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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt
Autoren: Perry Rhodan
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andere Einheiten, die das Universum ausmachten.
    Greskor schlich aus der Station, als könnte jedes noch so leise Geräusch eine neue Katastrophe heraufbeschwören.
    Der Rechner blieb allein. Die Stille tat ihm gut. Er sah die in sanften Zahlenmustern sichtbar werdenden Bewegungen des Mondbergs und genoss die Ästhetik dieser Schwingungen. Auch sie würden aufhören, sobald Sorgh in die Große Schwarze Null stürzte. Eigentlich schade, dass niemand den Mondberg retten konnte.
    Dobrak hob ein Stück des seltsamen Materials auf und beschloss, es mitzunehmen, falls er tatsächlich eine Chance zur Flucht erhielt. Er verließ den Raum und gelangte über die von Trümmern bedeckte Treppe ins Freie.
    Die Assistenten standen vor den Gleitern und debattierten mit Greskor. Einige schienen vorzuhaben, Sorgh mittels einer der bedingt raumtüchtigen Maschinen zu verlassen. Greskor wirkte unschlüssig.
    Ein junger Kelosker kam auf den Rechner zu. »Wir müssen versuchen, einen der äußeren Planeten zu erreichen«, sagte er.
    Dobrak blickte in den rotgoldenen Himmel. Die Sonne war vor wenigen Augenblicken unter dem Horizont verschwunden, die Nacht dämmerte herauf. »Ihr würdet nicht weit kommen«, prophezeite er. »Die oberen Schichten der Atmosphäre sind von fremdartiger Energie durchsetzt.«
    Der Mann wandte sich mutlos ab, er setzte sich auf einen Stein und schaute zu den anderen hinüber. Am Ufer des Groolander krächzten Vögel, zweifellos hatten sie eine Vorahnung des kommenden Untergangs.
    Während Dobrak die abendliche Szenerie beobachtete, wuchsen seine Zweifel. Niemand würde jetzt noch kommen, um ihn abzuholen. Er argwöhnte, dass seine Berechnungen auf Wunschvorstellungen beruhten, aber er war zu müde, um den Verdacht einer ernsthaften Prüfung zu unterziehen.
    Trotz seiner Sonderstellung war Dobrak wie alle Kelosker von dem Wunsch beseelt, die siebendimensionale Mathematik seines Volkes weiterzuverbreiten und anderen Völkern zugänglich zu machen. Sein missionarischer Eifer blieb jedoch differenzierter, und manche seiner Artgenossen waren ihm in ihren Bemühungen oft geradezu vulgär erschienen.
    Niemand konnte eine Erkenntnis verteilen wie reife Früchte, sondern sie nur behutsam in eine bestehende Ordnung einfließen lassen, sie bestenfalls aufpfropfen und warten, was geschah.
    Am Himmel zuckten dunkle Wolken wie die Ausschläge eines Oszillografen auf und nieder. Eine Gravitationslinie hatte ihre Bahn verlassen und beeinflusste die Atmosphäre von Sorgh. Die Sauerstoffhülle konnte mit einem Schlag in den Weltraum gerissen werden. Eine Serie von Blitzen sprang zwischen den Wolken hervor, die Luft schien plötzlich mit unerträglicher Spannung geladen zu sein.
    Die Kelosker beobachteten das Schauspiel mit schreckerstarrten Gesichtern.
    Es ist gut, dass sie nicht alles sehen können, dachte Dobrak.
    Wind kam auf, riss Sandwirbel in die Höhe und und trieb sie zum Groolander hinab. Von allen Seiten kommend, heulte, toste und zerrte er an den Gleitern und den davor stehenden Personen. Dobrak sah, dass drei Assistenten in eine Maschine kletterten. Die anderen wirkten wie gelähmt und doch voller Hoffnung, dass der Versuch gelingen und sich als wiederholbar erweisen würde.
    Das Triebwerk des Gleiters brüllte unter Höchstbelastung mit dem stärker werdenden Sturm um die Wette.
    »Diese Verrückten!«, schrie Greskor, aber er tat nichts, um den Start zu verhindern.
    Die Maschine hob vom Boden ab. Sie schwankte und konnte keine klare Flugbahn einhalten, doch sie gewann an Höhe. Dobrak glaubte, im ungewissen Licht die verzerrten Gesichter der drei Besatzungsmitglieder durch die Luken erkennen zu können.
    Jäh setzten die Triebwerke aus. Der Gleiter fiel wie ein Stein vom Himmel und stürzte mit ohrenbetäubendem Krachen auf den Mondberg. Dabei platzte er auf und rutschte den Hang hinab, bis er oberhalb der Rechenstation zur Ruhe kam. In dem Wirbel von Wrackteilen und Gesteinstrümmern wurden auch die drei Kelosker in die Tiefe gerissen. Nun lagen sie zerschmettert zwischen den Überresten des Gleiters. Einer von ihnen bewegte sich noch.
    »Kommt!«, rief Greskor den anderen zu. »Wir müssen ihnen helfen.« Sie kämpften sich gegen den Sturm den Hang hinauf.
    Dobrak beteiligte sich nicht. Er sah, dass zwei Kelosker tot waren und der dritte im Sterben lag. Greskor wusste das wahrscheinlich auch, aber er suchte wohl nach einer Möglichkeit, sich zu betätigen.
    Dobrak fand einen windgeschützten Platz zwischen den
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