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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti
Autoren: Perry Rhodan
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war
er erwacht. Er hatte lange gebraucht, um sich aufzuraffen. Sein Körper hatte rebelliert. Crest
wußte, daß er krank war. In der Nacht war er mehrmals von Fieberträumen überfallen worden. Er
hatte nicht mehr die Kraft, sich gegen die Erkältung aufzulehnen. Seltsamerweise bedrückte ihn
sein Zustand kaum. Er wurde von einer Zuversicht getragen, wie er sie nicht für möglich gehalten
hätte.
    Crests Willenskraft mobilisierte seine spärlichen Reserven. Er trotzte dem Tod. Nicht ein
einziges Mal kam ihm die Idee, daß er ein Opfer bringen würde. Er fühlte sich einfach
verpflichtet, um die Space-Jet zu kämpfen.
    Er entfernte sich von dem unithischen Schiff und watete durch die Wüste aus Wasser und
Schlamm. In seinen rötlichen Augen leuchtete ein seltsames Feuer. Vergeblich wartete er darauf,
daß sich sein Logiksektor melden würde. War er ein Opfer der Anstrengungen geworden? Ließ das
Fieber nicht zu, daß die Stimme der Vernunft an die Oberfläche seines Bewußtseins drang?
    Er humpelte weiter. Unter seinen Füßen waren schmatzende, plätschernde Geräusche. Innerhalb
von Minuten war er wieder völlig durchnäßt.
    An solchen Tagen hatte er in seinem Haus sitzen wollen, hinter dem Fenster, in behaglicher
Wärme. Die Tropfen wären gegen das Fenster gespritzt und in glitzernden Fäden herabgelaufen. Er
hätte hinaus auf den See geblickt und die Ruhe genossen. Ein Roboter hätte sich still genähert
und ein heißes, dampfendes Getränk auf den kleinen Tisch gestellt.
    Crest schluckte. Er durfte nicht daran denken.
    Er blickte zurück. Die KASZILL war zu einem schwarzen Fleck geworden.
    Crest blieb einen Augenblick stehen, um sich auszuruhen. In welcher Verfassung würde er seinen
Gegner antreffen? War der Unither dabei, den Schutzschirm zu vernichten? Ein eiskalter Schreck
durchzuckte Crest. Am Ende war es dem Rüsselwesen bereits gelungen, in die Jet einzudringen. Er
stellte sich vor, wie der Unither mit seinem Rüssel an den Kontrollen hantierte, um
festzustellen, welchem Zweck sie dienten.
    Der Gedanke ließ Crest weitereilen. Er durfte nicht zu spät kommen. Wider Erwarten waren zwei
seiner Widersacher ausgeschaltet worden. Der letzte Feind konnte ihm aber zum Verhängnis werden.
Seine Lippen bildeten einen schmalen Strich in dem blassen Gesicht. Die Entscheidung nahte.
    Der Unither hatte zwei Nächte hinter sich, die er praktisch im Freien hatte verbringen müssen.
Das würde bestimmt nicht spurlos an ihm vorübergegangen sein.
    Mit klammen Fingern überprüfte Crest den Strahler.
    Der Arkonide blickte hinüber zum See. Das Ufer lag im toten Winkel des Steilhangs und war von
hier nicht zu sehen. Crest war bei dem Landeplatz der SOLAR SYSTEM angekommen. Der Regen hatte
fast alle Spuren verwischt.
    Ohne besondere Vorsicht stolperte Crest an den Rand des Hanges. Die Space-Jet war noch an
ihrem Platz.
    Der Unither war kein Dummkopf. Er war hinter dem Diskus in Deckung gegangen. Erschreckt
erkannte der alte Mann verschiedene fremdartige Geräte, die dort unten aufgestapelt waren. Sicher
war das Rüsselwesen bereits am Werk, um den Schirm zu durchdringen.
    Hastig eilte er weiter.
    Mit einem mächtigen Satz sprang Golath in das Erdloch. Schlamm und Wasser spritzten
hoch. Gurgelnd schlossen sich die Löcher über seinen breiten Füßen.
    Der Arkonide war da.
    Einen Augenblick nur war sein Schatten dort oben am Hang erschienen; eine zerbrechlich
wirkende Gestalt, die der Wind davonzuwehen schien. Bevor Golath zur Waffe gegriffen hatte, war
der Gegner wieder verschwunden. Konzentriert lauschte der Unither in den Regen. Von welcher
Stelle würde der Angriff kommen? Wenn ihn seine Augen nicht getäuscht hatten, hielt der Arkonide
eine unithische Thermowaffe in der Hand.
    Das bedeutete, daß entweder Zerft oder Liszog tot war. Oder beide. Lauernd spähte Golath aus
seiner Deckung. Von hier aus konnte er den gesamten Steilhang überblicken. Das war ein ungeheurer
Vorteil. Wenn der Arkonide herabkam – und er mußte herabkommen, wenn er in sein Schiff
wollte –, dann fand er keinen Schutz in der glatten Sandwand. Golath hingegen befand sich an
einem sicheren Platz.
    Der alte Mann würde nicht so verrückt sein und direkt in der Nähe des Raumboots am Ufer
hinunterklettern. Der Ausgestoßene rechnete damit, daß sein Feind in sicherer Entfernung den
Abstieg riskieren würde. Das würde ihm jedoch nicht weiterhelfen. Der Strand war flach und bot
keine Deckung. Es gab nur eine
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