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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille
Autoren: Perry Rhodan
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Statthalter der beinahe verwaisten Erde bestimmt. Wurde diese Hypothese nicht gerade dadurch bewiesen, dass das Fluggerät der Unbekannten ausgerechnet über Kamenskoje erschien, einem der gottverlassensten Orte der Erde?
    Den Eindruck der unheimlichen Bedrohung, der von dem Flugkörper ausgegangen war, ignorierte er mittlerweile. Er musste sich auf die Landung der Fremden vorbereiten.
    ZWISCHENSPIEL
    Hoch über den Wolken arbeiteten CLERMACs Boten in ihrem Fahrzeug. Sie maßen. Sie beobachteten. Und sie zogen Schlussfolgerungen.
    Ihre Verwunderung war anders als die eines Menschen.
    Vor allen Dingen wagten sie nicht, dem Ausdruck zu geben. Denn es war möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass CLERMAC genau das, worüber sie sich wunderten, als normal und vorhersehbar empfand.
    Sie berichteten. Über ihre Messungen, ihre Beobachtungen, ihre Schlussfolgerungen.
    An CLERMAC, die Inkarnation.
    Früh am Morgen hatten sie sich auf den Weg gemacht. Baldwin Tingmer zeigte sich merkwürdig nachdenklich.
    »Mir geht der Name nicht aus dem Kopf«, sagte er.
    »Welcher Name?«
    »Shamanov … Chara Shamanov. Ich habe ihn schon irgendwo gehört, und wenn ich mich richtig entsinne, werden wir es keineswegs mit dem angenehmsten Zeitgenossen zu tun haben.«
    »Wer ist das?«
    »Ein Wissenschaftler«, antwortete Tingmer. »Vorausgesetzt, ich liege mit meiner Vermutung richtig. Er ist Biophysiker, natürlich aphilisch. Aber selbst unter Aphilikern war er ein ausgesprochenes Ekel. Eigenbrötlerisch, überheblich, rechthaberisch. Niemand wollte mehr als unbedingt nötig mit ihm zu tun haben, obwohl er eine Koryphäe war. Weil Shamanov glaubte, dass die Welt sein Genie verkannte, zog er sich in die Einsamkeit zurück.«
    »Wohin …?«
    »Keine Ahnung. Er arbeitete an Regierungsaufträgen. Könnte in Sibirien gewesen sein.«
    »Dann ist er es wahrscheinlich«, folgerte Walik Kauk.
    »Vielleicht ist er heute anders«, vermutete Bluff.
    Tingmer zuckte mit den Schultern.
    Als ein Streif fahler Helligkeit im Osten aufstieg, steuerte Walik den Hovercraft über die Küstenlinie, der er bisher gefolgt war, hinaus auf die weite Eisfläche des Anadyr-Golfs. Weiter im Bereich der Küste zu bleiben, die hier nach Nordwesten verlief, hätte einen erheblichen Umweg bedeutet. Das Eis schien fest genug. Falls es eine Panne gab, konnte er bequem landen.
    Mit Höchstgeschwindigkeit dröhnte der Hovercraft nach Westsüdwest.
    An der Mündung des Anadyr-Flusses lag die gleichnamige Stadt – verlassen und weitgehend unter dem Schnee begraben. Walik setzte das Fahrzeug zwischen den ersten Häusern ab.
    »Ich bin hungrig wie ein Wolf«, stellte er fest. »Wir machen dreißig Minuten Rast.«
    Sie aßen. Bluff Pollard hatte es merkwürdig eilig. Seit seinem vorangegangenen Erfolg nutzte er jede Gelegenheit, um an der alten Funkstation herumzuspielen. Nur die Frequenz, auf der Shamanov sprach, mied er sorgfältig. Dessen emotionale Tiraden waren ihm unsympathisch.
    »Drei Menschen auf dem Weg nach Terrania City!«, funkte Bluff. »Wer uns hört, soll sich melden!«
    Nach einer Weile knackte es im Empfänger. Eine Männerstimme antwortete ungewöhnlich klar und deutlich: »Drei Menschen, wie? Ihr seid uns willkommen! Hier spricht Sante Kanube aus Terrania City. Wann seid ihr bei uns?«
    Bluff Pollard grinste breit. »Terrania City! Habt ihr das gehört?«
    »Du spinnst«, brummte Tingmer. »Auf UKW?«
    »Hört ihr mich noch?«, drängte die Stimme aus dem Empfänger.
    In diesem Augenblick vervollkommnete Augustus die Verwirrung. »Eine fremdartige energetische Impulsstrahlung wird registriert«, verkündete er.
    Walik Kauk horchte auf. Denselben Satz hatte der Ka-zwo schon einmal von sich gegeben. Als sie von Tin City nach Uelen übersetzten …
    Der Stimmenwirrwarr in der Kabine des Hovercraft war beträchtlich. Baldwin Tingmer wurde nicht müde zu versichern, dass der Mann am anderen Ende der Funkbrücke ein Spaßvogel sein müsse, denn bis nach Terrania City reichte ein UKW-Sender unmöglich. Bluff dagegen verteidigte den Unbekannten. Dieser selbst fuhr stockend fort: »Hallo! Warum meldet ihr euch nicht mehr? Ich bin wirklich nicht der Einzige in Terrania City. Hier gibt es mehrere …«
    Dazwischen erklärte Augustus: »Die fremdartige Strahlung wird intensiver!«
    Der Himmel war blau, nur im Süden zog eine Wolkenwand über den Horizont herauf. Aufmerksam suchte Walik Kauk das Firmament ab. Urplötzlich fand er, wonach er gesucht hatte.
    Es war
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