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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra
Autoren: Perry Rhodan
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übernehmen.«
    »Das ist zweifellos wahr. Aber ich meinte nicht die Verantwortung für eine Zukunft. Julian würde niemals einundzwanzig Menschen einem derart hohen Risiko aussetzen, nur um sein eigenes Leben zu retten. Dasselbe gilt für mich. Wer hat dir und den anderen den Befehl gegeben, mir den wahren Zweck dieses Unternehmens zu verschweigen?«
    Jennifer Thyron schaute ihn beinahe trotzig an, sagte aber keinen Ton. Tekener lachte leise. »Du willst das Ratespiel also fortsetzen. Gut, ich bin einverstanden. Ich denke, ich habe die Zusammenhänge ohnehin durchschaut. Julian war in letzter Zeit mehrmals unterwegs. Dabei hat er erfahren, welchen Plan die Laren vorbereitet haben. Wahrscheinlich geht es ihnen nicht allein um das NEI. Sie hoffen, dass die SOL bald wieder erscheint. Ich weiß zwar nicht, wie die Falle funktioniert, aber das spielt im Augenblick keine Rolle. Tatsache ist, dass Perry Rhodan, Atlan und einige andere Leute Aktivatorträger sind. Wenn die SOL in die Milchstraße zurückkehrt, gibt es an Bord einige verheerende Explosionen, die großen Schaden anrichten werden. Nebenbei kommen genau die Personen ums Leben, die den Laren schon immer ein Dorn immer Auge sind. Gut, das ist ein Punkt. Der zweite: Julian sieht die Gefahr, die für die Neue Menschheit entsteht. Es gibt sehr fähige Leute auf Gäa, und ich bilde mir nicht ein, dass das NEI ohne uns beide dem Untergang geweiht wäre. Andererseits stellen wir die letzten Repräsentanten der alten Menschheit dar, und das könnte eines Tages wichtig werden. Es gibt für Julian keine Alternative. Er bleibt auf Gäa und versucht, alles irgendwie abzuwenden. Vor allem ruft er ein paar Freiwillige zusammen, schickt mich unter einem Vorwand auf die Reise und hofft, dass ich überleben werde.«
    Jennifer blieb stumm, aber Tekener wusste, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Er brauchte sie nur anzusehen.
    »Wann sollte ich das alles erfahren?«, fragte er.
    »Auf der Hundertsonnenwelt.«
    »Und warum hast du dieses Spiel mitgemacht?«
    »Weil ich der Ansicht bin, dass Julians Argumente gut sind, und weil ich nicht mit ansehen mag, wie du heldenmütig in den Tod gehst.«
    »Welche Argumente hat Tiff?«
    »Du hast die SOL erwähnt. Wir wissen nicht, ob das Schiff jemals zurückkehren wird, und es ist auch durchaus nicht selbstverständlich, dass alle Aktivatorträger dann noch an Bord sein werden. Aber für den Fall, dass die SOL auftaucht, muss jemand da sein, der sie warnt.«
    »Das kann jeder tun.«
    »Vielleicht vergehen Jahrhunderte, bis es so weit ist. Bis dahin kann unendlich viel geschehen, und die Warnung wird vergessen.«
    »In einigen hundert Jahren werden die Laren hoffentlich längst verschwunden sein – und die Falle ebenfalls.«
    »Tifflor meinte …«
    »Ich will nichts mehr davon hören! Natürlich lassen sich Dutzende von Gründen finden, aber die Wahrheit ist doch, dass Julian vor Ort bleibt, während ich wie ein Feigling davonlaufe. Und warum? Weil ein paar Leute sich einbilden, für mich verantwortlich zu sein! – Aber ich werde euch den Gefallen nicht tun«, stieß Tekener hervor. »Ich laufe nicht davon, und ich lasse auch keinen Freund im Stich. Wir kehren um. Ich werde die Falle der Laren finden und sie zerstören, und wenn es mich hundertmal das Leben kostet!«
    »Das ist ein sehr heroischer Einfall«, sagte Jennifer gleichmütig, als Tekener bereits an der Tür war. Der Aktivatorträger wirbelte herum.
    Die Überraschung war perfekt. Seine Augen weiten sich, als er die Waffe in der Hand der Frau sah. Es dauerte mehrere Sekunden, bis er sich gefangen hatte.
    »Willst du den Laren die Arbeit abnehmen?«, fragte er, doch sein Spott kam nicht an.
    »Du lässt mir keine andere Wahl«, erklärte Jennifer ohne die geringste Spur von Unsicherheit. »Wenn du eine falsche Bewegung machst, muss ich dich paralysieren. Wir werden nicht umkehren.«
    »Dann gib mir ein Beiboot und lass mich allein weiterfliegen.«
    »Mit einem Beiboot wirst du die Hundertsonnenwelt niemals erreichen.«
    Ronald Tekener betrachtete seine Freundin voller Bitterkeit. Er hatte sie unterschätzt. Besser wäre es gewesen, sofort in die Kommandozentrale zu gehen und Dorney zur Umkehr zu zwingen.
    »In meiner Kabine sitzt ein Mann namens John Jones«, sagte er leise. »Jones schläft den Rausch aus, den ich ihm verschafft habe. In der Zentrale arbeiten Spin Dorney und noch ein paar andere. Abgesehen davon, dass sie alle hervorragende Fachkräfte sind, haben sie ein
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