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Silberband 044 - Alarm für die Galaxis

Titel: Silberband 044 - Alarm für die Galaxis
Autoren: Perry Rhodan
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beraubt. Vierzig Prozent des Rüstungspotentials waren vernichtet. Auf den zivilen Sektoren der Produktion dagegen sah es verheerend aus. Die Wirtschaft würde bei Mobilisierung aller Reserven der stärksten Siedlungswelten ein halbes Jahrhundert brauchen, um auf den alten Stand zu gelangen. Während dieser Zeit mußte der Aufbau einer neuen schlagkräftigen Flotte weitgehend zurückgestellt werden.
    »So groß diese Probleme Ihnen, meine Herren«, führte Perry Rhodan weiter aus, »auch erscheinen mögen, es sind nur die, die sichtbar an der Oberfläche liegen. Die Dolan-Offensive mag uns großen materiellen Schaden zugefügt haben, viel größer und umfassender ist der Schaden, der sozusagen als Nebenprodukt abfällt. In den letzten Tagen erhielt ich Nachrichten von Sonderagenten der Solaren Abwehr und Spezialisten der USO. Danach scheinen mindestens vierhundertzehn Siedlungswelten die derzeitige Schwäche des Solsystems als willkommene Gelegenheit anzusehen, sich aus dem Verband des Imperiums zu lösen.
    Wahrscheinlich wird es keine bewaffneten Auseinandersetzungen geben. Die maßgebenden Leute in den Administrationen der Siedlungsplaneten wissen nur zu gut, daß die Flotte noch immer mit offenen Revolten fertig würde.
    Sie wissen aber auch, daß die solaren Welten auf ihre wirtschaftliche Hilfe angewiesen sind, auf ihre Lieferungen von Nahrungskonzentraten, Maschinen, Rohstoffen und vor allem auf die Bereitstellung ihrer Handelsflotten. Man wird uns das zwar alles geben, aber die Erfüllung verschiedener Bedingungen voraussetzen.«
    Lordadmiral Atlan erhob sich.
    »Wir könnten die Posbis bitten, uns auf Kredit ganze Industrien zu liefern, neue Planeten mit schnellwachsenden Hefe- und Algenkulturen zu ›impfen‹, deren Produkte von riesigen Erntemaschinen abgebaut würden. Innerhalb eines Jahres könnten wir dadurch wirtschaftlich unabhängig von den Siedlungswelten werden.«
    Perry Rhodan nickte. Ein feines Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    »Gewiß, das könnten wir tun, Atlan. Aber was würde die Folge sein? Die Siedler hätten kein wirtschaftliches Druckmittel mehr gegen uns in der Hand; sie wüßten, daß ihre Pläne in spätestens einem Jahr unrealisierbar wären und würden in einer Art Panikstimmung zu militärischen Mitteln greifen. Ein Bruderkrieg mit allen seinen Grausamkeiten wäre die Folge. Wer immer auch diesen Krieg militärisch verlieren würde, er würde nach Revanche dürsten. Haß- und Rachegedanken müßten die Zukunft der Menschheit bestimmen.
    Nein, da ist es schon besser, wir lassen uns zu einigen Zugeständnissen zwingen und erhalten dadurch im großen und ganzen die Einheit der Menschheit.«
    »Für wie lange?« fragte Atlan voller Bitterkeit.
    Der Großadministrator überhörte die Frage absichtlich. Er erteilte Allan D. Mercant das Wort.
    Der Chef der Solaren Abwehr erhob sich.
    »Meine Herren, es gibt noch ein anderes Problem. Und es scheint mir vordringlich zu sein. Sie alle wissen, daß die Akonen, Antis, Springer und Arkoniden nach dem Auftauchen der Dumfrie-Flotte plötzlich ihr Herz für die solare Menschheit entdeckten. Damals war ich froh, als sie mit starken Flottenverbänden vor dem Solsystem erschienen und sich bedingungslos dem Befehl von Staatsmarschall Bull untersteilten, womit wir nicht rechnen konnten.«
    Er lächelte ironisch.
    »Ich sehe, mein Freund Bully zieht eine saure Miene …«
    Reginald Bull sprang auf und hieb mit der Faust ungestüm auf die Tischplatte.
    »Ich bin auch sauer, Allan! Seitdem die Dumfries verschwunden sind, haben die Befehlshaber der Hilfsflotten sich wieder für selbständig erklärt. Sie werden von Tag zu Tag dreister. Erst gestern ›bat‹ mich ein Admiral Kaizoran, Befehlshaber des inzwischen vereinigten akonisch-arkonidischen Kontingents, um Überlassung von Flottenstützpunkten auf dem Mars, um, wie er sagte, den Schutz des Solsystems organisieren zu können.«
    »Mich wundert, daß er nicht um Überlassung des Erdmondes gebeten hat«, warf Atlan sarkastisch ein.
    Staatsmarschall Bulls Gesicht lief rot an.
    »Wenn wir ihnen nicht energisch Halt gebieten, werden sie auch das eines Tages verlangen!«
    Perry Rhodan lächelte hintergründig. Er räusperte sich und warf seinem Stellvertreter einen forschenden Blick zu.
    »Keine Sorge, Bully. Ich habe die Kommandanten der verbündeten Flotten für morgen zu einer gemeinsamen Siegesparade über der Erde eingeladen …«
    »Siegesparade …?« stammelte Reginald Bull fassungslos. Er
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