Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erwarten. An Zerft wagte Liszog nicht zu denken. Allein
die Tatsache, daß der Arkonide aus dem Wald gekommen war, sagte genügend über Zerfts Schicksal
aus. Liszog krümmte voller Grimm seinen Rüssel. Woher nahm dieser einsame Mann die Kraft für
seine Hartnäckigkeit, mit der er sein Schiff verteidigte?
    Der junge Unither wagte sich vorsichtig ein wenig aus seiner Deckung, um das Gelände besser
überblicken zu können.
    Da erspähte er seinen Gegner, der mit angeschlagener Waffe hinter einer breiten Platte
auftauchte. Rein instinktiv warf er sich in Deckung. Der Feuerstrahl strich über die Grube.
Liszog fühlte die Hitzewelle über seinen Rücken wehen. Sand, Steine und Dreck fielen auf ihn
herab. Aber er lebte.
    Er robbte einige Meter am Boden des Grabens entlang. Nun kannte er den Standort des Feindes.
Er lugte über den Rand seines Verstecks. Der Arkonide war wieder hinter der Platte
verschwunden.
    Liszog lachte kalt.
    Er hob den Strahler und feuerte frontal auf den Schutz des Alten. Das Metall begann zu glühen.
Es schmolz, und flüssige weißgelbe Adern tropften daran herunter. Immer noch schießend, sprang
Liszog aus der Grube und raste dem Heck der auseinandergebrochenen KASZILL entgegen. In der
Platte war jetzt ein faustgroßes Loch. Die Hitze mußte dort so stark sein, daß kein Lebewesen sie
ertragen konnte.
    Mit triumphierenden Trompetenstößen kam Liszog an seinem Ziel an. Er sprang schußbereit hinter
die erhitzte Platte, um seinen Gegner endgültig zu vernichten.
    Aber da war niemand.
    Kaum, daß er gefeuert hatte, wußte Crest, daß der Unither rechtzeitig in Deckung
gegangen war. Der Schuß blitzte harmlos über den Graben. Crest war sicher, daß er gesehen worden
war.
    Eng an den Boden geschmiegt, kroch der Arkonide von seinem Platz weg. Er kroch tiefer in das
verstümmelte Schiff. Hinter ihm begann der Unither mit einem wütenden Beschuß. Crest sah sich
nicht um. Ein neues, besseres Versteck zu finden, war jetzt wichtiger.
    Verbogene Metallstreben zwangen ihn zum Aufstehen. Er fragte sich, ob er hier nicht durch
Radioaktivität gefährdet war. Es kam ganz auf den Antrieb des Schiffes an. Da sich die Unither
mit einer gewissen Sorglosigkeit bewegten, konnte die Intensität einer eventuellen Strahlung
nicht sehr stark sein.
    Crest zwängte sich zwischen den Streben hindurch.
    Dann sah er zurück.
    Der Unither stand neben der zerschmolzenen Platte. Er wirkte etwas ratlos. Crest wollte seine
Waffe heben, aber sein weiter Ärmel blieb an einem Strebenende hängen. Als er sich befreit hatte,
bot der Gegner kein Ziel mehr.
    Die Aufregung hatte Crest seine Schwäche vergessen lassen. Jetzt griff sie nach ihm. Zitternd
mußte er sich zurücklehnen und einen Halt suchen.
    Unverhofft tauchte eine weitere Gefahr auf. Zunächst hörte Crest nur ein Scharren und Schaben.
Mit brennenden Augen blickte er sich um. Wenige Meter von ihm entfernt kamen walzenförmige Tiere
aus dem Innern des Wracks gekrochen.
    Hornwühler.
    Sie hoben ihre häßlichen Köpfe witternd in die Höhe. Bei Tag waren sie fast blind. Crest
vermutete, daß sie sich in der Nacht hier einen ruhigen Platz gesucht hatten. Der Kampflärm hatte
sie aufgescheucht. Sie waren gereizt und wild. Ihre Zangen bewegten sich unaufhörlich.
    Es waren über ein Dutzend.
    Die Hornplatten ihrer Körperhüllen rieben sich am Boden, an den Metallteilen und an den
Leibern anderer Wühler. Das erzeugte die scharrenden Geräusche.
    Crest wagte nicht, auch nur eine winzige Bewegung zu machen. Wenn er schoß, wurde der Unither
auf ihn aufmerksam. Er konnte sich nicht gleichzeitig gegen zwei Feinde wehren.
    Die Tiere kamen in der für sie ungewohnten Helligkeit nur langsam voran. Wütend schnappten
ihre Zangen nach Teilen, die ihnen den Weg versperrten. Jetzt, da er sie mit eigenen Augen
erblickte, konnte Crest Ufgars Respekt vor diesen Ungeheuern verstehen.
    Die drohende Schlange wälzte sich an dem Arkoniden vorüber – hinaus ins Freie.
    Kein Mensch – auch kein Arkonide – kann auf die Dauer starken nervlichen und
körperlichen Strapazen widerstehen. Einmal kommt zwangsläufig der Zusammenbruch.
    Crest fühlte, daß er von diesem Zeitpunkt nicht mehr weit entfernt war.
    Für einen Moment stand Liszog wie erstarrt. Er erfaßte, daß er geblufft worden war.
Die Enttäuschung über den Fehlschlag war so groß, daß er den Drang in sich verspürte, einfach
hier stehenzubleiben.
    Doch dann setzte die Reaktionsfähigkeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher