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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum
Autoren: Perry Rhodan
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das deine Idee oder die Igsorian von Veylts?«, fragte Zorg heftig.
    Donnermann brauste auf. »Du musst verrückt sein, dass du mir unterstellst, ich könnte deinen Tod betreiben.«
    »Ich werde mich nicht töten, solange eine Überlebenschance besteht«, ereiferte sich Zorg. »Das Prinzip des Wächterordens lautet, Leben zu erhalten.«
    »Nötigenfalls wird der Ritter dir selbst diesen Befehl geben!«
    »Dann ist immer noch Zeit, meine Meinung zu ändern«, erklärte Zorg mit dem sicheren Gefühl, dass er sich soeben einen unerbittlichen Feind geschaffen hatte.
    Er war erleichtert, als der Androide die Unterredung beendete. Im Augenblick hatte es wenig Sinn, über die Zusammenhänge von Donnermanns Verhalten nachzudenken, denn er benötigte seine Aufmerksamkeit zur Beobachtung der Ortungssysteme. Was immer Donnermann auch sagte, Zorg wollte beweisen, dass er in jeder Hinsicht ein zuverlässiger Orbiter war.
    Der Voghe widmete sich den Geräten. Das Kinsischdau-Gebiet besaß keine optischen Besonderheiten. Es gehörte zu einem Seitenarm der namenlosen Galaxis, in der Igsorian von Veylt seit einiger Zeit operierte.
    Der Gegner, dem diese Mission galt, war noch etwa 15.000 Lichtjahre entfernt, sofern seine kosmischen Hauptstützpunkte das Ziel waren. Zorg hätte gern mehr über die Bilkotter in Erfahrung gebracht, denn er hasste es, gegen anonyme Mächte zu kämpfen, von denen er sich kein Feindbild machen konnte. In dieser Beziehung litt er noch unter der Erziehung, die er in Weydel auf Buran erhalten hatte. Die Voghen waren seit jeher von der Voraussetzung ausgegangen, dass der Kosmos ein Hort des Friedens und der inneren Ordnung war. Das lehrten sie ihre Nachkommen.
    Orbiter Zorg wusste, dass er seit frühester Kindheit für seine spätere Aufgabe präpariert worden war, deshalb unterschied er sich in mancher Beziehung von seinen Artgenossen. Der Wille zum Frieden um jeden Preis war jedoch so tief in ihm verankert, dass er sich stets nur mit äußerstem Widerwillen an den Aktionen des Ritters beteiligte. Er sah ein, dass Igsorian von Veylt auf der Seite der positiven Kräfte kämpfte und dem Recht zum Sieg verhalf, aber das allein genügte nicht, um aus Orbiter Zorg einen entschlossenen Krieger zu machen. Als Orbiter brauchte er so gut wie nie in die Auseinandersetzungen einzugreifen, aber allein der Umstand, dass er sie beobachten musste, um seinem Meister strategische Informationen zu liefern, bedrückte ihn.
    Die PYE war ein bewaffnetes Schiff. Die Waffensysteme wurden mithilfe des Trafitron-Wandlers aufgeladen und funktionierten nach dem gleichen Prinzip wie der Antrieb. Das Wunderbarste an der PYE jedoch war, dass sie aus 5-D-orientierter Formenergie bestand, was es dem Orbiter ermöglichte, seine raumschiffsähnliche Konstruktion der jeweiligen Situation anzupassen.
    Er ortete einen ungewöhnlichen Energieausbruch. Noch bevor die Auswertung vorlag, wusste Zorg, dass es sich keinesfalls um einen natürlichen Effekt handelte. Er war lange genug Orbiter gewesen, um sofort erkennen zu können, welche Emissionen von Sonnen und anderen kosmischen Objekten ausgingen und welche künstlich herbeigeführt wurden.
    Noch bevor er die Quelle lokalisiert hatte, gab er ein allgemeines Warnsignal an die ZYFFO, um zu erreichen, dass Igsorian von Veylt seine Meditationen unterbrach.
    Zorg beugte sich nach vorn. Sein Tentakelhals, der den elliptischen Kopf mit dem Großteil der Sinnesorgane trug, kam zwischen dem Rückenschild und der Schulterpartie hervor. Zorg war ein eineinhalb Meter großes quadratisches Wesen mit nach außen gewölbtem Rückenpanzer und einer von einander überlappenden Schuppen bedeckten Bauchseite. Er hatte sechs Gliedmaßen, von denen die beiden oberen als Hände benutzt wurden. Die Farbe seines Körpers war moosgrün.
    Donnermann meldete sich. »Es besteht keine unmittelbare Gefahr, Orbiter! Wann erhalten wir genauere Daten?«
    »Sofort!« Zorg war völlig in seine Aufgabe vertieft und dachte nicht mehr daran, was sich zwischen dem Androiden und ihm eben erst abgespielt hatte. »Die Emissionszone liegt in der Nähe eines Sonnensystems, das im Verhältnis zur ZYFFO folgenden Standort hat …« Er gab eine Serie von Zahlen und Symbolen an, die keinen festen Wert besaßen, denn beide Raumschiffe veränderten pausenlos ihre Position. Trotzdem war von Veylt in der Lage, die ZYFFO entsprechend zu steuern.
    Der Ritter besaß kein besonderes technisches Verständnis, aber er war ein unübertrefflicher Pilot.
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