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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose
Autoren: Perry Rhodan
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dem ein Mensch die Aufmerksamkeit seiner Umgebung zu erregen versucht.
    »Eine fremdartige energetische Impulsstrahlung wird registriert«, verkündete er.
    Walik sah sich um. Im selben Augenblick schrie Bluff Pollard: »Dort … zwischen den Wolken! Seht doch …!«
    Walik blickte in die Höhe. In seinem Sichtfeld befanden sich zwei schwere graue Wolkenbänke. Zwischen ihnen gab es nur eine schmale Schneise blassblauen Himmels. Über diese Spanne glitt ein Ding … ein Ungeheuer.
    Es war schwarz und düster und riesig.
    Es war breit und aufgedunsen und erweckte trotzdem intuitiv den Eindruck der Schwerelosigkeit.
    Es bewegte sich langsam, mühelos und ohne Geräusch … aber von dem letzteren Eindruck konnte niemand sagen, ob er richtig war. Denn die Motoren des Hovercraft vollführten wie üblich einen Höllenlärm.
    Nur sekundenlang war das schwarze Etwas zu sehen. Dann verschwand es hinter der nächsten Wolke.
    Walik, Baldwin und Bluff starrten einander fragend an. Bluff Pollard formulierte als Erster die Frage, die sie alle bedrängte:
    »Was war das?«
    Baldwin Tingmer zuckte mit den Schultern. »Schwer zu sagen«, brummte er. »Irgendein Fahrzeug. Aber keines, das ich je zuvor gesehen habe.«
    Walik Kauk sagte nichts. Er erinnerte sich an jene einsame Nacht, in der er seinen Radakom dazu gezwungen hatte, wahllos Rufkodes zu erzeugen und Funkverbindungen auszuprobieren … an das seltsame Bild, das plötzlich auf dem Holoschirm erschienen war … an die unmenschliche Stimme, die seine Worte zu wiederholen versucht hatte.
    Er sprach auch jetzt nicht von den Ereignissen jener Nacht. Vielmehr konzentrierte er seine Aufmerksamkeit auf die Lenkung des Fahrzeugs und brachte es sicher an die asiatische Küste.
    Um fünfzehn Uhr acht, am 29. Januar 3582 alter Zeitrechnung – denn inzwischen hatten sie die Datumslinie überquert –, landete der Hovercraft nahe der halb eingeschneiten Stadt Uelen auf asiatischem Boden.
    Am Abend brach der Sturm los. Er wirbelte Wolken von Schnee vom Himmel herab und hatte sich anscheinend vorgenommen, die Erde meterhoch zuzudecken.
    Der Hovercraft stand in einer stabilen Garage, die selbst riesigen Schneelasten standhalten würde. Und die Besatzung des Fahrzeugs saß in einem kleinen Gebäude nebenan, in einem Raum, den Licht aus einem von Baldwin Tingmers Generatoren erhellte und der von einer seiner Thermoquellen behaglich geheizt wurde.
    Walik Kauk zog ein kleines Stück Druckfolie aus der Tasche. Es war die Folie, auf der der Drucker seines Radakoms in jener längst vergangenen Nacht den Rufkode vermerkt hatte, über den das Gerät den seltsamen, fremdartigen Anschluss erreicht hatte.
    Walik Kauk erzählte seine Geschichte.
    Danach herrschte lange Zeit Stille.
    »Es war natürlich kein gewöhnlicher Radakom-Anschluss«, sagte Baldwin Tingmer schließlich. »Du hast auf Teufel komm raus Kommunikationskanäle ausprobiert und bist dabei an einen geraten, der nicht zu unserem Funknetz gehört.«
    »Das denke ich auch«, stimmte Walik zu. »Gleichzeitig denke ich an das riesige schwarze Ding, das wir heute gesehen haben.«
    »Es mag sein, dass es etwas damit zu tun hat.«
    Plötzlich sagte Bluff Pollard: »Ihr habt beide davon gesprochen, dass die große Katastrophe kein Zufallsereignis, sondern das Resultat eines Planes sein muss. Wenn es wirklich einen Plan gibt, kann man sich dann nicht leicht vorstellen, dass der Urheber sich in der Nähe aufhält, um zu beobachten, wie sein Vorhaben voranschreitet?«
    »Genau diese Ahnung habe ich«, bekannte Walik. »Wir werden beobachtet!«
    An dieser Stelle wurde die Diskussion gestört. Augustus, der eine Zeit lang den Kopf zum Lauschen seitwärts gestellt hatte, meldete sich unaufgefordert und erklärte: »Die Kontrolleinheit bestätigt die Plausibilität dieser Vermutung.«
    Sie schauten ihn erst verblüfft an, dann fingen sie an zu lachen.

 

     
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