Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sich noch nicht getraut, mit mir Verbindung aufzunehmen. Wir wissen, dass sie meine Funknachrichten abhören, aber sie reagieren noch nicht. Wir wiederholen die Sendung pausenlos, bis sie sich melden.«
    »Seem Allag ist bei ihnen. Sie werden auf ihn hören.«
    »Hoffentlich. Es wäre zu ihrem Nutzen.«
    Einer der Ploohns hob plötzlich die Arme und legte die Hände an den Kopf. Seine Augen wurden glanzlos. Die Beine sackten unter ihm weg, und er stürzte. Bestürzt sprangen die Terraner und der Mausbiber auf.
    »Zu spät«, stellte Fellmer Lloyd betroffen fest. »Er ist tot.«
    Die Techniker schirmten den Toten sofort mit Prallfeldern von dem anderen Insekt ab, das sich unruhig hin und her bewegte. Roboter schleppten den Leichnam hinaus.
    »Gucky, Fellmer, lasst ihn nicht frei!«, befahl Roi Danton. »Holt aus ihm heraus, was ihr herausbekommen könnt. Ich will alles wissen.«
    Das Insekt hob die Arme und presste die Hände gegen den Kopf, doch der Telekinet Gucky zog sie ihm sofort wieder herunter. Der Ploohn begann zu toben. Immer wieder warf er sich herum und versuchte, die Arme zu heben, aber der Ilt ließ ihn nicht frei.
    »Der Ploohn nennt sich selbst Cschmohrt«, berichtete Fellmer Lloyd, dessen telepathische Sinne immer tiefer in die Gedankenwelt des Gefangenen eindrangen. »Er gehört einem sehr langlebigen Volk an.«
    »Wie langlebig?«, fragte Danton.
    »Ich bin nicht ganz sicher«, antwortete der Telepath. »Nach unseren Zeitbegriffen muss er etwa fünf- oder sechshundert Jahre alt sein.«
    »Sind er und die anderen Ploohns hierher gekommen, um sich hier einzunisten, oder haben sie im Auftrag gehandelt?«
    Fellmer Lloyd brauchte einige Minuten, bis er die Frage beantworten konnte. Schließlich sagte er: »Sie hatten den Auftrag, den dritten und vierten Planeten dieses Systems auf Eignung zu testen.«
    »Auf Eignung?«
    »Eignung zur Aufzucht jener Pflanzen, die wir im Tal und im Stützpunkt gesehen haben. Die Insekten benötigen sie offenbar dringend zur Lebenserhaltung.«
    Der Ploohn war verunsichert. Er wusste nicht, was mit ihm geschah. Er wartete darauf, dass man ihm Fragen stellte. Er kannte parapsychische Phänomene, und er dachte flüchtig daran, dass dies ein telepathisches Verhör sein konnte. Daher versuchte er, an alle wichtigen Dinge nicht zu denken – und beantwortete dabei unbeabsichtigt viele Fragen der Terraner. Dabei blieb die Hoffnung in ihm wach, dass die eigentliche Befragung erst beginnen würde. Er legte sich einen Schlachtplan zurecht, mit dem er die Terraner täuschen wollte. Dabei war er entschlossen, keine Geheimnisse preiszugeben.
    »Er überlegt ständig, wie er sich töten kann«, berichtete der Ilt. »Ich muss ihm tatsächlich immer wieder was auf die Pfoten geben, damit er sich anständig benimmt.«
    Danton musterte das Insektenwesen. Eine Frage drängte sich ihm auf: »Woher kommen die Ploohns? Leben sie hier im Energieschlauch?«
    »Das habe ich noch nicht herausfinden können«, sagte Fellmer Lloyd. »Cschmohrt kapselt sich immer mehr ab. Er sucht nach einem Ausweg. Nichts ist ihm wichtiger, als sein Volk von den Vorkommnissen auf Stiemond zu unterrichten. Er konzentriert sich ganz darauf, einen Weg dazu zu finden.«
    Roi Danton wartete geduldig. Er wusste, dass er in einem solchen Verhör nichts erzwingen konnte. Selbstverständlich hätte er auch versuchen können, zu einer akustischen Verständigung mit dem Insektenwesen zu kommen. Die Translatoren hatten genügend Sprachbrocken erfasst, mit denen sie arbeiten konnten. Doch das wollte er sich noch aufsparen. Je mehr er auf telepathischem Weg erfuhr, desto besser seine spätere Verhandlungsposition.
    Eine Stunde verstrich, ohne dass Fellmer Lloyd oder Gucky etwas Neues herausgefunden hätten. Der Ploohn beherrschte sich mustergültig. Regungen wie Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit kannte er nicht.
    »Er kalkuliert ganz nüchtern wie eine Maschine, so als ob ihn alles gar nichts anginge«, sagte Lloyd. »Er berechnet seine Chancen. Noch glaubt er, sein Volk benachrichtigen zu können, deshalb hat er noch nicht mit letzter Kraft versucht, sich zu töten. Sollte er zu der Ansicht kommen, dass er keine Chance mehr hat, wird er sich umbringen.« Er warf Gucky einen Seitenblick zu. »Auch Gucky wird das nicht verhindern können.«
    Roi Danton beugte sich vor. Er schaltete den Translator ein. »Wir möchten mit dir reden«, sagte er.
    Der Ploohn ruckte hoch. Die Facettenaugen drehten sich Rhodans Sohn zu. Der dreieckige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher