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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan
Autoren: Perry Rhodan
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soll Thora zu uns heraufbringen«, wandte er sich an Lloyd.
    Der Mutant nickte und konzentrierte sich.
    Rhodan spürte eine plötzliche Unruhe und konnte es nicht mehr erwarten, Thora in die Arme zu
schließen. Sie, die einst so kühle Arkonidin, war seine Frau und Lebensgefährtin geworden. Er
liebte sie, wie er noch nie zuvor eine Frau geliebt hatte – und das nun schon seit mehr als
sechs Jahrzehnten, in denen er nicht gealtert war.
    Thora aber wurde älter.
    Noch merkte man ihr das kaum an, denn die biologischen Zellerhaltungsmethoden waren äußerst
wirksam, wenn sie auch keine relative Unsterblichkeit verliehen. Das Lebenselixier der Aras vom
Planeten Tolimon hatte seine Wirkung bewiesen. Vorerst war der Alterungsprozeß Thoras aufgehalten
worden.
    Aber für wie lange?
    Rhodan wußte es nicht. Aber es gab da eine neue Hoffnung für Thora und Crest. Sie hieß
schlicht und einfach: Atlan.
    Die Luft im Zimmer flimmerte, als sei sie zu heiß geworden. Zusammen mit Gucky materialisierte
die schlanke Gestalt einer Frau. Sie trug die leichte Uniform der terranischen Raumflotte. Das
zarte Grün der schmucken Jacke kontrastierte gut zum weißen Haar der Arkonidin, deren goldrot
schimmernde Augen Rhodan suchten und fanden.
    »Perry …«
    Sie eilte auf ihn zu, und er nahm sie in seine Arme.
    »Thora – Liebes.«
    Gucky verzog das Gesicht und wandte sich ab.
    »Immer diese Küsserei«, zwitscherte er in komischer Verzweiflung und wischte sich mit der
Pfote über den Mund. »Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, daß mir jemand so das Maul
abschlecken würde.«
    »Auf die Idee käme auch niemand«, sagte Lloyd von der Tür her.
    Gucky watschelte mit einem Achselzucken quer durch das Zimmer, an Rhodan und Thora vorbei, und
schaute angestrengt aus dem Fenster.
    Der Lärm auf dem Korridor war verstummt.
    Rhodan sagte plötzlich, ohne sich umzudrehen: »Wie wäre es, Gucky, wenn du dich um Yatuhin
kümmern würdest? Ich hatte ihn hierher bestellt, aber ich fürchte, er wurde aufgehalten. Er darf
nicht verlorengehen.«
    »Nicht verlorengehen?« knurrte Gucky, ohne seine Haltung zu ändern. »Das soll er natürlich
nicht. Gut, ich bin gleich wieder da.«
    Und weg war er.
    Der Japaner Nomo Yatuhin schaltete das Nachrichtengerät auf seinem Tisch aus. Warum
hatte Tropnows Stimme so merkwürdig geklungen? War es die Erregung gewesen? Und warum war Alarm
gegeben worden?
    Für ihn hatte die Revolte gegen Rhodan längst ihren Reiz verloren, aber er wußte, daß es nun
kein Zurück mehr gab. Das ewige Leben – was war das schon? Vielleicht nur ein Phantom. Warum
war er nicht mit der biologischen Behandlung zufrieden gewesen, die jedem Mutanten ohnehin
zustand? Sah er mit seinen 89 Jahren nicht noch jung und frisch aus?
    Und jetzt? Wenn es schiefging?
    Der Alarm fiel ihm wieder ein. Was hatte das zu bedeuten? Wieder diese Volater? Oder hatte
Rhodan sie gar in ihrem Versteck aufgespürt?
    Der Gedanke an Rhodan ließ ihn wieder munter werden. Tropnow war in Gefahr, sonst hätte er
keine Hilfe angefordert.
    Nomo sprang auf und eilte hinaus auf den Korridor. Schon aus weiter Entfernung hörte er den
Tumult. Schüsse peitschten durch den Gang. Energiefinger zischten gegen Wände und schmolzen das
Material in großen Tropfen heraus. Männer riefen und rannten an ihm vorbei. Es waren Springer,
Arkoniden und Angehörige verwandter Völker. Auch einige Nichthumanoide waren dabei. Sie alle
waren den Versprechungen erlegen, die Tropnow ihnen gemacht hatte.
    Nur Tropnow?
    Der Japaner zuckte mit den Schultern und eilte weiter. Dann aber blieb er stehen. Er besaß
keine Waffe. Wenn man ihn nun angriff, wie sollte er sich wehren? Er setzte eine trotzige Miene
auf und ging weiter.
    Zwei oder drei Männer rannten an ihm vorbei.
    »Sie haben Tropnow!« schrien sie.
    »Wer?« brüllte Nomo hinter ihnen her, erhielt aber keine Antwort.
    Wer?
    Draußen auf der Straße ertönten Sirenen. Nomo schritt zum Fenster und sah hinaus. Mindestens
zehn Polizeifahrzeuge hielten, bewaffnete Soldaten der Schutztruppe des Administrators kletterten
heraus und eilten mit schußbereiten Strahlgewehren auf das Gebäude zu.
    Nomo begriff überhaupt nichts mehr. Mit einem Überfall der Terraner hatte er gerechnet, nicht
aber mit der Schutztruppe des Administrators.
    Das konnte fatal werden und alle Pläne zerstören. Auf keinen Fall durfte es zu einem Gefecht
zwischen ihnen und der offiziellen Macht von Arkon kommen. Dann war es
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