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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica
Autoren: Perry Rhodan
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Psi-Kräfte. Atlan, ich kann nicht springen.«
    Tschubai bestätigte die Mitteilung. Ich fragte nicht mehr lange. Wir wußten, daß die Akonen
von den Baalol-Priestern unterstützt wurden.
    Ich zerrte das Minikomgerät aus dem Kampfgürtel und schaltete es ein. Mein Notruf erfolgte auf
der Hyperfrequenz der Flotte. Wenn die Funkspezialisten der SOTALA aufmerksam waren und der
Wabenschirm nicht aktiviert war, mußten sie mich hören. Das setzte allerdings voraus, daß der
Kreuzer tatsächlich in die Jetztzeit zurückgekehrt war.
    Wir lauschten atemlos. Gucky nahm Hirnimpulse auf. Dann spürte er nichts mehr. Die Antis kamen
also auf uns zu.
    Die SOTALA antwortete nicht. Dafür hörten wir eine fremde Stimme. Es war eine Zeitansage in
englischer Sprache.
    Es war die IRONDUKE, die sich in der Nähe des Arkon-Systems befinden mußte, da wir sie sonst
kaum hätten hören können.
    »IRONDUKE – es ist jetzt 11.43 Uhr, 15. Februar 2106 …«
    Die Durchsage wurde laufend wiederholt, nur die Tageszeit änderte sich. Ich erstarrte. Kaum
fühlte ich Rhodans Griff.
    »Fünfzehnter Februar«, sagte Ras fassungslos. »Sir, die Bombe explodiert in siebzehn
Minuten.«
    »Die Tabelle …«
    »Stimmte nicht«, unterbrach ich ihn. »Der Zeitumformer arbeitete nicht so genau wie
angenommen. Freund, ich werde nervös.«
    Er löste seine Hand von meinem Arm. Gucky gab bekannt, seine Paragaben wären völlig zum
Erliegen gekommen. Draußen warteten gnadenlose Gegner. Wir verständigten uns durch Blicke. An und
für sich konnte es uns gleichgültig sein, wodurch wir starben. Ein Strahlschuß mochte sogar
unangenehmer sein als die sonnenheiße Glut einer Fünfzig-Megatonnen-Explosion.
    »Wir benutzen den Nebengang. Fertig?«
    Wir schalteten unsere Individualschirme ein. Sie waren stark genug, um die Entladung einer
Handfeuerwaffe absorbieren zu können. Robotbeschuß wurde jedoch schon gefährlich. Die
Deflektorschirme machten uns unsichtbar. Ich zog die Absobrille über die Augen. Da konnte ich die
Gefährten wieder sehen.
    Ras öffnete das Notschott im Hintergrund der Halle. Ein schwach erleuchteter Gang wurde
erkennbar. Noch war niemand zu erspähen.
    Der Hypersender der IRONDUKE funkte immer noch die Tageszeit. Es war jetzt elf Uhr
sechsundvierzig.
    Die Deflektorschirme wurden mechanisch erzeugt. Auch den Antis gelang es nicht, die
lichtablenkenden Energielinien mit Hilfe ihrer mentalen Fähigkeiten zu orten.
    Es war unsere einzige Chance gewesen, doch dann erschienen akonische Techniker mit
Energieortern, die auf unsere Mikroreaktoren ansprachen. Die vielgerühmten Absorberisolationen
der Terraner erwiesen sich als nutzlos. Es ließ sich nicht leugnen, daß die Akonen über eine
weiter entwickelte, ausgereifte Technik verfügten.
    Arkoniden waren nicht zu sehen, ein Zeichen dafür, daß die Männer aus dem Blauen System zur
offenen Unterwerfung übergegangen waren.
    Wir befanden uns in einem langgestreckten Saal, den ich nie zuvor betreten hatte. Über das
Labyrinth der Gänge und Räume konnte man sich nur dann einen Überblick verschaffen, wenn man
Lagepläne besaß. Unsere Orientierung wurde durch die verschiedenartigen Ebenen noch erschwert.
Viele Hallen wurden zwei- bis dreifach von Zwischendecken unterteilt.
    Ich lag hinter einem Sammelrelais, von dem starke Kabel zu anderen Schaltungen führten. Das
Summen unter den Verkleidungsblechen zeugte davon, daß der Regent mit voller Leistung arbeitete.
Er schien sämtliche Nebenabteilungen eingeschaltet zu haben.
    Vor wenigen Minuten waren die Zeitangaben der IRONDUKE verstummt. Ich war nun sicher, daß das
Robotgehirn den Wabenschirm aufgebaut hatte und daß der gesamte Komplex unter einer schützenden
Hülle lag. Uns blieb nur noch die Möglichkeit, in die äußeren Bereiche der Anlage vorzudringen
und eine Strukturlücke zu finden. Gleichzeitig wußte ich, daß wir es nicht schaffen würden. Die
Zeit war schon zu knapp. Aber solange wir lebten, wollten wir die Hoffnung nicht aufgeben, das
Gehirn noch vor der Explosion der Bombe verlassen zu können.
    Die Beleuchtung war mangelhaft. Wir konnten die Schatten der Angreifer kaum sehen, zumal
Tausende von Kontrollampen ständig aufglühten und wieder erloschen. Die Blendwirkung war
unangenehm.
    Rhodan kauerte wenige Meter entfernt hinter dem Sockel eines Umformers. Das Brummen des
Gerätes erlaubte ein Flüstern.
    Ich bemerkte, wie der Terraner seinen schweren Impulsstrahler an die Schulter zog.
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