Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schon wieder davon. Er verschwand hinter einem
Schlachtschiff, wurde wieder sichtbar und tauchte in einem Oberflächen-Panzerschacht unter.
    Wir schauten uns verblüfft an, bis Mercant fragte: »Können mir die Herren Wissenschaftler
verraten, was das zu bedeuten hatte?«
    Kalup sah noch immer auf die Bildschirme. Seine Augen hatten sich so verengt, daß sie in den
Fettpolstern seiner Wangen fast verschwanden.
    »Das war ein Meßfahrzeug«, behauptete er. »Es gibt keinen Zweifel. Wer lenkte es vor die
SOTALA? Wer wollte etwas erfahren?«
    »Erfahren?« fiel Quinto hastig ein. »Sagten Sie ›erfahren‹?«
    Kalup antwortete nicht mehr. Eilig stampfte er auf das Schott zu. Dabei murmelte er etwas, was
sich wie »Taster überprüfen« anhörte.
    Ich unterbrach die Diskussion. Rhodan stand immer noch vor den Bildschirmen.
    »Es ist sinnlos, das Rätsel lösen zu wollen. Eine parapsychische Beeinflussung Epetrans
scheint unmöglich zu sein. Ich lege auf seine Bekanntschaft keinen Wert mehr. Sie könnte nur
gefahrbringend sein, was Kitais Aussage beweist. Wir greifen an, dringen mit Mutantenhilfe in das
Gehirn ein, installieren die Zeitbombe und gehen.«
    »Ich bin anderer Meinung«, sagte Mercant. »Mir wäre es sympathischer gewesen, wenn es uns
gelungen wäre, den Fall mit Epetrans Hilfe zu klären.«
    »Soll ich dem Mann sagen, ich käme aus der Zukunft, um mein Volk zu retten?« entgegnete ich
spöttisch.
    Er musterte mich ernst. »Das wäre vielleicht noch nicht einmal verkehrt.«
    »Sie phantasieren, Mercant!« rief Rhodan aus.
    »Ich bin nicht Ihrer Auffassung, Sir. Dieser Wissenschaftler war der einzige Arkonide, der die
beginnende Entwicklung mit all ihren Folgen frühzeitig erkannte. Außerdem besitzt er genug
Vorstellungskraft, um sich die Funktion eines Zeitumformers vorstellen zu können. Ich spiele mit
dem Gedanken, Epetran zu informieren.«
    Rhodan lehnte schroff ab. Mein Extrahirn meldete sich. Zu meiner Verblüffung befürwortete es
Mercants Plan. Dennoch meinte auch ich, auf Epetrans Mitarbeit verzichten zu müssen.
    Rhodan verließ seinen Platz und trat an das Zentrale Rechengehirn. Er begann zu schalten.
    »Eine Logikauswertung dürfte sinnlos sein«, unterbrach ich die Stille. »Mercant, ich muß
ebenfalls ablehnen. Die Bombe wird zuverlässig explodieren. Epetrans Reaktion ist völlig ungewiß.
Wir können nicht das Risiko eingehen, infolge seiner Meldung verhaftet oder gar getötet zu
werden. Wir greifen an wie ursprünglich geplant. Ich werde die Bombe installieren.«
    Der Abwehrchef verbeugte sich. Die Entscheidung war gefallen. Möglicherweise hatten wir einen
Fehler begangen. Niemand konnte es sagen.
    Der Rechenautomat klickte. Als ich noch auf das Ergebnis wartete, meldete sich der
diensthabende Wachoffizier von der unteren Polschleuse. Sein Gesicht erschien auf einem
Bildschirm.
    »Leutnant Pinch, Sir. Für Sie ist ein Brief abgegeben worden.«
    »Was …?«
    »Ein länglicher Umschlag, Sir. Er wurde von einem Roboter überbracht.«
    Rhodan unterbrach sein Rechenexempel. Nervös sahen wir der Ankunft des Schreibens
entgegen.
    »Wieder eine Einladung?« fragte Major Heintz unsicher.
    Ich schüttelte den Kopf. Wenn es eine war, dann kam sie nicht von anderen Offizieren. Es war
üblich, solche Dinge über Sprechfunk zu erledigen.
    Der Brief kam an. Es handelte sich um einen fluoreszierenden Folienumschlag mit dem Symbol des
Großen Rates.
    Rhodans Hände waren schweißfeucht. Er überreichte mir die Nachricht, und ich zog am
Patentverschluß. Der Bogen faltete sich auf.
    »Handschriftlich«, sagte Quinto. »Wer ist das?«
    Ich glaubte, mein Herz müsse stehenbleiben. Unterschrift und Siegel waren unverkennbar. Ich
ließ den Bogen sinken und sah die Männer der Reihe nach an.
    »Doch eine Einladung. Epetran bittet um meinen Besuch, da er von Admiral Aichot gehört hätte,
ich hätte Vorschläge zur Verbesserung der Transitionstechnik zu machen.«
    Rhodan las die Botschaft ebenfalls.
    »Dahingehend informierte Offiziere sind gleichfalls willkommen«, murmelte ich. »Allerhand. Was
plant der Mann?«
    Gefahr! signalisierte mein Extrahirn.
    Fast gegen meinen Willen stellte ich fest: »Die Einladung ist nicht zu umgehen. Wenn Epetran
bittet, ist das gleichbedeutend mit einem Befehl. Wer geht mit?«
    Rhodan rief seinen Bedienungsrobot an.
    »Meine Extrauniform, schnell!« befahl er.
    Schon eine halbe Stunde später hielt ein Dienstfahrzeug vor der Mannschleuse des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher