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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora
Autoren: Perry Rhodan
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Aber ich verlange, daß nach dem Ausscheiden des Solsystems aus dem Schwarm der Nullzeitdeformator unter meiner Aufsicht vernichtet wird.« Der Cyno lächelte. »Ich möchte Erschütterungen der Gegenwartsstruktur vermeiden, die zweifellos entstünden, wenn Sie nach einer Transition des Schwarms mein Energiegrab vor meinem Erwachen vernichten ließen.«
    Ich begriff, mit welchen Sorgen Nostradamus sich trug. Niemand konnte genau vorhersagen, was geschehen würde, wenn bereits Geschehenes plötzlich niemals hatte geschehen können, weil der Steuermann niemals erwacht war. Im Falle so energiereicher Ereignisse, wie es die Großtransition des Schwarms darstellte, mußte es zweifellos zu fürchterlichen Strukturerschütterungen kommen.
    Doch ich hatte niemals vorgehabt, Nostradamus zu hintergehen. Deshalb sagte ich zu.
    Der Cyno hob die Hand. »Bitte, erwarten Sie die Transition des Schwarms in einer halben Stunde, Perry Rhodan.« Er lächelte. »Es wird alles gutgehen.«
    Ich erwiderte das Lächeln. »Danke, Nostradamus. Ich wünsche Ihnen ebenfalls alles Gute.«
    »Wir sehen uns später noch einmal auf der Erde«, meinte er. »Wegen des Nullzeitdeformators.«
    Ich nickte nur, da ich ihn nicht direkt anlügen mochte. Nostradamus war also, wie wir es beabsichtigten, davon überzeugt, daß der Nullzeitdeformator am terranischen Südpol stand – etwas in die Vergangenheit zurückversetzt, versteht sich.
    Mir war es recht, wenn er auch weiterhin davon überzeugt war. Ich durfte im Interesse der Menschheit nichts riskieren. Wenn ich Nostradamus verriet – jetzt schon verriet –, daß der Nullzeitdeformator auf einem Planeten innerhalb des Schwarms stand – wer garantierte mir dann für die Loyalität der Cynos?
    Dabei konnte ich nur hoffen, daß die Zeitreisemaschine bald wieder auftauchte, denn auch ich wollte nicht als wortbrüchig dastehen. Deshalb mußte der Nullzeitdeformator wieder her, damit Imago II sich von seiner Vernichtung überzeugen konnte.
    Ich holte tief Luft und wandte mich an Reginald. »Bully, schick den Warnimpuls ab, damit kein Mensch unvorbereitet ist, wenn der Schwarm transitiert.«
    Reginald nickte und drückte auf die entsprechende Schaltplatte. Mehr hatte er nicht zu tun, denn alles andere war längst mathelogisch berechnet und vorprogrammiert. Jeder Solarier wußte, wie er sich zu verhalten hatte, um das Risiko so gering wie nur möglich zu halten.
    Bericht Tatcher a Hainu
    Ich blickte beunruhigt zu Professor Tajiri Kase und Dr. Bhang Paczek, die wie hypnotisierte Kaninchen auf die Kontrollen des Nullzeitdeformators starrten.
    Die Zeitreisemaschine bewegte sich schwankend und ruckend in Richtung Relativzukunft – jedenfalls hofften wir das alle, denn es stand fest, daß die vor fünfzigtausend Jahren explodierte Bombe Heppen Shemirs strukturelle Veränderungen in der Außenhülle hervorgerufen hatte.
    Da die Hülle des Nullzeitdeformators bei Errichtung des Nullzeitfeldes als einer der Zeitlinienpole diente, erschwerte auch die geringfügige Veränderung ihrer Struktur die Zeitnavigation.
    Immerhin waren wir wenigstens in Richtung Relativzukunft gestoßen worden, nachdem wir den Deformator zum gleichnamigen Pol unseres Vergangenheitspunktes geschaltet hatten. Da gleichpolige Ladungen sich abstoßen, brauchten wir nur wenig zusätzliche Energie.
    Hoffentlich hatten wir eine einwandfreie Polung erzielt, sonst würden unbekannte Kräfte uns in eine Seitenlinie unserer eigenen Entwicklung werfen.
    Eine schwere Hand krachte auf meine Schulter, und ich rutschte in meinem Sessel einen halben Meter tiefer.
    »Ich an Ihrer Stelle würde mir keine Gedanken machen, Tatcher«, sagte Dalaimoc Rorvic in beinahe väterlich-wohlwollendem Ton. »Irgendwann werden wir schon ankommen.«
    »Haha!« machte ich schwach. »Ihnen mag das egal sein, mir nicht. Ich bin schließlich verheiratet, Sie nicht. Sie scheinen überhaupt nichts für Frauen übrig zu haben, wie?«
    »Die Frauen sind die Ursache der Sünde, mein Sohn«, erklärte der Tibeter mahnend. »Oft stehen Frauen als Motive hinter menschlicher Begehrlichkeit, dem Streben nach Leistung, Macht, Besitz und Genuß.«
    »Die alte Leier«, entgegnete ich.
    Rorvic drehte mich zu sich herum, packte meine Nase mit Daumen und Zeigefinger und riß sie zu sich heran. Mein Kopf prallte an seinen Bauch und flog wieder zurück. Bevor ich stürzen konnte, hielt mich Dalaimoc Rorvic am vorderen Kreuzgurt fest.
    »Ich werde Sie lehren, meine gutgemeinten Ratschläge zu
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