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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti
Autoren: Perry Rhodan
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schufen
ineinanderlaufende Kreise, von deren Mittelpunkt kleine Spritzer hochsprangen. Es wirkte wie ein
riesiges, lebendes Mosaikbild. Der Arkonide konnte sich trotz seiner schlechten Verfassung dem
Zauber, der von diesem Anblick ausging, nicht entziehen. Das Leuchten schien noch ein Stück in
die Luft hineinzureichen.
    Das Boot trieb um die Biegung herum. Crest zog das Paddel herein. Wie durch einen Vorhang sah
er die ferne Space-Jet am Ufer. Der Unither war nicht zu erkennen. Er hatte sich wahrscheinlich
gut versteckt. Crest paddelte weiter hinaus. Er durfte sich dem Gegner nicht von der Flanke
nähern.
    Dabei setzte er sich der Gefahr aus, vorzeitig entdeckt zu werden. Wenn er dagegen fast von
der Mitte des Sees kam, konnte er vielleicht ungesehen im Rücken des Unithers landen.
Glücklicherweise hatte sich das Wasser wieder beruhigt. Das Steuer folgte willig dem Druck der
Hand.
    Je näher er seiner Station kam, desto größer wurde die Spannung in ihm.
    Langsam drang er in die gefährliche Zone ein. Nichts geschah. Eintönig rann der Regen vom
wolkenverhangenen Himmel. Das Wasser plätscherte leise, wenn es von dem Paddel tropfte. Gebannt
blickte Crest zum Ufer. Es war sinnlos, sich im Boot niederzuwerfen, wenn der Unither plötzlich
anfangen würde zu schießen. Die Plastikwand würde wie Wachs zerschmelzen.
    Dem alten Mann wurde klar, daß er sich eine regelrechte Mausefalle ausgesucht hatte, aus der
es keine Fluchtmöglichkeit gab.
    Da sah er den Feind.
    Er befand sich in dem Loch, das er zusammen mit seinen Artgenossen dicht neben der Space-Jet
in die Erde gebrannt hatte. Sein Gesicht war dem Hang zugewendet. Ab und zu bewegte er ungeduldig
den Rüssel. Unwillkürlich hielt Crest den Atem an. Von dieser Entfernung würde ein Treffer aus
dem schwankenden Boot nur Zufall sein. Außerdem wußte er nur zu gut, daß er niemanden in den
Rücken schießen konnte. Er hörte auf zu paddeln und ließ sich von den Wellen weitertreiben. Er
nahm den Strahler auf. Wenn sich der Unither umdrehen würde, wollte er immerhin eine kleine
Chance haben. Er sah nur den Kopf des Gegners, manchmal auch den beweglichen Rüssel. Was mochte
in seinem Schädel vorgehen?
    Der Wissenschaftler strich über seine regennasse Stirn. Allein die Berührung tat ihm weh. Dort
drüben war die Space-Jet, greifbar nahe. Zwischen ihr und Crest jedoch wartete der Tod.
    Das Boot lief auf und drehte am Heck ab. Alles geschah völlig geräuschlos. Die Spannung fiel
von dem Arkoniden ab. Mit der Zunge fuhr er über die geschwollenen Lippen.
    Er wird hören, wenn ich herausklettere, dachte Crest. Ich brauche beide Hände zum Aussteigen.
Womit soll ich die Waffe auf ihn richten, wenn er sich umdreht?
    Das Schicksal schafft zu allen Zeiten ungewöhnliche Situationen. In diesem Augenblick hing das
Leben eines Mannes von einer einzigen Kopfbewegung ab.
    Golath fuhr herum.
    Das Knirschen im Sand traf ihn wie ein elektrischer Schock. Grenzenlose Enttäuschung nahm von
ihm Besitz. Es war alles vergeblich gewesen. Der Arkonide hatte ihn überlistet. Er war nicht über
den Hang gekommen. Am Ufer schaukelte ein Boot auf den Wellen.
    Der alte Mann stand nur zehn Meter vor ihm. Er hatte einen unithischen Strahler auf ihn
gerichtet. Golath kannte die verheerende Wirkung einer solchen Waffe.
    Der Greis lächelte. In dieser dünnen, zerlumpten Gestalt war noch genügend Kraft, so daß er
stolz dastehen konnte – ein Arkonide aus der Herrscherkaste. Die gleiche Haltung hatten die
Männer eingenommen, die vor Generationen auf Unith gelandet waren.
    »Laß deine Waffe fallen und klettere langsam aus dem Loch!« befahl Crest auf Interkosmo.
    Golath ließ sich einfach fallen. Schlamm spritzte ihm ins Gesicht. Der Alte hatte nicht
schnell genug reagiert. Golath hörte, wie er über den glitschigen Boden davonrannte.
    Mit einem Ruck kam der Unither hoch. Seine von Dreck verschmierte Gestalt spannte sich. Er
blickte über den Rand der Grube und stieß ein Triumphgeheul aus.
    Der Arkonide hatte den Schutzschirm um sein Schiff entfernt. Er rannte darauf zu.
    Beinahe bedächtig hob Golath den Strahler. Da blickte sein Gegner zurück und ließ sich zu
Boden fallen. Golath feuerte und tauchte weg. Ein gleißender Feuerstrom zischte über seine
Deckung. Er hatte mit seinem Schuß kein Glück gehabt. Als er wieder aus dem Loch spähte, kroch
Crest gerade hinter die Space-Jet. Es war sinnlos, jetzt zu schießen.
    Golath sprang heraus und warf sich
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