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Silberband 023 - Die Maahks

Titel: Silberband 023 - Die Maahks
Autoren: Perry Rhodan
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weitere Hinweise geben
könnte.
    Kotranow schien das zu ahnen.
    »Sie verleiten mich zu einem kaum noch verantwortbaren Risiko, meine Herren. Aber eines nach
dem anderen. Sobald ich Bescheid von der Ortung habe, sehen wir weiter.«
    Hawk atmete auf.
    Zehn Minuten später traf die erwartete Ortungsmeldung ein. Sie war alles andere als
beruhigend.
    Oberst Kotranow faßte das Ergebnis in wenigen Sätzen zusammen.
    »Zuerst das Positive: In diesem System ist kein Raumschiff vernichtet worden. Jedenfalls
lassen sich keine entsprechenden Strahlungen oder Materieballungen feststellen. Die
Überkreuzortung hat aber auch keine Spur eines etwa vorhandenen Raumschiffes angezeigt. Das
System ist also leer. Ich habe mich dafür entschieden, mich Horror so weit zu nähern, daß wir
einen großen Überblick über die Planetenoberfläche gewinnen können. Das dürfte nicht schwer sein.
Aber, meine Herren, ich zittere vor dem Augenblick, in dem wir die Gewißheit erhalten, daß es auf
Horror nichts gibt, was uns weiterbringt. Tashit, überlegen Sie inzwischen mit Ihrer schlauen
Positronik, was wir dann noch tun können!«
    Folger Tashit neigte den Kopf, dann ging er auf leisen Sohlen zur Schaltwand der ML-Positronik
zurück.
    Hawk, der die Zentrale verlassen mußte, um den Okrill zu holen, lief einige Schritte neben dem
Mathelogiker her.
    »Was halten Sie von unseren Chancen?«
    Tashit blieb stehen und blickte den Leutnant traurig aus seinen rehbraunen Augen an.
    »Nicht viel. Es gibt nämlich noch eine Möglichkeit, die ich gegenüber Oberst Kotranow nicht
erwähnte: Jeder Sonnentransmitter entwickelt ein Ansaugfeld, was nun, wenn es die erfaßten
Objekte nicht zu sich zieht, sondern in eine der Sonnen lenkt?«
    »Glauben Sie daran?« fragte Hawk erregt.
    »Ich nicht, aber meine Positronik gab es als eine der Möglichkeiten an. Ich kann Kotranow
nichts davon sagen, da es eben nur eine Möglichkeit ist – und noch dazu die
furchtbarste.«
    Hawk erschauderte. Dann nickte er.
    »Bitte, behalten Sie es auch vorläufig noch für sich. Es könnte sonst sein, daß Kotranow
umkehrt.«
    »Ich werde schweigen wie ein Grab. So sagt man doch auf Terra, nicht wahr?«
    Folger Tashit zuckte unwillkürlich zusammen.
    »Sie haben einen Humor, daß sich einem die Seele im Leib herumdreht. Wie ein Grab …« Er
schüttelte sich. »Ich fürchte, für uns Raumfahrer hält das Schicksal nicht einmal ein Grab
bereit. Wenn wir sterben, dann zerstreuen sich unsere Atome in alle Winde.«
    Der Frontbildschirm war auf maximale Vergrößerung geschaltet.
    Gespenstisch schnell stürzte die Oberfläche Horrors scheinbar in den Schirm hinein, während
sich ihr das Schiff näherte. Noch waren keine Einzelheiten zu erkennen, obwohl die Vergrößerung
stark genug war, aus der Entfernung von einer Million Kilometern mittlere Gebirge und Meere klar
zu zeigen.
    Leutnant Hawk stand dicht hinter der Reihe der Sessel, in denen die Männer der Zentrale saßen
und ihre Aufgaben erfüllten. Mit der Rechten umklammerte er das starke Halsband aus
Metallplastik, das den Okrill an ihn fesselte. Es hatte ihn große Mühe gekostet, Sherlock dazu zu
bringen, unverwandt den Frontschirm anzuschauen. Das Tier schien eine unerklärliche Furcht zu
empfinden. Hawk dachte daran, daß Tiere oft instinktiv eine Gefahr spürten, bevor diese Gefahr
sich auswirkte.
    Wieder schloß Hawk die Augen und konzentrierte sich auf das Bild, das ihm der
Hirnwellenverstärker aus dem Wahrnehmungszentrum Sherlocks übermittelte. In seinem eigenen Gehirn
wurden die Wellen zuerst von dem darin eingepflanzten zweiten Hirnwellenverstärker aufgefangen,
nochmals verstärkt und dann erst seinem Wahrnehmungssinn zugänglich gemacht.
    Doch vorerst gab es nichts, das der Okrill aufspüren konnte. Hingegen liefen die Ortungsgeräte
der ANDROTEST II auf Hochtouren und lieferten die ersten Auswertungsergebnisse über die
Oberfläche Horrors. Dort unten gab es keine Spur von Leben. Die Planetenoberfläche war, soweit
man sie von der Ortung erfassen konnte, flach wie ein Brett.
    »Achtung! Ortung an Kommandant!« rief eine sich beinahe überschlagende Stimme aus den
Lautsprechern.
    »Ich höre!« rief Kotranow zurück. Mit gefurchter Stirn beobachtete er das Interkombild Major
Le Croix', des Leiters der Ortungszentrale. Der eigens von der Systemsicherung auf Pluto
abkommandierte Spezialist wirkte mit dem schmalen, braungebrannten Gesicht, den abstehenden Ohren
und der großen Nase
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