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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit
Autoren: Perry Rhodan
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ernst:
    »Ich bin froh, daß alles gut abgegangen ist. Unsere Individualorter hatten den Kontakt mit dir verloren, Lord Zwiebus. Und Alaska ist mentalstabilisiert, konnte also auch nicht erfaßt werden.« Nachdenklich betrachtete er den Neandertaler. »Selbst Gucky und Fellmer Lloyd, die ich nach Tahun gerufen hatte, konnten dich nicht telepathisch aufspüren. Etwas an dir ist verändert.«
    »Ich bin wieder ich selbst, seit ich den Cappin aus nächster Nähe gesehen habe«, erklärte Lord Zwiebus.
    Als Rhodan bei dem Wort ›Cappin‹ fragend die Brauen wölbte, fügte er hinzu: »Fliegen Sie zur Klinik, Rhodan. Es ist eine lange Geschichte, und ich möchte sie nicht zweimal erzählen.«
    Perry Rhodan nickte und startete. Er ließ sich seine Verblüffung über Lord Zwiebus' fließendes Interkosmo und sein selbstsicheres Auftreten nicht anmerken. Der Neandertaler hatte sich völlig verändert. Seine fleischliche Hülle paßte nicht mehr zu seinem Geist.
    Hoffnung regte sich.
    Vielleicht würde man nun alles über die Fremden erfahren, die Erdbesucher, die den Todessatelliten installiert hatten …
    Unter der Hülle des flachen Speichergeräts vibrierten die hyperdynamisch aufgeladenen Howalgonium-Kristalle und hielten originalgetreu jedes Wort von Lord Zwiebus' Bericht fest, während die anderen Männer im Zimmer atemlos lauschten:
    »Es war vor etwa zweihunderttausend Jahren. Auf der Erde hatten sich zwei humanoide Arten mit einer Intelligenzstufe entwickelt, die sie über das Tierreich erhob, aus dem sie hervorgegangen waren: die sogenannten Vorzeitmenschen oder Neandertaler und die Neuzeitmenschen oder Cro-Magnons. Während der Neandertaler in eine Sackgasse der Evolution geriet, machte sich der Cro-Magnon-Mensch daran, sich die Natur dienstbar zu machen.
    Zu diesem Zeitpunkt erhielt die Erde Besuch aus dem Weltraum. Die Cappins landeten, Intelligenzen, die dem heutigen Menschen zum Verwechseln ähnlich sahen. Sie unterschieden sich von ihm nur in einem wesentlichen Punkt: Cappins besaßen die Fähigkeit, mit Hilfe der sogenannten Pedostrahlung Kontakt mit anderen Lebewesen aufzunehmen und sich – fiel die Analyse positiv aus – mit ihnen zu vermischen, wobei der Geist des Cappins dominierte. Voraussetzung für diese Art der Übernahme war immer die Herstellung des Pedo-Kontakts, worunter die genaue Anpeilung der individuellen Ausstrahlung des betreffenden Lebewesens zu verstehen ist. Kontaktete Lebewesen wurden Pedopole genannt.
    Die Übernahme erfolgte in absoluter Nullzeit. Entfernungen spielten nur für die Anpeilung eine Rolle. Ich komme später darauf noch zu sprechen.
    Zum Unglück für die irdische Menschheit stellten die Cappins fest, daß ihre Individuen von allen bekannten Völkern sich am besten für die Pedoübernahme eigneten. Aus Gesprächen erfuhr ich, daß die Cappins überhaupt nur solche Lebewesen übernehmen konnten, die ihnen so ähnlich wie möglich waren, vor allem im Äußeren und in der Individual-Ausstrahlung.
    Um die Eignung der damaligen Menschen noch zu verbessern, führten die Cappins Experimente durch. Dazu – aber nicht nur dazu – installierten sie den Sonnensatelliten. Er gestaltete die Sonnenstrahlung variabel. Ich erinnere mich, daß die Sonne ein ganzes Jahr lang mit etwa dreifacher Stärke geschienen hat. Damals muß eine Welle starker radioaktiver Strahlung die Erde überschwemmt haben.
    Es kam zu Mutationen. Grausige Ungeheuer entstanden dabei, vor allem unter den Neandertalern. Die Neuzeitmenschen allerdings reagierten überwiegend positiv auf die genetische Beeinflussung. Sie überwanden rein körperlich eine ganze Evolutionsepoche innerhalb einer Generation.
    Ich bin eines der wenigen positiv ausgefallenen Zuchtergebnisse, allerdings weniger äußerlich, sondern geistig. Im Vergleich zu meinen Artgenossen veränderte sich meine Gehirnstruktur und die Leistungsfähigkeit der Hirnrindenbezirke. In diesem Sinne bin ich kein Neandertaler.
    Es gab jedoch auch andere Cappins, die die Experimente mißbilligten und ihre verbrecherischen Artgenossen bekämpften. Zwar habe ich nie welche gesehen, und soviel ich weiß, haben diese Cappins das Solsystem niemals entdeckt, aber die verbrecherischen Cappins fürchteten sich vor ihnen.
    Die Furcht vor Entdeckung war der zweite Grund für den Bau des Todessatelliten. Die Cappins wollten die Erde jederzeit erreichen können, ohne das Sonnensystem mit Raumschiffen anzufliegen, die eventuell geortet werden konnten. Der Satellit erhielt
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