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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe
Autoren: Perry Rhodan
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Ammonier haben eine unserer Impulsfolgen in umgekehrter Reihe wiederholt. Das Kollektiv ist für eine Verständigung bereit. Weißt du, was das bedeutet, Hank?«
    »Ist damit die Intelligenz der Kristalle bewiesen?«
    »Und ob! Zeichne alles auf! Der Alte wird Augen machen, sobald er an Bord kommt.«
    Der »Alte« blickte zu Defoeld und erwiderte dessen entschuldigendes Grinsen mit einem nachsichtigen Lächeln. Bull wartete immer noch auf die sensationellen Enthüllungen, die ihm der Kommandant angekündigt hatte. Die Entdeckung wahrscheinlich vernunftbegabter Kristalle ließ ihn keineswegs in Jubelrufe ausbrechen. Er erwartete mehr, und Defoelds Andeutungen hatten seine Gedanken in ganz bestimmte Bahnen gelenkt.
    »Was ist das?« Die Stimme des Kommandanten in der Aufzeichnung ließ Bull aufmerken.
    »Was ist was?«, fragte die Biologin zurück.
    »Du hast uns soeben ein Bild übermittelt, das den Anschein erweckte, als verberge sich etwas in dem Kristall. Kannst du das wiederholen?«
    »Klar, Hank. Ich wiederhole die Testreihe rückläufig.«
    »Passen Sie auf!«, flüsterte Defoeld neben Bull. »Jetzt kommt es.«
    Der Aktivatorträger konzentrierte sich auf die Bilder. Im Zentrum des Kristalls erschien ein eiförmiges Gebilde. Obwohl die Farben permanent wechselten, zeichnete sich doch ein Objekt von einer gewissen Beständigkeit ab.
    »Was sehen Sie?«
    Bull antwortete nicht sofort. Er betrachtete das eiförmige Ding. Zuerst hatte er den Eindruck, dass es eine formlose Masse barg, aber das war nur eine durch die Farbveränderung hervorgerufene optische Täuschung. Dann war er auf einmal sicher, dass es sich um eine zugekrümmte, annähernd humanoide Gestalt handelte.
    »Gefahr!«, erklang Defoelds Stimme aus der Aufzeichnung. »Auf der Oberfläche hat eine neuerliche Exhalation von Wasserstoff stattgefunden, ungeheure Gasmengen werden frei. Da ihr euch in einem stark mit Stickstoff angereicherten Gebiet befindet, muss das zur Bildung von Ammoniak-Gebirgen führen. Kehrt zur MEGALIS zurück!«
    »Papperlapapp.« Die Biologin lachte amüsiert. »Verrate mir lieber, was du von dem Fötus in unserem Kristall hältst ...«
    »Ein Fötus!«, rief Bull in plötzlicher Erkenntnis aus. »Jawohl, die Gestalt in dem Ei sah aus wie der Fötus eines Humanoiden.«
    Er hatte den Satz kaum ausgesprochen, da erlosch die Projektion.
    »Seitdem haben wir keine Verbindung mehr zum Shift«, erklärte Defoeld. »Der Flugpanzer verschwand mit dem kleineren Kristall hinter dem aufstrebenden Ammoniak-Gebirge. Ein heftiger Zyklon zwang uns, die Suchaktion abzubrechen.«
    »Setzen Sie die Suche fort!«, ordnete Bull an. »Ich sehe mir den letzten Teil der Aufzeichnung noch einmal an. Vielleicht ergibt eine genauere Analyse die erwünschten Hinweise.«
    »Hinweise auf was?«, fragte Defoeld.
    »Wir suchen nach Kemoauc. Haben Sie das vergessen?«

2.
     
    EDEN II
     
     
    »Dommerjan ist ein einsames Konzept!«
    Dieser Ausspruch war erstaunlich, da ihn ein Tassuaner machte, der selbst nur ein Bewusstsein trug. Das Konzept aber, von dem die Rede war, vereinigte sämtliche Bewusstseine des Gebietes in sich, nach dem es benannt war. Dazu kam, dass die Tassuaner auch sonst Einzelgänger waren. Im Hochland an der Grenze zu Kantrov lebten sie jeder für sich und verkrochen sich in ihren Steinbehausungen.
    »Man kann auch unter Millionen einsam sein«, fügte der Tassuaner Adros erklärend hinzu.
    »Ich verstehe schon«, sagte Maina. »In Tassuan ist sich jeder selbst genug. Aber denkt ihr nicht an den Plan der Vollendung?«
    »Doch, zur Zeit der vier Schatten.«
    »Diese Periode ist stets kurz, darüber hinaus seid ihr allein. Wieso wehrt ihr euch gegen den Zusammenschluss?«
    »Tun wir das?«, antwortete Adros mit einer Gegenfrage. »Vielleicht warten wir auf die Erleuchtung. Noch haben wir kein Konzept getroffen, das mit absoluter Sicherheit behaupten konnte, dass der Zusammenschluss das von ES angestrebte Ziel sei. Oder kannst du das sagen?«
    »Es ist eine logische Schlussfolgerung, dass wir am Ende unserer Entwicklung zu einem Multibewusstsein werden sollen.«
    »Diese Folgerung entspringt der menschlichen Logik. Aber wer kann sagen, dass ES danach handelt?«
    »Das sind Spitzfindigkeiten, Adros.« Maina winkte ab.
    »Sieh dich um! In dem Bestreben, sich zu Mehrfachbewusstseinen zusammenzuschließen, gehen Konzepte die seltsamsten Wege. Kann es da falsch sein, darauf zu warten, dass ES uns sagt, was zu tun ist?«
    »ES ist nicht hier.«
    »ES
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