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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts
Autoren: Perry Rhodan
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wirklich noch lebte und außerdem beachtliche Aktivitäten entwickelte, hatte Ganerc-Callibso bereits erfahren.
    Wie mochte dieses unglaubliche Experiment, den Tod und die fremden Mächte von jenseits der Materiequellen überlisten zu wollen, ausgegangen sein? Der Zeitlose fieberte dem Moment entgegen, in dem er Cerveraux endlich gegenüberstehen würde. Vielleicht würde es eine Begegnung mit einem Bruder sein!
    »Gut«, sagte er mühsam beherrscht. »Nun ergibt sich für mich wieder ein deutliches Bild, was geschehen ist. Wir werden feststellen, was von Cerveraux übrig geblieben ist. Ich muss sicher sein, dass er nicht mehr lebt.«
    Merric setzte sich wieder in Bewegung und flog auf das große Tor zu, das sich vor ihm öffnete.
    Wenn Ganerc jemals eine tiefe Scheu vor einem geplanten Unternehmen empfunden hatte, dann in diesem Augenblick.
    Rhodans Augen weiteten sich, als er vorbei an dem bebenden und stöhnenden Cerveraux auf die Schirme blickte. »Ganerc-Callibso kommt aus dem Grabmal!«, rief er erregt.
    »Jemand ist bei ihm«, stellte Atlan fest. »Es scheint ein flugfähiger Roboter zu sein. Ob es sich um ein Tochtersystem von Cerveraux handelt?«
    »Das ist ein Roboter aus dem Grabmal«, widersprach der Terraner. »Ich versuche, Funkkontakt zu Ganerc zu bekommen.«
    Während er sich an seinem Kombiarmband zu schaffen machte, veränderte sich Cerveraux' Körper weiter. Die graue Haut dunkelte ab, schwarze Flecken wuchsen. Es hatte den Anschein, als würde das seltsame Wesen von innen heraus absterben. Eine Körperseite riss auf. Hinter der sich ruckartig vergrößernden Spalte zuckte und pulsierte etwas, das mit aller Macht ins Freie zu drängen schien.
    Endlich meldete sich der Zeitlose. »Ich habe Lorvorcs Grabmal wieder verlassen«, berichtete er. »Und ich weiß nun, wer unser Gegner ist.«
    »Wir auch!«, versetzte Rhodan trocken. »Er nennt sich Cerveraux.«
    Aus dem Empfänger kam ein überraschter Ausruf. »Wie habt ihr das herausgefunden?«
    »Ganz einfach«, antwortete Rhodan. »Wir befinden uns bei Cerveraux im Turm.«
    »Nein!«, krächzte der Gnom, als hätte ihn diese Information aus der Fassung gebracht. Rhodan überlegte, was Ganerc so aufregen mochte. Ihm musste etwas innerhalb des Grabmals widerfahren sein, was diese Emotionen auslöste.
    »Wie … wie sieht er aus?«, wollte Ganerc wissen.
    »Nicht gut«, sagte Rhodan wahrheitsgemäß. »Er befindet sich im Endstadium einer Metamorphose.«
    »Metamorphose!« Ganerc-Callibso lachte keuchend. »Bei allen Materiequellen des Universums, Metamorphose!«
    »Stimmt etwas nicht?« Rhodan war beunruhigt über die Reaktion.
    »Es hätte keinen Sinn, über Funk darüber zu reden«, versetzte Ganerc-Callibso. »Ich werde ohnehin rasch bei euch sein. Achtet darauf, dass Cerveraux nichts geschieht!«
    »Ich fürchte, dass wir das nicht verhindern können. Er sieht nicht gut aus und wird das Ende dieser Veränderung vermutlich nicht überstehen.«
    »Auf keinen Fall etwas anrühren! Lasst alles, wie es ist!«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    »Verstehst du das?« Rhodan warf dem Arkoniden einen erstaunten Blick zu.
    »Ganerc muss etwas in Erfahrung gebracht haben, was wir noch nicht wissen.«
    Ein anschwellendes Grollen drang aus Cerveraux' aufgeblähtem Leib. Die Tochtersysteme lösten sich aus ihrer geordneten Flugbahn. Rhodan sah, dass sich der Riss in Cerveraux' Körper weiter öffnete. Schon klaffte das Fleisch handbreit auseinander. Cerveraux gab unartikulierte Laute von sich.
    Das massige Geschöpf schien nur noch aus einer sackähnlichen Hülle zu bestehen, die jede Sekunde endgültig zerreißen konnte. Ein selbstständiges Gebilde, losgelöst vom übrigen Organismus, suchte den Weg ins Freie.
    Vielleicht gebiert er nur ein ungewöhnlich großes Tochtersystem!, überlegte Rhodan.
    Cerveraux zerplatzte – dies war der richtige Ausdruck, denn dieses eigentümlich aufgequollene Geschöpf erinnerte tatsächlich an eine überreife, zerplatzende Frucht – und sank schlaff in sich zusammen. Aus dem zerstörten Körper wand sich eine formlose organische Masse hervor und wälzte sich kreischend, wimmernd und jaulend über den Boden.
    In diesem Augenblick fauchte ein Schuss. Der Energiestrahl traf das monströse Gebilde und brachte es zum Verstummen. Ein Zucken lief noch durch den entstellten Körper, dann streckte er sich und kam zur Ruhe.
    Rhodan fühlte sich wie betäubt. Er spürte nichts außer einer tiefen Leere. Auch sein Verstand schien
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