Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
machen. Sie gehen uns also nicht verloren, Tiff.«
    Die Erinnerung verblaßte. Tifflor erhob sich. Der Fall Kolumbus, von dem Rhodan gesprochen
hatte, war ein Kodewort. Damit wurde ein eventueller Angriff feindlich gesinnter Mächte auf die
Erde bezeichnet. Akut war eine solche Gefahr im Augenblick nicht, denn weder der Robotregent noch
die Druuf kannten die Position der Erde.
    Tifflor verließ das Zimmer, um sich zu der Mannschaft zu begeben.
    Außer Leutnant Lubkov und Sergeant Fryberg, die Tifflor schon kannte, befanden sich unter den
vierzehn noch vier weitere Bekannte: John Marshall, der Telepath; Ras Tschubai, der Teleporter;
André Noir, der Suggestor, und Tama Yokida, der Telekinet. Perry Rhodan hatte das Mutantenkorps
für die Zeit des Geheimeinsatzes seiner fähigsten Mitglieder beraubt. Marshall, Tschubai, Noir
und Yokida stellten zusammen eine Macht dar, die es mit einem ganzen Regiment wohlausgerüsteter
Truppen aufnehmen konnte.
    Tifflor fühlte sich darüber sehr erleichtert. Mutanten waren wertvolle Helfer – besonders
in dieser Situation, denn paramechanischen und parapsychologischen Begabungen standen Arkoniden
wie Druuf in gleicher Weise hilflos gegenüber.
    Der Bildschirm leuchtete weiß. Die mechanische Stimme war tief, kräftig und mit
allen Raffinessen moduliert. Niemand, der nicht wußte, daß die Stimme dem Robotregenten von Arkon
gehörte, wäre auf die Idee gekommen, daß er es hier mit einem nichtorganischen Gesprächspartner
zu tun hatte.
    Es gehörte zu den seltsamen Zügen der galaktischen Politik, daß der Robotregent stets bereit
war, eine Botschaft von Perry Rhodan zu empfangen, auch wenn Arkon und Terra in Feindschaft
miteinander lebten. Selbst diese Feindschaft jedoch war etwas Eigenartiges. Sie schloß nicht aus,
daß irgendwo in der Galaxis arkonidische und terranische Schiffe geschlossen gegen einen
gemeinsamen Feind vorgingen, während ein paar tausend Lichtjahre entfernt eine arkonidische
Robotflotte sich anschickte, einen terranischen Stützpunkt zu bombardieren.
    Was den Austausch von Botschaften anbelangte, so glaubte Perry Rhodan allerdings zu wissen,
welches der eigentliche Grund für die Bereitwilligkeit des Regenten war: Botschaften wurden über
Telekom ausgestrahlt. Telekomgespräche aber boten die Möglichkeit, den Sender anzupeilen, und an
nichts lag dem Robotregenten im Augenblick mehr als daran, die galaktische Position der Erde zu
erfahren.
    Natürlich hatte Perry Rhodan dafür gesorgt, daß dem Regenten das auf diesem Wege nicht gelang.
Das Gespräch, das er mit dem Regenten führte, lief über zwölf Relaisstationen, bevor es endgültig
nach Arkon abgestrahlt wurde. Von der Erde lief es über Richtstrahl zu einer Station, die
zweitausend Lichtjahre weit entfernt war. Das Telekom-Wellenbündel besaß einen Durchmesser von
knapp vierzig Metern. Die Bündelöffnung betrug rund drei Zehnmillionstel Bogensekunden. Das
heißt: In einer Entfernung von zweitausend Lichtjahren hatte sich das Bündel von vierzig Metern
auf dreißigtausend Kilometer aufgefächert und besaß damit einen Durchmesser, der nur um wenige
Prozent größer war als der des Planeten, auf dem sich die Relaisstation befand. Das bedeutete,
daß die Station genau ›angezielt‹ werden mußte. In der Tat waren Bündelung des Strahls und
Ausrichtung der Antenne Meisterleistungen der Richtstrahltechnik, wie man sie vor noch nicht
allzu langer Zeit für völlig unmöglich gehalten hätte.
    Das Wichtige war, daß ein feindlicher Beobachter die so übermittelte Sendung nur dann abhören
und – unter diesen Umständen allerdings mit besonderer Leichtigkeit – den Sender
anpeilen konnte, wenn er sich zufällig mitten im Richtstrahl befand. Die Wahrscheinlichkeit für
diesen Zufall war so gering, daß niemand sie zu berücksichtigen brauchte.
    Terra war also gesichert. Die Vermittlung des Gesprächs von Relaisstation zu Relaisstation
folgte demselben Prinzip. Überdies wechselte die Kette der Stationen von Sendung zu Sendung. Der
Robotregent hatte keine Chance, auf diese Weise etwas über den galaktischen Standort der Erde zu
erfahren.
    Er selbst gab seine Antworten über einen gewöhnlichen Allwinkel-Sender. Er hätte nicht gewußt,
wohin er mit seinem Richtstrahl hätte zielen müssen.
    Das Gespräch, das Perry Rhodan an diesem Abend des 11. Dezember 2043 mit dem Robotregenten
führte, war kurz, aber inhaltsschwer. Rhodan erklärte: »Ich befinde mich in einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher