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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie
Autoren: Perry Rhodan
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könnten. Guter Mann, in dem Fall müssen Sie sich besonders gut auskennen.«
    »Warum nicht …«
    Crelty fragte: »Haben Sie etwas dagegen einzuwenden, dass ich Sie begleite?«
    Teer Nagel reagierte verunsichert. Er wusste nicht, was er von diesem Mann halten sollte. Crelty wirkte Vertrauen erweckend und war eine starke Persönlichkeit. Andererseits umgaben ihn Geheimnisse – und er war auch nach den Moralbegriffen der Immunen ein Verbrecher.
    Aber eine ungewöhnliche Situation erforderte ungewöhnliche Maßnahmen.
    »Sie werden Ihr Leben in Gefahr bringen«, warnte teer Nagel den Outsider.
    Crelty winkte geringschätzig ab. »Was, glauben Sie, habe ich all die Jahre getan?«
    Unter Creltys Führung erwies es sich als relativ einfach, in den Raumhafen zu gelangen. Der Outsider hatte ein großes Repertoire aller denkbaren Tricks und kannte viele bestechliche Aphiliker. Teer Nagel und sein neuer Freund überwanden die letzten Sperren an Bord eines Transportgleiters, der eine Gruppe von Technikern zu einem Reparaturdock flog.
    Am Haupteingang wurde nur der Pilot kontrolliert. Ein Wachroboter ließ sich alle Ausweise aushändigen. Der Pilot erklärte, dass man sie nach Beendigung der Arbeit zurückerhalten würde. Teer Nagel war sicher, dass unter den etwa vierzig Männern außer Crelty und ihm noch andere waren, die nicht ausgerechnet Reparaturarbeiten als Ziel auserkoren hatten. Aber das war ihm gleichgültig.
    Crelty und teer Nagel saßen nebeneinander. »Der Pilot wird vor dem Reparaturdock noch einmal landen, unmittelbar neben einem Verwaltungsgebäude«, sagte Crelty beiläufig. »Wir nutzen diese Gelegenheit zum Aussteigen.«
    »Das wird auffallen«, befürchtete teer Nagel.
    Crelty grinste breit. »Darauf lassen wir es ankommen. Ich bin schon einige Male auf diese Weise in den Raumhafen gelangt, ohne je Schwierigkeiten zu bekommen.«
    Wie Crelty vorausgesagt hatte, ging die Maschine vor einem großen Verwaltungsgebäude nieder. Crelty und teer Nagel konnten unangefochten aussteigen, zwei andere Männer folgten ihrem Beispiel. Beim Aussteigen hatte teer Nagel den Eindruck, dass der Outsider dem Piloten etwas in die Hand drückte: einen toten Frosch. Teer Nagel nahm jedoch an, dass er sich getäuscht hatte.
    Der Gedanke, dass ein immuner Outsider in den Raumhafen eindringen konnte und als Gegenleistung mit einem getrockneten Frosch bezahlte, ließ den alten Mann indes nicht mehr los.
    Sie betraten das Verwaltungsgebäude. Crelty führte seinen Begleiter in eine verschmutzte Kantine. Der Outsider verzog das Gesicht. »So sieht es jetzt überall aus, wo früher Menschen zusammenkamen«, beklagte er sich. »Die Aphiliker haben keinen Sinn für Stätten, an denen zwischenmenschliche Beziehungen gepflegt wurden.« Trotzdem begab er sich zu einem Ausgabeautomaten und holte zwei Becher mit Fruchtsaft.
    »Wie soll es weitergehen?«, fragte teer Nagel ungeduldig. »Ich muss auf die andere Seite des Raumhafens, wo die wenigen Schiffe entladen werden.«
    Crelty schlürfte andächtig an seinem Getränk, als wäre es die wichtigste Sache der Welt. Bevor teer Nagel etwas sagen konnte, erhellten sich die 3-D-Schirme über dem Eingang. Das Symbol des Ministeriums für Kommunikation flammte auf.
    »Eine Durchsage der Regierung«, murmelte Crelty.
    Das Symbol verschwand, und an seiner Stelle erschien das Gesicht von Croydon Mackojulien, dem Regierungssprecher. Von allen Aphilikern, die teer Nagel bisher gesehen hatte, schien Mackojulien der gefühlsärmste zu sein. Diesmal jedoch wirkte er nervös, er hatte die Hände ineinander verschlungen und spielte mit den Fingern.
    »Diese Sendung wird über alle Stationen an alle Empfänger übertragen«, sagte der Regierungssprecher. Teer Nagel wusste, dass kein Mensch auf der Erde sein Gerät abschalten durfte, wenn die offiziellen Nachrichten durchgegeben wurden. »Der als Regierungschef zurückgetretene Reginald Bull gibt nun eine öffentliche Erklärung ab«, fuhr Mackojulien fort. Sein Bild verblasste.
    Teer Nagel starrte wie gebannt auf die Schirme. Crelty schleuderte seinen Becher davon und seufzte.
    »Er lebt also noch.« Als Bulls Gesicht auf dem Schirm erschien, stieß teer Nagel einen unterdrückten Schrei aus und packte Crelty am Arm. »Er ist immun! Sehen Sie doch, er ist immun!«
    »Offensichtlich«, erwiderte Crelty ohne jede Begeisterung.
    »Die Regierung hat mich beauftragt, eine Erklärung abzugeben«, begann Bull. Er las offenbar von einem Blatt ab. Plötzlich jedoch
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