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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger
Autoren: Perry Rhodan
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sich selbst. »Erinnerungen werden wach ... Sie sind Wirklichkeit ...«
    Zitternd verkrampften sich ihre Finger um die Karaffe. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie Borl an, der sich zu ihr beugte. »Du bist wirklich?«, stieß sie gepresst hervor.
    »Ich glaube, du brauchst Hilfe«, flüsterte Borl entsetzt. Demeter erkannte ihn nicht mehr, sie versuchte, ihm auszuweichen.
    »Du bist tot!«, keuchte sie und riss die Wasserkaraffe hoch.
    Borls Jägerinstinkt versagte angesichts dieser absonderlichen Situation. »Ich lebe ...«, erwiderte er verblüfft.
    Alles ging plötzlich sehr schnell. Demeter ruckte herum und riss die Karaffe hoch. Sie schlug zu. Hytawath Borl schaffte es gerade noch, den Hieb abzublocken.
    Das schwere Gefäß schmetterte gegen seinen Unterarm und wurde Demeter dabei aus der Hand geprellt. Das Wasser ergoss sich in hohem Bogen über das Bett. Klirrend zerbarst das Glas auf dem Boden. Borl griff da schon mit beiden Händen nach der Frau. Er hatte keine Mühe, ihre ziellos ausgeführten Fausthiebe abzuwehren, und er drückte Demeter auf das Lager zurück.
    »Ich brauche einen Arzt!«, rief er in den Raum. »Schnell ...!«
    Demeter biss und kratzte. Ihre Fingernägel rissen sein Handgelenk auf. Natürlich war Borl weitaus kräftiger als die Wyngerin, aber er wollte sie weder bewusstlos schlagen noch sie verletzen. Allerdings hätte er mehr Hände als nur zwei gebraucht, um Demeter zur Räson zu bringen. Die Frau wurde geradezu zur Furie. Ihre Faust traf ihn knapp unter dem linken Auge.
    In dem Moment stürmten mehrere Ärzte herein.
    »Stellt sie ruhig!«, rief Borl. »Bevor sie sich selbst verletzt!«
    Er versuchte, Demeter festzuhalten. Aber erst gemeinsam mit zwei Ärzten schaffte er es, die Tobende zu bändigen. Die Medizinerin, die mit den beiden Männern gekommen war, gab der Wyngerin eine Hochdruckinjektion.
    Schon nach Sekunden wurde Demeter ruhiger. Borl ließ ihre Arme los und richtete sich auf. Mit den Fingerspitzen tastete er über sein linkes Auge.
    »Was haben Sie bloß angerichtet?«, schnarrte einer der Ärzte. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass jede Aufregung Gift für sie ist!«
    Borl zog die Schultern hoch. Er deutete auf die Scherben und die Wasserlache am Boden.
    »Ich kam gar nicht dazu, sie aufzuregen. Sie ging auf mich los wie schon zuvor auf Danton.«
    »Einfach so? Ohne irgendein Anzeichen ...?«
    Der Jäger von Vorcher Pool hob die Schultern. »Es muss mit diesem Sonnensystem zu tun haben. Demeter sagte, dass der Planet sie rief. Ich weiß, das klingt verrückt ...«
    Zuerst hatte sie Roi umzubringen versucht, nun ihn. Borl war sicher, dass sie auch gegen Hamiller vorgegangen wäre. Nur die Ärzte blieben offensichtlich von ihrer jähen Aggression verschont.
    »Der Planet«, wiederholte die Medizinerin nachdenklich. »Vielleicht ein Signal, das von dem Planeten kommt – egal, ob natürlich oder technischen Ursprungs ...«
    »Das ist es wohl, was sie meinte«, bestätigte Borl. Nachdenklich betrachtete er die Wyngerin, die nun tief und regungslos schlief. »Ich werde mit Roi Danton und Hamiller darüber reden.«
    »Das wird sicher das Beste sein.« Die Medizinerin nickte knapp. »Demeter scheint momentan eine psychologische Behandlung nötiger zu haben als medizinische Betreuung.«
     
    Perry Rhodan saß hinter seinem Arbeitstisch. Schweigend blickte er die vier Männer an, die vor wenigen Augenblicken zu ihm gekommen waren: sein Sohn Michael, den alle Welt als Roi Danton kannte; der Jäger von der Dschungelwelt Vorcher Pool, Hytawath Borl, und der junge Wissenschaftler Payne Hamiller, der Kommandant der BASIS, als das Fernraumschiff aus dem Solsystem aufgebrochen war. Mit den dreien war der Kosmopsychologe Jychen Tronc gekommen – Rhodan brauchte nicht darüber nachzudenken, ihm war klar, dass Danton den Psychologen zurate gezogen hatte.
    Und nun?
    »Ich hatte bislang genügend Gründe, mich nicht in Demeters Schicksal einzumischen.« Rhodan schaute seinem Sohn in die Augen. »Inzwischen sehe ich ein, dass die Wyngerin wichtig ist.«
    »Für jeden dieser Männer von großer Wichtigkeit«, ergänzte der Psychologe.
    Um Rhodans Mundwinkel zuckte es verhalten. »Die BASIS ist voller Männer, die sich wie Hähne aufplustern, sobald Demeter in ihre Nähe kommt. Ich dachte, ihr drei Helden hättet euch inzwischen mit dem Thema arrangiert.«
    Die Stimmung in Rhodans Büro war nicht gerade gelöst und heiter. Dem Aktivatorträger war anzumerken, dass ihm die Unterbrechung
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