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Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume
Autoren: Lisa Capelli
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Bärenjungen, kreuzte.
    Nun musste sie den üblichen Papierkram erledigen, der jeden Tag anfiel. Sie hatte gerade an ihrem Schreibtisch Platz genommen, als es klopfte. Eine Sekunde später stand Annit im Raum - mit zerzaustem Haar und hochrotem Kopf, eine gefaltete Zeitung unter dem Arm.
    Währenddessen berichtete Mannito draußen vor dem Zentrum Hugo bereits die allerneuesten Neuigkeiten.
    „Annit, hallo, was ist? Du bist ja ganz aus dem Häuschen. Bist du einem Bären begegnet?“, scherzte sie. Als Annit nicht lachte, wurde sie schnell wieder ernst. „Also, was gibt’s? Du bringst Neuigkeiten, stimmt’s?“
    Annit konnte es nun kaum mehr erwarten, diese loszuwerden. Sie streckte der Leiterin des Zentrums die Zeitung hin.
    „Mann!“, rief Karla Holm, nachdem sie den Bericht gelesen hatte. „Vielleicht gehen den Menschen hier jetzt endlich mal die Augen auf.“
    Annit nickte. „Mannito und ich haben heute Morgen Augustin Preda getroffen. Er hat vorgeschlagen, am Wochenende eine Protestaktion auf dem Marktplatz zu starten. Er meint, jetzt wäre es Zeit dafür. Damit wir die Leute endgültig davon überzeugen können, was dieser Druda wirklich vorhat. Was der kann, können wir schon lange!“ Annit hatte wieder neue Hoffnung geschöpft, nachdem dieser Artikel erschienen war. „Die Menschen von Kischila müssen doch jetzt endlich begreifen, dass es auch um ihre Heimat geht.“
    Karla Holm sprang vom Stuhl hoch. Auch sie war jetzt voller Unruhe. „Ich werde mich sofort mit Augustin Preda in Verbindung setzen und die Protestaktion besprechen.“ Eindringlich sah sie Annit an. „Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du dich so für den Natari-Park einsetzt. Und besonders stolz bin ich darauf, dass wir es schaffen,  unsere Ziele mit fairen Mitteln zu erreichen. Wir müssen nicht falsch spielen wie dieser Druda.“
    Annit nickte. Nein, falsch spielen tue ich nicht, dachte sie.  Dennoch ist es wohl besser, wenn ich Karla Holm nichts von dem erzähle, was ich geplant habe. Aber was sein muss, muss sein!
    Annit hatte lange hin und her überlegt, Mannito in ihr Vorhaben einzuweihen. Doch sie entschied sich letztendlich dafür, allein loszuziehen. Wie hätte sie ihm auch erklären sollen, wonach sie auf Drudas Schreibtisch suchte und warum sie überhaupt von einem solchen Plan wusste?
    Annit hatte nach dem Traum, keine Sekunde daran gezweifelt, dass Silberstern ihr damit eine Botschaft geschickt hatte. Ich hab alles so klar und deutlich vor mir  gesehen. Der genaue Plan, diese Landkarte von Kischila auf  Drudas Schreibtisch, die dann zum Schluss in dem Feuerkreis  verschwunden ist - alles ist so realistisch gewesen.
    Deshalb war Annit absolut überzeugt, dass dieser Traum von größter Wichtigkeit war. Als ich Silberstern am Morgen danach im Stall besucht hab, da war wieder dieses eigenartige Flackern in seinen Augen. Und ich hab auch wieder dieses intensive Gefühl verspürt, wie bisher jedes Mal nach einem solchen Traum.
    Annit zögerte daher nicht lange. Für sie war klar, was sie zu tun hatte. Sie musste diesen Plan beschaffen. Und sie wollte so schnell wie möglich handeln.
    So ritt Annit am späten Nachmittag allein auf Silberstern los. Wird schon gut gehen, redete sie sich beherzt zu. Kurz bevor sie das riesige Herrenhaus auf dem Hügel erreichte, verließ sie allerdings der Mut.
    Sie hatte sich schon fast entschlossen, wieder umzudrehen. Da sah sie, wie Drudas Luxuslimousine vom Hof fuhr, in einem Affenzahn die schmale Zufahrt hinunterjagte und dann mit quietschenden Reifen nach rechts auf die Hauptstraße nach Kischila einbog.
    Das ist meine Chance, dachte Annit und fasste neuen Mut. Sie trieb Silberstern an und legte das letzte Stück im Trab zurück.
    Wie beim ersten Besuch in Drudas Herrenhaus band sie Silberstern an einem Gebüsch neben der Einfahrt fest. „So, mein Süßer, du stehst hier Schmiere. Und falls jemand kommt, warnst du mich mit einem lauten Wiehern. Ist das klar?“, scherzte sie. Obwohl sie eigentlich gar nicht so richtig zum Spaßen aufgelegt war.
    Dann flitzte sie los - durch das Metalltor hindurch Richtung Haus. Genau wie beim ersten Mal war die Haustür nicht verschlossen. Dieser Druda glaubt wohl, zu ihm traut sich sowieso keiner hin, drum lässt er immer alles offen.
    Annit huschte ins Haus, blickte sich im Eingangsbereich kurz um und flitzte dann kurz entschlossen die Treppe hinauf, nach oben. Alles war tatsächlich so,
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