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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche
Autoren: Perry Rhodan
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hatte, das inmitten des Dschungels über die Baumwipfel hinausragte und an eine Insel erinnerte, überprüfte seinen Handstrahler, ehe er sich den Sammelbeutel umhängte und die notwendigen Werkzeuge in einem zweiten Beutel verstaute. Dann erst verschloß er die Kabinentür und sicherte sie.
    Er sah recht verwildert aus, aber das war nach knapp zwei Wochen Aufenthalt in der grünen Hölle kein Wunder. Selbst berühmte Professoren verwandelten sich in den Wäldern von Dexters Paradies in abenteuerliche und wenig respektabel aussehende Gestalten.
    Ganz in der Nähe des Plateaus gab es einen relativ schnell dahinfließenden Fluß, der aus dem nahen Gebirge kam. Sein Lauf war noch nie erforscht worden, und vielleicht hatten nur wenige Menschen ihn von der Luft aus durch das ewig grüne Blättermeer fließen sehen, in dem es von Raubtieren aller Art nur so wimmeln mußte.
    Der Mann begann den Abstieg in den Dschungel, denn anders war der Fluß nicht zu erreichen. Der Wald reichte bis zu seinen Ufern, und es gab keinen Landeplatz für den Gleiter. Aber das war Fellmer Lloyd egal.
    Endlich konnte er seiner heimlichen Leidenschaft frönen, und vielleicht zum erstenmal in seinem langen Leben hatte er Gelegenheit   – und den Mut   –, seiner Neigung nachzugeben: Er wollte Edelsteine sammeln.
    Es kam ihm dabei nicht so sehr auf den materiellen Wert der Steine an, sondern auf ihre Seltenheit. Steine hatten schon immer eine unbegreifliche Faszination auf Fellmer Lloyd ausgeübt. Selbst ganz normales Gestein, aus den Felsen gewaschen und von Gletschern in die Ebenen gebracht, war für ihn lebendiges Zeugnis der Vergangenheit. Noch interessanter war es natürlich für ihn, in Moränen herumzusuchen und glattgespülte Kiesel zu untersuchen und ihre Geschichte zu rekonstruieren.
    Die besten, schönsten und seltensten Steine jedoch fand er stets am Ufer eines Gebirgsflusses, auf welcher Welt auch immer er sein mochte. Und auf einer unbewohnten Welt wie dieser gab es auch wertvolle Edelsteine, besonders aber dann, wenn der Fluß aus einem unberührten Gebirgsmassiv stammte.
    An dieser Stelle, wo der Fluß langsamer dahin strömte und in den Biegungen Sandbänke bildete, war die Chance eines Fundes besonders gut. Von der Luft aus hatte Fellmer das Gebiet erkundet und war nun auf dem kleinen Plateau gelandet, um den ersten Ausflug zu unternehmen.
    Im Gleiter befand sich ein Kasten, der schon halb gefüllt war. In den vergangenen zwei Wochen hatte sich seine Mühe gelohnt. Fast die Hälfte aller eingesammelten Steine waren smaragdähnliche Gebilde, für die Kenner und Sammler eine Menge Solar zahlten. In dieser Hinsicht war Fellmer mit seinem Hobby nicht allein.
    Vorsichtig verließ er den festen Fels am Fuß des Plateaus und betrat den trügerischen Boden des feuchtheißen Urwaldes. Der Fluß war etwa fünfhundert Meter entfernt, aber dieser halbe Kilometer konnte zu einer endlosen Strecke werden   – das war eine Erfahrung, die Fellmer inzwischen auf dem Urweltplaneten gemacht hatte.
    Ruckartig blieb er stehen, als rechts im dichten Unterholz ein knackendes Geräusch zu hören war. Er riß den Strahler hoch und lauschte. Selbst mit Energiebündeln war es nicht immer leicht, einen großen Saurier so schnell zu töten, daß er keine Gefahr mehr darstellte. Die Riesenechsen waren stark gepanzert und sehr widerstandsfähig . Das war eine andere Erfahrung, die Fellmer bereits hinter sich hatte.
    Die dritte, bisher rein theoretische Erfahrung war: Wenn ihm hier etwas zustieß, war er verloren, denn die einzige Rettungsstation des Planeten lag in der Nähe des Nordpols, wo sich auch der kleine Raumhafen befand.
    Die Blätter teilten sich, und keine drei Meter von Fellmer entfernt erschien ein seltsames Lebewesen. Es war vielleicht zwei Meter lang und erinnerte im ersten Augenblick an eine Eidechse. Der Rückenkamm war scharf gezackt, fast bis zum Schwanzende. Vorn saßen zwei starre und klug wirkende Augen, mit denen das Geschöpf den Eindringling beobachtete. Sprungbereit waren auch die sechs schlanken Beine, an deren Ende krallenbewehrte Füße erkennbar wurden.
    Fellmer war wie gelähmt, als die Augen ihn anblickten. Er kam sich vor wie ein Kaninchen, das von der Schlange hypnotisiert wird. Unfähig, sich zu rühren, war er dem fremden Lebewesen hilflos ausgeliefert. Er ließ die Hand mit dem Strahler sinken.
    Er war ein ausgezeichneter Telepath. Naturgemäß versuchte er, die Gedanken seines unbekannten Gegenübers zu lesen, und als
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