Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Der Goszul-Mann lachte. »Wir sind schon halb darüber
hinweg.«
    »Worüber?« fragte Ron verblüfft.
    »Über die Wüste. Fast tausend Kilometer liegen schon hinter uns.«
    Ron rechnete schnell. Nach seiner Rechnung waren sie vor höchstens einer halben Stunde vom
Fünf-Meere-Boulevard aufgestiegen.
    »Wie schnell fliegen wir eigentlich?« wollte er wissen.
    »Im Augenblick rund zweieinhalbtausend Kilometer pro Stunde«, antwortete Rall ungerührt. »In
einer Höhe von fünfzehn Kilometern.«
    Das, fand Ron, war für ein gewöhnliches Gleittaxi ungewöhnlich.
    Er war jetzt überzeugt davon, daß sich hinter Rall ein Geheimnis verbarg. Aber er glaubte zu
wissen, daß es ein freundliches war. Deswegen fragte er nicht danach, sondern überließ es Rall,
den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem er es ihm offenbaren wollte.
    Wenige Minuten, nachdem Ron von der verblüffenden Leistung des Taxis erfahren hatte, begann
der Leuchtreflex des Polizeifahrzeugs sich aus dem Mittelpunkt des Orterschirms zu entfernen.
    »Sie landen«, verkündete Rall ruhig.
    »Kennen Sie das Gelände in dieser Gegend?« fragte Ron.
    »Nein. Niemand kennt es. Die Sukkussum-Wüste können Sie ruhig als unerforschtes Gebiet
betrachten. Niemand ist jemals weiter als bis zwanzig Kilometer dort eingedrungen, und die
Luftfahrtlinien vermeiden es, ihre Strecken über die Wüste zu legen. Sie machen lieber einen
Umweg.«
    Ron wies Rall an, auf eine Höhe von etwa fünfzig Metern hinunterzugehen und dort noch ein
Stück weiter nach Nordwesten zu fliegen. Noch während das Taxi sank, machte er den Ort aus, an
dem der Polizeiwagen mittlerweile gelandet war.
    Wenige Minuten später landete der Gleiter. Im matten Sternenlicht sah Ron draußen vor den
Fenstern gelbe Dünen aufragen. Er sah Sandfahnen um die Kämme spielen, und als er ausstieg, hörte
er das Singen und Klirren der kleinen Sandkörner im stetigen Wüstenwind.
    Ron beschloß, sofort zu handeln. Er bat Rall, auf den immer noch schlafenden Gerard
aufzupassen, aber Rall lehnte ab.
    »Wissen Sie«, sagte er, »ich habe den Anfang dieses Abenteuers mitgemacht, ich möchte auch das
Ende erleben. Warum schließen wir ihn nicht im Wagen ein und lassen ihn weiterschlafen?«
    »Wissen Sie, was Sie da sagen?« fragte Ron überrascht. »Vielleicht mag die Polizei nicht, daß
ich hinter ihr her spioniere. Es könnte passieren, daß Schüsse fallen, und …«
    »Das macht nichts«, meinte Rall. »Ich finde es außerordentlich interessant.«
    Ron war es im Grunde genommen recht, daß er einen Begleiter bekam. Er erkundigte sich: »Können
Sie das Triebwerk so abschalten, daß Gerard nichts damit anfangen kann, wenn er zu sich
kommt?«
    Rall lachte. »Sicher kann ich das. Ich habe es mir überlegt. Ihn selbst brauchen wir gar nicht
einzuschließen. Er wäre ein schöner Narr, wenn er uns mitten in der Sukkussum-Wüste
davonliefe.«
    Sie einigten sich darauf, den Wagen offen zu lassen und Gerard eine kurze Notiz zu
hinterlassen.
    Nachdem Rall das Triebwerk verriegelt und den Kodeschlüssel abgezogen hatte, brachen sie auf.
In einem Tal zwischen zwei Dünenzügen marschierten sie nordwärts. Die Luft war kühl. Der Sand
hatte die Hitze des vergangenen Tages längst abgestrahlt.
    Sie waren etwa einen Kilometer weit gegangen, als sie vor sich das dumpfe Brummen eines
Fusionsmotors hörten.
    Schnell rannte Ron den flachen Hang der nächsten Düne hinauf. Er sank bis zu den Knien in den
leichten Sand ein. Aber er war noch früh genug oben, um in geringer Entfernung ein dunkles Etwas
sich aus den Dünenfalten gleiten und in den Himmel hinaufsteigen zu sehen.
    Das Polizeifahrzeug war gestartet.
    Wider alle Vorschrift setzten die Polizisten keine Positionslichter. Das Summen des Motors
wurde leiser und schwand schließlich ganz.
    Nachdenklich kehrte Ron zu dem wartenden Rall zurück.
    »Sie sind abgeflogen, wie?« fragte Rall.
    »Ja, und ich denke darüber nach, was das zu bedeuten hat.«
    Rall kratzte sich am Kopf. Das war eine typisch terranische Geste. Ron wunderte sich eine
Sekunde lang darüber.
    »Das kann nur heißen, daß sie den Kranken irgendwo hier herum abgesetzt haben«, behauptete
Rall.
    »Nicht nur«, widersprach Ron. »Es kann auch bedeuten, daß sie wegen eines Maschinenschadens
heruntergehen mußten, den Schaden repariert haben und jetzt weiterfliegen.«
    Rall sah ihn an. Dann erklärte er mit Bestimmtheit: »Nein, das kann es nicht bedeuten.«
    Ron war verblüfft. »Woher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher