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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger
Autoren: Perry Rhodan
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Süßwasserseen und in deren Bereich dichte Vegetation bestimmten ebenso das Bild. Drei ausgedehnte Meere trennten die Kontinente.
    »Falls es sich um intelligente Wesen handelt, werden wir das sicherlich schnell erfahren«, kommentierte Bull.
    »Dass dieses erste Exemplar geflüchtet ist oder sich ganz einfach von uns abgewandt hat, lässt auf beträchtliche Intelligenz schließen«, sagte Atlan sarkastisch.
    »Das meinst du nicht ernst?« Bull blickte den Arkoniden ungläubig an.
    »Doch. Klinik steht sehr nahe an seiner Sonne. Der Planet ist hoher Strahlung ausgesetzt und fällt schon deshalb aus der Norm.«
    Das letzte Beiboot landete soeben im Grenzbereich zwischen Savanne und Sandwüste und nur wenige Dutzend Kilometer von der Meeresküste entfernt.
     
    In einem der Wohnbezirke an Bord des terranischen Fernraumschiffs herrschte eine andere Art von Ruhe, als sie in den letzten Tagen zwangsweise eingehalten worden war. In Demeters geräumiger Kabine lehnte Roi Danton an der Innenseite des Schottes.
    »Achtundvierzig Stunden lang bleibt die BASIS im Orbit«, sagte er. »Wir haben endlich Zeit für uns.«
    Demeter ging unruhig auf und ab. Die Bildwand zeigte den marsähnlichen Planeten fast völlig im Licht der roten Sonne Kur. Immer wieder glitt der Blick der Wyngerin ab und taxierte die Wiedergabe. Die Frau, die Jahrtausende im Tiefschlaf verbracht hatte, war nervös.
    »Ja, wir haben Zeit«, antwortete sie unruhig. »Aber das ist die falsche Stunde, Roi. Nicht jetzt!«
    Perry Rhodans Sohn blickte sie hingerissen an. Demeter faszinierte ihn heute ebenso wie bei ihrer ersten Begegnung. Sie war ausgesprochen schön. Das silberne Haar kontrastierte angenehm mit ihrer bronzefarbenen Haut. Selbst wenn sie zornig war, schienen ihre vollen Lippen zu lächeln. Das Grün ihrer Augen hatte es ihm angetan.
    »Was ist eigentlich los?«, fragte er heftig.
    Demeter löste sich widerstrebend von der Bildwand. Ruckartig wandte sie sich ihm zu.
    »Es ist dieser Planet ...«
    »Eine Welt wie Tausende andere.« Dantons Stimme klang plötzlich grob. »Wir haben sie zufällig aufgespürt. Wichtig ist doch nur, dass Klinik unsere Kranken genesen lässt. Zwei Tage, danach wird alles wieder sein wie zuvor.«
    Demeter schüttelte den Kopf. »Du verstehst es nicht, Roi.« Ihr Blick wurde matt und nachdenklich. »Der Planet zieht mich an. Er beeinflusst mich. Ich glaube, es hat mit meiner Vergangenheit zu tun.«
    Dass Demeter unter einer ausgeprägten Teilamnesie litt, wussten mittlerweile viele an Bord, natürlich auch Dantons beide Rivalen um die Gunst der Wyngerin. Aber er war ihr Favorit, davon war er überzeugt. Trotzdem wusste er in dem Moment nicht, ob er ihr glauben durfte.
    »Dieser unbedeutende kleine Planet beeinflusst dich? Wie soll ich das verstehen?«
    »Ich weiß es selbst noch nicht. Allerdings spüre ich, dass eine Erinnerung aufbricht. Seit ich dieses ... dieses Bild sehe.«
    Ihr Blick pendelte zwischen dem Planeten und Danton. Sie atmete schwer und massierte ihre Stirn und die Schläfen mit beiden Händen. Danton ging zu ihr und umfasste ihre Oberarme; er spürte, dass sie sich verkrampfte. In dem Moment hatte er den Eindruck, einer anderen Frau gegenüberzustehen. Demeter wirkte verwandelt, fast wie eine seelenlose Doppelgängerin.
    »Soll das heißen, dass du diesen bis vor wenigen Stunden namenlosen Planeten kennst?«, erkundigte er sich halblaut.
    »Wahrscheinlich ... Nein, ich glaube nicht. Es ist eher wie ein Signal, das von Klinik ausgeht ...«
    »Ein Funksignal?«
    »Etwas, das meine Erinnerung aufwühlt.«
    Demeter wirkte jetzt gereizt und äußerst angespannt. Roi Danton spürte das Zucken ihrer Armmuskeln. Abrupt entwand sie sich seinem Griff und fuhr herum. Mit weit aufgerissenen Augen funkelte sie ihn an.
    »Warum lässt du mich nicht in Ruhe?«, schrie sie.
    »Ich will dir helfen!«, sagte Danton eindringlich.
    »Niemand kann mir helfen. Auch du nicht.« Demeters Stimme wurde schriller und lauter.
    Die Wyngerin nahm ihre unruhige Wanderung wieder auf. Danton unterdrückte den Impuls, sie aufzuhalten, sie einfach in die Arme zu nehmen und sie zu küssen.
    Die Frau blieb vor einem Wandschrank stehen und riss die Tür auf. Als sie sich Sekunden später wieder umdrehte, hatte sie sich vollends verändert. Ihr Gesicht war verzerrt, ihr Blick durchbohrte Danton geradezu.
    In ihrer Hand lag ein kleiner Strahler. Die Projektormündung zielte auf Dantons Brust.
    »Niemand kann mir helfen ...«, ächzte sie und
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