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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts
Autoren: Perry Rhodan
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wölbte sich nach außen. Die Haut, die hart und verkrustet aussah, war jetzt zum Zerreißen gespannt.
    »Es sieht aus, als wollte er irgendetwas hervorwürgen«, murmelte Atlan.
    »Ich glaube, dieses Wesen stirbt«, sagte der Quellmeister der Loower.
    Während er langsam hinter Merric herflog und die Halle durchquerte, kam Ganerc-Callibso eine Idee, wie er an Informationen gelangen konnte, ohne dabei seine wahre Identität zu verraten.
    »Warte!«, befahl er der Maschine. »Wie du dir sicher vorstellen kannst, bereitet mir dieser Körper einige Schwierigkeiten.«
    »Das haben wir vorausgesehen«, gab Merric zurück. »Es ist geradezu ein Wunder, dass du ihn schon so gut beherrschst. Wir haben eigentlich mit größeren Schwierigkeiten gerechnet.«
    »Die Schwierigkeiten bestehen, aber sie sind nicht sichtbar«, behauptete der Zeitlose. »Sie hängen in erster Linie mit meinem Erinnerungsvermögen zusammen. – Es gibt Lücken.«
    »Das ist kein Problem. Was immer dich aus der Vergangenheit interessiert, kann ich dir erklären.«
    Der Zwerg verbarg sein zufriedenes Lächeln. »Es geht um den Plan«, sagte er. »Mir sind einige Einzelheiten entfallen. Ich möchte, dass du mir in knapper Form die Zusammenhänge darstellst.«
    »Gern, Lorvorc!« Der zwölfarmige Roboter kam ein Stück näher an den ehemaligen Mächtigen heran. Sein künstliches Sprachorgan schien sich im zylindrischen Körperteil zu befinden. »Bestimmt erinnerst du dich noch an die Krise, die den Bund der Zeitlosen sprengte und deren auslösender Faktor Bardiocs Verrat war.«
    »So weit brauchst du nicht auszuholen.« Ungeduldig fiel Ganerc dem Roboter ins Wort. »Es geht mir einzig und allein um den Plan.«
    »Du hast dich in deine Burg zurückgezogen, nachdem Bardioc verurteilt worden war«, fuhr Merric eifrig fort. »Damals hast du befürchtet, dass jene Mächte, die den Ruf ergehen ließen, etwas gegen dich und deine Brüder unternehmen würden. Deshalb hattest du die Idee, die Burg zu zerstören und deinen Tod vorzutäuschen. Natürlich waren wir uns dessen bewusst, dass Mächte vom Range jener, die den Ruf ergehen ließen, nicht zu täuschen sind – deshalb musste alles echt aussehen. Die Zerstörung der Burg und dein Selbstmord mussten also tatsächlich geschehen. Wir sprengten die Burg, und du bist bei den Explosionen getötet worden. Deinen Leichnam brachten wir in einen Sektor, der mit einer Energiebarriere gegen die allgemeine Zerstörung abgesichert war. Wir befinden uns jetzt in diesen Räumen. Dein alter Körper liegt noch an dem Platz, an dem wir ihn bestattet haben. In all den Jahrhunderttausenden ist nie ein Fremder hier erschienen, nur einmal kam einer der Brüder mit seiner Lichtzelle nahe an die Burg heran, aber er kehrte um, als er die Ruine sah.«
    Das war ich selbst!, dachte Ganerc.
    »Unser Ziel war, den Tod zu überlisten«, sagte Merric. »Zum Glück war da Cerveraux, der sich in einem Turm versteckt hielt und mit der Illusion lebte, unentdeckt geblieben zu sein. Er war das ideale Werkzeug. Der Plan war, so viel Zeit verstreichen zu lassen, dass keine Gefahr mehr bestand, dass diese Burg von jenen, die sie erbauen ließen, besucht werden könnte. Danach sollte der Mächtige Lorvorc wiederentstehen. Wie vorgesehen entfernten wir aus deinem Körper einige Zellkerne. Mit einem mikrochirurgischen Eingriff, den der zuvor paralysierte Cerveraux nicht wahrnahm, führten wir eine Transplantation dieser Zellkerne in seinen Körper aus.«
    Die Mächtigen hatten auf dem Gebiet der Genetik große Fähigkeiten besessen und die Technik der Fortpflanzung durch Zellkern-Transplantation beherrscht. Dass Lorvorc davon Gebrauch gemacht hatte, kam für Ganerc jedoch unerwartet. Wie durch dichten Nebel hörte er die Stimme des Roboters.
    »Mit den Zellkernen wurden Cerveraux einige Mikrosteuergeräte eingesetzt, die den Vorgang kontrollieren sollten. Wir waren uns der Tatsache bewusst, dass das Experiment Risiken barg. Wie groß sie waren, beweist, dass du nicht deinen ursprünglichen Körper erhalten hast und außerdem früher als berechnet aufgetaucht bist.«
    Ganerc-Callibso war unfähig zu einer schnellen Erwiderung. Die Geschichte dieses Planes und seiner Ausführung hatte ihn überrascht. Er empfand Abscheu und Bewunderung zugleich für seinen Bruder Lorvorc, aber auch Verständnis.
    Er wusste nun, wo Lorvorc, der neue Lorvorc, sich befand: im Körper eines Wesens, das Cerveraux hieß und in einem der vier Ecktürme lebte. Dass Cerveraux
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