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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose
Autoren: Perry Rhodan
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Lauschstellung.
    »Die Substanz deiner Aussage wird bestätigt, Bruder«, verkündete er einige Sekunden später. »Das Fahrzeug kann in der Öffentlichkeit betrieben werden. Der KHK …«
    »HKH«, fiel ihm Bluff ins Wort.
    »Der HKH«, fuhr Augustus unbeirrt fort, »gewährleistet die Betriebssicherheit des Fahrzeugs.«
    »Ich bin froh, dass man das erkannt hat«, versicherte Walik trocken.
    Später, auf dem Heimweg, raunte Bluff seinem Begleiter zu: »Ich hätte nie so schnell wie du so hochgestochene Begriffe ausdenken können.«
    »Das erlernt man im Handumdrehen«, antwortete Kauk. »Ich bin Manager. Als solcher musst du die Kunst beherrschen, mit möglichst viel hochtrabenden Worten möglichst wenig auszusagen.«
    Nachdem Augustus' Bedenken zerstreut waren, unternahm Walik Kauk die erste wirkliche Probefahrt. Bluff Pollard ging nur zögernd an Bord. Ihm war anzusehen, dass er der altmodischen Maschine nicht so recht traute. Der Roboter hingegen schien es als das Natürlichste auf der Welt zu betrachten, dass er eine Probefahrt an Bord einer Flugmaschine mitmachen sollte, die vor sechzehnhundert Jahren gebaut worden war.
    Vorsichtig hob Walik den Hovercraft vom Boden ab und dirigierte ihn auf die Straße hinaus. Der Triebwerkslärm war höllisch, doch Walik erschien er wie die schönste Musik. Sie zeigte ihm, dass er wieder beweglich war.
    Die Maschine wirbelte eine riesige Schneefontäne auf. Die Hunde hatten sich in der Nähe von Kelko Golvins Anwesen verkrochen. Bei dem Donnergetöse schnellten sie aus ihrem Unterschlupf hervor und jagten in weiten Sätzen davon.
    Walik Kauk überprüfte regelmäßig den Inhalt des Treibstofftanks. Dabei stellte er mit einigem Unbehagen fest, dass das Fahrzeug mit dem kostbaren Stoff namens Benzin nicht eben zimperlich umging. Er brach daher den Testflug kurzerhand ab und landete die Maschine unweit des Heims, in dem Bluff und die Hunde Unterkunft gefunden hatten.
    An diesem Nachmittag, nachdem die Sonne untergegangen war, besprachen sie ihr weiteres Vorhaben.
    »Das Fahrzeug verschafft uns ausreichend Beweglichkeit.« Walik musterte einen der mit Tragtaschen versehenen Hunde, der in der Nähe kauerte. »Ich glaube nicht, dass wir die Hunde noch brauchen.«
    Ein Hauch von Traurigkeit erschien in Bluffs Augen. »Ich nehme an, du hast Recht«, sagte er nach einigem Zögern. »Andererseits täte es mir Leid, sie hier lassen zu müssen.«
    »Alle können wir ohnehin nicht mitnehmen«, sagte Walik. »Und die paar, die du abgerichtet hast, sind beim Rudel besser aufgehoben als unterwegs mit uns.«
    Bluff nickte. »Cuddly …!«, rief er dann. Der große grauschwarze Hund kam durch eine offene Tür und baute sich vor ihm auf.
    »Das werden wir nicht mehr brauchen, Cuddly«, sagte der Junge und schnallte die Tragetasche ab. Der Hund sah ihn aufmerksam an. »Du bleibst hier bei deiner Meute, Cuddly.« Bluff strich dem Grauschwarzen über den Schädel. »Die Welpen brauchen dich notwendiger als ich.«
    Cuddly stieß ein feines Winseln aus. Als Bluff nicht darauf reagierte, bellte er scharf auf eigenartige Weise. Es musste ein Signal sein, denn alsbald kamen auch die anderen fünf Hunde herbei, die Taschen trugen. Einer nach dem andern traten sie vor den Jungen hin und ließen sich die Riemen abschnallen. Bluff tätschelte jedem von ihnen den Kopf.
    Walik war der eigenartigen Zeremonie mit erstaunten Blicken gefolgt. »Sieht fast so aus, als könnten sie dich verstehen!«, sagte er, nachdem die Hunde sich getrollt hatten.
    »Ich habe oft darüber nachgedacht«, erwiderte Bluff. »Die Art und Weise, wie sie mich damals überfielen … Ich glaube, sie sind um ein ganzes Stück intelligenter, als Hunde früher waren.«
    Walik bedachte die Möglichkeit, dass die große Katastrophe den Hunden und vielleicht auch anderen Tieren zusätzliche Intelligenz verliehen hatte. Waren die Tiere zum Nachfolger des verschwundenen Menschen bestimmt worden und hatten sie zu diesem Zweck von der Natur eine Erweiterung ihres Denkvermögens erhalten?
    Das war eine Sache, über die man spekulieren konnte. Die Zeit würde lehren, ob die Hundemeute von Nome eine Ausnahme bildete oder ob tatsächlich ihre Intelligenz gewachsen war.
    »Den Blechmenschen brauchen wir natürlich auch nicht mehr«, sagte Bluff in dem Moment.
    Walik warf Augustus, der in Ruhestellung verharrte, einen kurzen Blick zu.
    »Ich möchte ihn gerne behalten«, widersprach er. »Er kann uns tragen und Proviant schleppen, und er kann
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