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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit
Autoren: Perry Rhodan
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jedoch war, daß er zu Fuß flüchten mußte. Soweit er sehen konnte, war das Gelände unpassierbar für seinen Gleiter.
    Im Schutz der Dunkelheit rannte er an der Felswand entlang. Immer wieder schlugen Hochenergie-Strahlschüsse vor und hinter ihm ein, aber es war zu erkennen, daß der Neandertaler nicht genau wußte, in welche Richtung sein Opfer floh. Er deckte auch die andere Seite der Felswand ein.
    Endlich fand Saedelaere eine enge Felsrinne, in der er sich hocharbeiten konnte. Es war Wahnsinn, und er wußte es. Wenn Zwiebus ihn entdeckte, war er verloren. Aber er hatte keine Wahl. Keuchend arbeitete er sich höher – und mit einemmal griff seine linke Hand ins Leere.
    Eine Höhle!
    Alaska kroch ein Stück hinein und spähte nach draußen.
    Der Neandertaler hatte sein Feuer eingestellt. Sicher suchte er nun nach ihm. Bei dem Gedanken an Lord Zwiebus' stark ausgeprägten Geruchssinn und seine urmenschlichen Instinkte brach dem Transmittergeschädigten der kalte Schweiß aus. Er würde über kurz oder lang seine Spur finden, und in dem unwegsamen Gelände lagen alle Vorteile auf seiner Seite. Saedelaere war nur mit einer kurzen Hose bekleidet. Seine Fußsohlen brannten bereits jetzt. Er besaß keine fingerdicke Hornhaut unter den Füßen wie Zwiebus.
    Ein blutroter Streifen erhellte plötzlich den Himmel im Osten. Die Sonne. Bald würde es hell sein. Dann konnte er zwar seinen Verfolger sehen, aber auch Zwiebus würde ihn sehen. Und der Neandertaler besaß die besseren Augen.
    Es ist unfair! haderte Alaska mit seinem Geschick. Ein Mensch mit Zwiebus' Körperkräften und Urinstinkten und mit hochmoderner Bewaffnung war jedem zivilisierten Menschen überlegen.
    Ob die Höhle einen anderen Ausgang hatte? Sie war praktisch seine einzige Fluchtmöglichkeit, konnte aber genausogut zu einer tödlichen Falle werden. Doch er durfte nicht länger warten. Wenn ihn das Tageslicht im Freien an der Felswand überraschte, bot er ein nicht zu verfehlendes Ziel. Selbst der miserabelste Schütze konnte ihn nicht verfehlen.
    Alaska zuckte die Schultern und kroch in die Höhle hinein. Es roch muffig und ein wenig nach Verwesung.
    Fehlt bloß noch, daß mich jetzt ein Raubtier anfällt! dachte der Transmittergeschädigte in bitterer Ironie. Aber wennschon! Kein Tier war so gefährlich wie der Mensch.
    Zum erstenmal fragte sich Alaska Saedelaere, warum der Neandertaler ihn verfolgte. Es mußte an seinem leuchtenden Gesicht liegen. Perry Rhodan hatte also recht gehabt: Lord Zwiebus erkannte in dem tobenden Etwas eines der Lebewesen, die vor rund zweihunderttausend Jahren die Erde besucht hatten. Und er fühlte offensichtlich unauslöschlichen Haß gegen sie.
    Alaska hatte einen Sekundenbruchteil nicht auf seine Umgebung geachtet. Deshalb vermochte er sich nicht zu halten, als der Boden vor ihm unerwartet abfiel. Er glitt aus und stürzte in eiskaltes Wasser. Instinktiv riß er die Hände mit den Waffen hoch.
    Wenn er wenigstens eine Lampe besäße!
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie groß der unterirdische See war. Wenigstens aber reichte ihm das Wasser nur bis zu den Hüften. Er watete tiefer hinein. Das Wasser stieg bis unter seine Achselhöhlen und wurde wieder flacher. Keuchend stieg Alaska an Land, tastete sich in die Fortsetzung der Höhle und lief weiter.
    Er erstarrte, als hinter ihm ein Lachen erscholl.
    »Warte nur, Cappin!« dröhnte die Stimme des Neandertalers durch die Höhle. »Du entkommst mir nicht!«
    Saedelaere wurde von Grauen geschüttelt. Stolpernd rannte er den finsteren Stollen entlang, stieß sich an hervorspringenden Ecken und Kanten und riß sich die Haut in Fetzen.
    Doch im Augenblick war er unfähig, körperlichen Schmerz zu empfinden. Ihn trieb nur der Gedanke an Flucht. Er war alles andere als ein Feigling, aber der fürchterliche Haß des Neandertalers flößte ihm Angst ein.
    Alaska Saedelaere atmete erleichtert auf, als er vor sich einen hellen Schimmer wahrnahm. Kurz darauf taumelte er in die helle klare Luft des frühen Morgens.
    Die Schönheit des jungen Tages berührte den Transmittergeschädigten nicht. Nüchtern musterte er die Umgebung auf ihren Nutzungsgrad für den bevorstehenden Kampf. Er stand auf einem flachen Geröllhang. Große und kleine Felsblöcke bedeckten den Boden, ein ideales Gelände zur Verteidigung, aber nicht zum Entkommen.
    Alaska wandte sich nach oben, um wenigstens diesen Vorteil für sich zu beanspruchen. Außerhalb der dunklen Höhle fühlte er sich wieder
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