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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren
Autoren: Perry Rhodan
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gegangen waren.
    Nach wie vor verharrte die NUTRANS-4 auf halber Strecke zwischen der Provcon-Faust und dem Solsystem. Vier Stunden waren seit Julian Tifflors letztem Gespräch mit Vounder Crev vergangen, als er die Hiobsbotschaft erhielt.
    »Wir können die Kugel nicht stabilisieren«, meldete Crev. »Der Treibstoff geht hoch. Daran ist nichts mehr zu ändern. Uns bleibt noch etwas mehr als eine Stunde Zeit. Dann ist es aus.«
    Tifflor zeigte sich keineswegs überrascht. »Damit habe ich gerechnet«, sagte er. »Deshalb habe ich mir einen Notplan zurechtgelegt. Wir werden den Behälter heraussprengen.«
    »Heraussprengen?« Einigen Männern blieb der Mund offen stehen.
    Tifflor und der Transportoffizier verließen die Zentrale. Wenige Minuten später erreichten sie den Kugelbehälter, an dem Crev mit seinem Team von Ingenieuren und Physikern arbeitete. Sie hatten eine Vielzahl von Apparaturen aufgebaut. Die Kugel schimmerte in einem bedrohlichen roten Licht. Hin und wieder huschten blaue Blitze über ihre Oberfläche, dann verdunkelte sich die Beleuchtung in der Umgebung des Behälters. Tifflor erkannte darin ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Energiezufuhr in solchen Situationen nicht ausreichte. Er ging jedoch mit keinem Wort darauf ein, weil er wusste, dass Chief Crev mehr als jeder andere an Bord von seinem Fach verstand.
    Vounder Crev war verschwitzt und erschöpft. »Alles sinnlos«, sagte er kopfschüttelnd. »Wir können keine ausreichende Transportkapazität schaffen.«
    »Ich sagte schon: Wir werden den Behälter aus dem Schiff sprengen.« Julian Tifflor zog eine Folie aus seiner Kombination hervor und breitete sie vor dem Chief aus. »Ich habe alles berechnet«, erklärte er. »Es muss funktionieren. Wir werden die anderen Behälter mit Hochleistungsenergieschirmen absichern, sodass die Sprengkraft nur in Richtung Peripherie wirksam werden kann. Mit Desintegratoren schaffen wir ausreichend Platz, damit der Behälter nicht durch Wände und Schotten aufgehalten wird. Dann beschleunigen wir die Kugel mit einer exakt berechneten Zündung. Das ist die einzige Möglichkeit, mit der ungeheuren Protonenmasse fertig zu werden.«
    Vounder Crevs Augen waren schmal geworden. »Meine Anerkennung, Chef«, sagte er und nickte mehrmals. »Man muss wahrscheinlich Laie sein, um solche Pläne entwickeln zu können. Verzeihen Sie, Sir.«
    Tifflor lächelte unmerklich. »Welche Bedenken haben Sie?«
    »Eigentlich macht mir nur eines Kopfzerbrechen.«
    »Was?«
    »Wenn wir das Ei mit Hilfe einer atomaren Explosion beschleunigen, besteht die Gefahr, dass es hochgeht. Das Ding ist geballte Energie und millionenfach stärker als eine mittlere Atombombe. Ich halte das Risiko, dass die Kugelhülle zerstört wird, für recht hoch.«
    »Wir haben keine andere Wahl«, erwiderte Tifflor. »Es ist die einzige Möglichkeit, das Schiff vielleicht zu retten. Fangen Sie sofort an!«
    Vounder Crev wischte sich den Schweiß von der Stirn und von den Schläfen. Er nickte.
    »Inzwischen lasse ich alle Männer und Frauen von Bord bringen, die nicht an den Arbeiten beteiligt sind«, sagte Tifflor.
    »Das ist nicht nötig.«
    »Warum nicht?«
    »Sie müssten die Leute schon ziemlich weit wegfliegen lassen. Einige Lichtstunden etwa. Sobald der Behälter explodiert, reißt er alle anderen mit sich. Das würde bedeuten, dass eine Sonne entsteht, deren Ausdehnung …«
    »Das lassen wir vorerst«, unterbrach Tifflor. »Ich mag keine solchen Spekulationen. Beginnen Sie mit der Arbeit.«
    »Verdammt. Ja«, sagte Vounder Crev knurrend.
    Tifflor leitete die Evakuierung des Frachters ein. Alle entbehrlichen Personen wurden mit Beibooten ausgeflogen. Tifflor befahl volle Beschleunigung für die nur lichtschnellen Maschinen in Richtung Solsystem. Die überlichtschnellen Raumschiffe wurden auf eine Position drei Lichtstunden von der NUTRANS-4 entfernt festgelegt.
    Währenddessen bohrten Arbeitstrupps mit Hilfe von Desintegratoren einen Tunnel durch das Schiff, der von dem defekten Kugelbehälter bis zur Außenhülle des Raumers führte. Nachrückende Mannschaften dichteten mit schnell aushärtendem Spritzguss alle Öffnungen zum Schiffsinnern hin ab. Schließlich wurden Energiefelder in dem Tunnel errichtet, die Zwischenschotten ersetzten. Damit war für die Protonenkugel die Bahn in den Weltraum praktisch frei.
    Julian Tifflor blickte auf die Zeitanzeige, als sich Chief Vounder Crev wieder meldete. »Wir sind so weit«, sagte Crev heiser. »Es wird
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