Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Wega-System abgeriegelt war. Hier wimmelte es von SVE-Schiffen und Einheiten der Überschweren.
    »Als hätten sie uns erwartet«, sagte Tschubai ungläubig. »Sind die Burschen Hellseher?«
    »Das vielleicht nicht«, erwiderte Ahrat. »Aber sie denken logisch. Sicherlich befürchten sie Rhodans Rückkehr, und da seit dem ersten Erscheinen des Schattenschiffs schon einige Zeit vergangen ist, nehmen sie an, dass seine Treibstoffvorräte zur Neige gehen. Sie haben entsprechende Vorbereitungen getroffen.«
    »Bis Sormora im Kennkant-System sind es mehr als 38.000 Lichtjahre«, wandte Tschubai ein.
    »Hier ist jeder Durchbruchsversuch sinnlos. Da hilft auch ein Erscheinen als Vhrato nichts.« Ahrats Blick wanderte zurück zu dem kleinen gelben Stern. »Wie gern hätte ich die Gelegenheit genutzt, mir Sol aus der Nähe anzusehen, aber das wäre ein zu großes Risiko. Ich verschiebe meine Sentimentalität besser auf später.«
    Die Laren orteten die SZ-2, und der mächtige Kugelraumer wurde einmal mehr zum Geisterschiff. Das brachte den Angriff der Überschweren ins Stocken, die natürlich für die Laren die Kastanien aus dem Feuer holen sollten. Zu sehr saß ihnen der Schock in den Knochen, den der Kugelschatten schon mehrfach verursacht hatte.
    Während die Gegner sich neu formierten, beschleunigte die SZ-2 mit Höchstwerten, bis sie die erforderliche Eintauchgeschwindigkeit erreicht hatte.
    3.000 Lichtjahre entfernt erfolgte ein Orientierungsmanöver. Die Überschweren hatten die Spur des Kugelraumers offenbar verloren. Das einzige Objekt, das klar und deutlich registriert wurde, war ein kleines Schiff, das nur wenige hunderttausend Kilometer entfernt im freien Fall dahintrieb.
    Ras Tschubai wandte sich an den verbissen wirkenden Emotionauten. »Was bedeutet das? Haben wir es mit einem Wrack zu tun? Ähnlich sahen die Privatjachten aus, die einst in Serie gefertigt wurden.«
    »Sehen wir es uns an? Ich schätze, es ist verlassen.«
    »Ich teleportiere allein, Senco, das ist einfacher.« Ras Tschubai legte seinen Anzug an, schloss den Helm und peilte das Ziel an.
    Er materialisierte in der kleinen Zentrale des knapp siebzig Meter langen Raumfahrzeugs. Mit halber Lichtgeschwindigkeit trieb es durch den Raum. Die Instrumente zeigten keine Atmosphäre an, aber es musste eine gegeben haben, denn hinter den Kontrollen saß ein menschliches Skelett. Kleiderfetzen hingen von ihm herab, und vor der Knochenhand lag ein altertümliches Tagebuch. Es war aufgeschlagen und beschrieben. Anscheinend hatten zum Zeitpunkt der Katastrophe nicht mehr genügend Energiereserven für das automatische Logbuch zur Verfügung gestanden.
    Tschubai konnte keine weiteren Toten entdecken. Seiner Schätzung nach war der Mann hinter den Kontrollen schon vor Jahrzehnten gestorben, vorausgesetzt, dass die Atmosphäre erst sehr viel später entwichen war.
    Der Mutant betrat den angrenzenden Korridor und teleportierte in die Mannschaftskabinen, deren Schotten sich ohne Energie nur mühsam öffnen ließen. In den Räumen fand er die sterblichen Überreste von Besatzungsmitgliedern. Meist lagen sie in ihren Betten, als hätten sie friedlich auf den Tod gewartet. Es waren fünfzig Leichen.
    Die Maschinenräume befanden sich heckwärts. Soweit Ras Tschubai das beurteilen konnte, war die Anlage in Ordnung, aber die Treibstoffvorräte waren total erschöpft. Damit hatte es an Bord auch keine Energie mehr gegeben. Das Licht war ausgefallen, danach hatte sich die Kälte ins Schiff geschlichen, und irgendwann hatte die Lufterneuerung versagt.
    Mit dem Tagebuch, von dem er sich Auskünfte erhoffte, teleportierte Tschubai in die SZ-2 zurück. Senco Ahrat war über Funk informiert, er nickte knapp, als Ras ihm bedeutete, dass er sich sofort mit dem Buch beschäftigen wolle.
    Die Schrift war sehr undeutlich. Offensichtlich war es für den Verfasser ungewohnt gewesen, Eintragungen mit der Hand vorzunehmen. Ras Tschubai wusste bereits nach der ersten Seite, dass ihm dieses Tagebuch kaum brauchbare Informationen liefern würde. Er las trotzdem weiter.
    Nichts konnte erstaunlicher sein als menschliche Schicksale …
    18, Juli 3510. Wir müssen mit der restlichen Energie sparsam umgehen, wenn wir nicht erfrieren oder ersticken wollen. Das Logbuch ist ausgefallen, alle Speicherungen wurden gelöscht. Ich werde versuchen, alles so wiederzugeben, wie es sich ereignete.
    Wir verließen die Kolonie vor zwei Jahren, um auf einem unbewohnten Planeten in Ruhe und Frieden das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher