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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica
Autoren: Perry Rhodan
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brachten
die Bombe. Der Uranium-Zünder lief bereits. Die Halbwertszeit-Uhr würde in 6.023 Jahren den
Impuls geben.
    Nichts konnte die Bombe jetzt noch desaktivieren. Sie würde explodieren.
    Ich erklärte den Teleportern nochmals die Räumlichkeiten, in denen ich zu operieren wünschte.
Dieser Raum befand sich nicht im unmittelbaren Bereich der Sicherheitsschaltung A-1, die in den
nächsten Tagen installiert werden sollte, sondern lag ein paar hundert Meter seitlich davon. Ich
kannte diese Räumlichkeiten aus meiner Zeit als Imperator, denn ich hatte jederzeit Zugang zu
allen Räumen des Gehirns – mit Ausnahme von A-1. Diesen Bereich hatte ich vor etwa zwei
Monaten erstmals betreten, als uns das Gehirn um Hilfe gegen die eingedrungenen Akonen gebeten
hatte. Die Mutanten konzentrierten sich auf das Ziel, dann sprangen sie.
    Die Wiederverstofflichung erfolgte in einem mittelgroßen Raum. Er enthielt einen
Notstromreaktor mit angeschlossener Umformerbank. Weiter links war die Steuerschaltung montiert
und durch armdicke Kabel mit dem Reaktor verbunden worden.
    Hochdruckleitungen führten durch die thermisch glasierten Felswände in einen Nebenraum, der
die Tanks mit dem katalysierten Reaktionsstoff enthielt. Dort standen auch die Sosatorpumpen,
deren Aufgabe es war, die Leistung des Reaktors durch eine mehr oder weniger große Einspritzmenge
zu regulieren.
    Ich wußte, daß der Notstrommeiler niemals beansprucht worden war. Ich hatte ihn bei meinen
zahlreichen Inspektionsgängen gefunden und am Zählwerk festgestellt, daß man ihn nie benutzt
hatte.
    Der Bauart entsprechend, stand das Gerät auf einem schulterhohen Fundamentsockel aus
Panzerplast. Ein Reparaturluk unterbrach die eine Wandung. Durch den dahinterliegenden Gang
konnte man zur Säuberungsöffnung der Reaktionszone kriechen. Dieses Luk war ebenso wenig benutzt
worden, wie das Stromaggregat. Hier war der Platz für unsere Bombe, hier konnte sie ungestört
sechs Jahrtausende liegen und auf den Impuls des Uranium-Zündwerks warten.
    Gucky suchte die umliegenden Säle ab. Er entdeckte einige Techniker, die Routineuntersuchungen
vornahmen. Einzelne Relais wurden überprüft.
    Der Bau des Riesenrobots hatte Jahrtausende gedauert. Der Reaktorraum, in dem wir uns nun
befanden, mußte vor etwa zwanzig Jahren eingerichtet worden sein. Installationsarbeiten erfolgten
in diesem Sektor nicht. Es konnte kaum geschehen, daß wir von einem Kontrollteam aufgespürt
wurden.
    Ich schaltete das Deflektorfeld ab. Der Raum wurde von einer ewig brennenden Notlampe
erleuchtet. Wir warteten, bis sich unsere Augen an den schwachen Schein gewöhnt hatten.
    Es war warm. Der Kampfanzug wurde lästig. Ich wagte es aber nicht, die Klimaanlage
anzuschalten. Es war wegen der Ortungsgefahr besser, wenn der Miniaturreaktor überhaupt nicht zur
Leistungsabgabe gezwungen wurde. Seine Reststrahlung war schon auffällig genug.
    Gucky kam von einem weiteren Sprung zurück. Ras Tschubai stand an der verschlossenen Stahltür
und lauschte nach draußen.
    »Alles in Ordnung«, hauchte der Kleine. Ängstlich sah er sich um. »Außer den Technikern ist
niemand da.«
    »Fast etwas zu einfach, wie?« meinte Rhodan.
    Ich dachte an Epetran und an Marshalls Behauptungen. Wenn uns der Gelehrte durchschaut hatte,
so verhielt er sich sehr seltsam. Warum löste er keinen Alarm aus? Oder ahnte er nicht, was wir
beabsichtigten? Hatte er uns nur als Besucher aus der Zukunft angesehen, die ihm bestimmte
Erkenntnisse vermitteln wollten?
    Nein – Epetran war zu klug, um nicht auf den Gedanken zu kommen, wir wollten sein
Lebenswerk zerstören. Wollte er sich das gefallen lassen?
    Ich war ratlos. Schließlich teilte mir mein Extrahirn mit, Epetran hätte zwar unsere Herkunft
erraten, unseren Bewußtseinsinhalt aber nicht enträtseln können.
    Die Auskunft erleichterte mich. Auf alle Fälle waren wir bisher nicht gestört worden. Niemand
schien uns hier unten zu vermuten. Über uns lagen etwa tausend Meter gewachsener Fels. Die
wenigen Zugänge wurden streng bewacht. Die Posten würden nur hereinkommen, wenn sie einen Hinweis
erhielten. Das war offenbar nicht geschehen, oder man hätte längst nach uns gesucht.
    Ich löste die zylinderförmige Bombe aus den Traggurten. Rhodan hielt sie, während ich das
Reparaturschott öffnete. Ich kroch hinein, ließ mir den Sprengkörper reichen und klebte ihn mit
einem Soforthafter an die Stahlplastikwand.
    Zögernd verließ ich den Gang
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