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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus
Autoren: Perry Rhodan
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unangenehmen
Situation. Ein hoher Offizier meiner Flotte hat sich als Verräter entpuppt und mit ein paar
Gesinnungsgenossen in einem gestohlenen Raumschiff die Erde verlassen. Ich weiß nicht, wohin die
Leute sich wenden werden. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich benachrichtigen wollten, sobald
sie einem Ihrer Schiffe in die Hände fallen. Nicht daß die Männer besonders wichtig wären. Sie
besitzen nicht einmal genug Informationen, um mir schaden zu können. Es geht mir nur um das
Prinzip: Ein Deserteur muß bestraft werden.«
    Der Regent erkannte das an. Er versprach Hilfe. Da seiner Stimme trotz aller Modulation keine
Gefühlsregungen anzumerken waren, weil er keine hatte, war auch nicht zu spüren, daß er Perry
Rhodans Beweggründe nicht für echt hielt.
    Man nannte einen Mann nicht einen ›hohen Offizier‹ und behauptete gleich im nächsten Satz, er
sei kein wichtiger Mann. Der Robotregent war sicher, daß der Deserteur ihm, wenn er ihn in die
Hände bekam, wertvolle Dienste leisten würde.
    Er ließ sich also die Personalbeschreibungen der fünfzehn Flüchtigen geben. Nachdem das
geschehen war, fügte Perry Rhodan noch hinzu: »Vielleicht kann ich einen Hinweis geben, der Ihnen
die Sache leichter macht. Ich hatte vor wenigen Wochen ein Gespräch mit dem desertierten
Offizier. Er vertrat damals die Ansicht, daß es für die Erde am günstigsten sei, mit den Druuf
ein Bündnis gegen Sie zu schließen. Er schien auf das Bündnis versessen zu sein. Ich vermute
daher, daß er versuchen wird, in das Druufuniversum einzutauchen.«
    Das Gespräch wurde auf arkonidisch geführt. Der Robotregent bedankte sich für den Hinweis und
verabschiedete sich.
    Gleich darauf aktivierte er seinen Logiksektor und ließ die Nachricht, die er soeben bekommen
hatte, gründlich untersuchen. Wie er erwartet hatte, stellte sich heraus, daß die
Wahrscheinlichkeit, daß es sich bei Perry Rhodans Botschaft um eine Finte handelte, nicht gerade
gering war. Immerhin überwog die Wahrscheinlichkeit, daß die Bitte echt war und ein hoher
Offizier mit vierzehn Mann die Erde in verräterischer Absicht verlassen hatte.
    Welche der Aussagen des Logiksektors auch immer zutraf – der Regent war davon überzeugt,
daß er keinen Fehler machen würde, wenn er das Schiff der Deserteure jagen ließ. Die arkonidische
Blockadeflotte in der Nähe der Überlappungsfront, die der Terraner passieren mußte, wenn er zu
den Druuf wollte, war dreißigtausend Einheiten stark. Man konnte sie um weitere zehntausend
verstärken und die Hälfte davon, also zwanzigtausend Schiffe, nach den Deserteuren Jagd machen
lassen.
    Perry Rhodan konnte nicht wissen, daß der Robotregent sich schließlich so entschied. Er hoffte
es aber.
    2.
    Für arkonidische Begriffe war Door-Trabzon ein merkwürdiger Mann, obwohl er genau
wie ein Arkonide aussah – oder vielleicht gerade deswegen. Man hätte von ihm erwartet, daß
er zwar das Kommando über die aus zwanzigtausend Einheiten bestehende Suchflotte übernahm, im
übrigen aber die Roboter die Arbeit tun ließ, sich auf ein bequemes Bett legte und das anregende
Programm der Fiktivprojektoren betrachtete.
    Door-Trabzon übernahm das Kommando, aber sonst tat er nichts von dem, was man von ihm
erwartete. Er war Ekhonide. Die Ekhoniden waren Abkömmlinge arkonidischer Auswanderer und besaßen
noch immer die Statur und die Sprache ihrer Vorfahren. Und doch unterschieden sie sich von ihren
Vettern, den echten Arkoniden. Denn diese waren durch Jahrtausende der Ruhe, des Wohlstands und
der galaktischen Machtfülle zu gelangweilten Spintisierern geworden. Die Ekhoniden dagegen waren
tatkräftig geblieben, und besonders Door-Trabzon, einem hohen Offizier der aus dreihundert
Schiffen bestehenden ekhonidischen Flotte, konnte man kein schöneres Angebot machen, als das
Kommando über zwanzigtausend Robotschiffe.
    Door-Trabzons Flaggschiff war ein Kugelraumer der mächtigsten Klasse. Es hatte den
unpersönlichen Namen KK XVII getragen, als Door-Trabzon es übernahm. Jetzt hieß es WA-KELAN, nach
dem berühmtesten Heerführer der ekhonidischen Geschichte. Door-Trabzon war stolz auf den Namen
und das Schiff und hielt seine Leute, zu denen auch ein halbes Bataillon Roboter zählte, in
ständiger Bewegung.
    Door-Trabzon war hinter einem Terraner her. Er wußte nicht ganz genau, warum man
zwanzigtausend Einheiten aufbot, um ein einzelnes Feindschiff zu jagen, aber da er selbst den
Vorteil davon
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