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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra
Autoren: Perry Rhodan
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Mehrmals kehrte er zum Schiff zurück und überzeugte sich davon, dass der Sender noch arbeitete. Der Energievorrat sank erschreckend schnell.
    Am späten Nachmittag stieß er mitten auf einer Grasfläche auf eine Gruppe seltsamer Wesen. Zuerst sah er nur bunte Flecken, als wiegten sich Blumen im Wind. Aber diese Flecken bewegten sich immer schneller seitwärts. Minuten später stand er vor einer Gruppe von Wesen, die auf ihren runzeligen braunen Köpfen Büschel bunter Fasern trugen. Sie sahen aus wie umgedrehte Rüben, waren knapp einen Meter groß und hielten spitze Stäbe in den winzigen Händen. Außerdem hatten sie verschiedenfarbige Schnüre um ihre Körper gewunden, an denen geflochtene Behälter hingen.
    »Up?«, piepste eine der Rüben.
    »Ich verstehe deine Sprache nicht«, grollte der Ertruser und schloss die Hand um den Kolben seiner Waffe. »Aber falls du mich fragen wolltest, ob ich mich freiwillig ergebe, wirst du die Antwort schneller erhalten, als dir lieb ist.«
    Die Rübe stieß einen quietschenden Schrei aus und verschwand mit einem Satz im Gras. Die anderen folgten ihr, und schon nach Sekunden konnte Vigeland nichts mehr von diesen Zwergen entdecken.
    Ein Geräusch, das nicht in diese Landschaft passte, lenkte ihn ab, er warf sich herum und hetzte in langen Sätzen durch das Gras. Hinter Büschen am Waldrand warf er sich zu Boden und starrte in den Himmel hinauf. Das ferne Dröhnen war lauter geworden, aber noch war nicht zu erkennen, was da oben herumflog.
    Nos Vigeland wartete ungeduldig. Falls jemand kam, um ihm zu helfen, so würde dieser Jemand nicht sofort wieder abfliegen. Aber es war durchaus möglich, dass Überschwere den Funkspruch aufgefangen hatten. Sein Beiboot war eine terranische Konstruktion – in diesem Fall war zu erwarten, dass die Besucher nicht erst Nachforschungen anstellten, sondern das Schiff sofort zerstörten.
    Endlich brach ein großer runder Schatten durch die Wolken.
    Die Landestützen wurden nicht ausgefahren. Die Kugel – Vigeland schätzte sie auf zweihundert Meter – verharrte, von ihren Antigravtriebwerken getragen, wenige Meter über dem Boden.
    Erneut schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis sich die untere Polschleuse öffnete. Vigeland war zu weit entfernt, um die Gesichter der Menschen zu erkennen, die auf die Lichtung schwebten. Zweiundzwanzig Männer und Frauen verließen das Schiff – also wartete innen immer noch eine kleine Armee.
    Sie kamen näher. Einige gingen so dicht an seinem Versteck vorbei, dass der Ertruser sie fast hätte berühren können. Ihre Uniformen verrieten, dass sie zum NEI gehörten – seine Vermutungen schienen sich zu bewahrheiten. Dass Julian Tifflor sich dieser Gruppe nicht anschloss, war für Vigeland nicht weiter überraschend, doch dafür erkannte er einen Mann, den er in ausgesprochen schlechter Erinnerung hatte.
    Beinahe automatisch hob er die Waffe. Ronald Tekener war höchstens zehn Meter entfernt. Die Versuchung, den ehemaligen USO-Spezialisten endlich aus dem Weg zu räumen, wurde für Vigeland riesengroß. Doch er löste den Strahler nicht aus. In seinem Gehirn reifte ein Plan, mit dem er alles erreichen konnte und der noch den Vorteil mit sich brachte, auf subtilere Weise Rache an Tekener zu nehmen, dem er eine Reihe von Unannehmlichkeiten zu verdanken hatte.
    Regungslos wartete er, bis fast alle verschwunden waren. Nur ein Mann blieb auf der Lichtung zurück. Er stand unter der Schleuse und hielt den Strahlenkarabiner lässig in der Rechten.
    Zentimeterweise schob Vigeland sich bis zu den mächtigen Bäumen zurück. Dann richtete er sich auf und lief zu seinem Schiff zurück.
    Vigeland war schneller als Tekener mit seinen Begleitern. Er wunderte sich darüber, dass sie kein Fahrzeug benutzten und sogar auf Fluggeräte verzichteten, aber das konnte ihm nur recht sein.
    Vorsichtig näherten sich die Terraner dem Boot. Zwei Männer kletterten in die Schleuse und kamen nach kurzer Zeit wieder zum Vorschein. Vigeland konnte nicht verstehen, was sie den anderen zuriefen, aber er stellte fest, dass alle eifrig nach Spuren suchten. Nach einiger Zeit näherten sich die beiden seinem neuen Versteck.
    »Der Kerl, der den Notruf abgesetzt hat, muss einige lockere Schrauben mit sich herumschleppen«, bemerkte der eine. »Wie zum Teufel sollen wir ihm helfen, wenn er sich nicht blicken lässt?«
    »Die ganze Sache kommt mir sowieso merkwürdig vor. Wir verlieren nur Zeit. Wir sollten unsere Sachen aus dem Schiff holen und
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