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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan
Autoren: Perry Rhodan
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vorbei mit einem Aufbau
der eigenen Organisation.
    Oder doch nicht …
    Wenn Arkon nun erfuhr, daß der Planet Terra damals nicht von den Springern vernichtet wurde,
sondern noch existierte? Wenn das Robotgehirn wußte, daß Rhodan lebte – wie würde es
reagieren? Bisher hatten er und Tropnow nicht das Risiko eingehen wollen, von den Entscheidungen
eines Positronengehirns abhängig zu werden, aber wenn es keine andere Möglichkeit gab …
    Die Entscheidung wurde ihm abgenommen.
    Gerade wollte er vorsichtig weitergehen, um zu Tropnow zu gelangen, da klopfte ihm jemand von
hinten auf den Rücken, und eine Stimme piepste:
    »Du würdest dich wundern, Nomo, was das Positronengehirn dazu sagen würde. Ach – du hast
mein Kommen nicht bemerkt? Na ja, du warst schon immer ein schlechter Telepath.«
    Der Japaner fuhr herum, aber er wußte bereits, wer hinter ihm stand. Im Gegensatz zu Tropnow
kannte er Gucky sehr gut und hatte oft mit ihm zu tun gehabt. Er wußte, daß er gegen den
Mausbiber keine Chance hatte, und versuchte keinen Trick. Steif blieb er stehen.
    »Was willst du mit mir tun?« fragte er. Seine einzige Hoffnung war, daß die Polizei endlich
kam. Vielleicht fürchtete der Mausbiber eine Entdeckung. Niemand sollte ja von der Existenz der
Erde erfahren. Wenn es ihm gelang, Gucky solange hinzuhalten …
    »Eine bessere Idee hast du nicht?« höhnte der Mausbiber. »Was glaubst du wohl, wie schnell wir
jetzt von hier verschwunden sind? Versuche nicht, dich loszureißen, wenn ich teleportiere. Du
weißt ja, in der fünften Dimension gibt es nichts zu essen. Wenn ich dich dort verliere,
verhungerst du.«
    Er griff nach Nomo und sprang.
    Für den Japaner war es so, als versänke die Welt um ihn. Eben noch sah er den langen Korridor
vor sich, hörte das Rufen und Schreien der Kämpfenden, vernahm die polternden Schritte der
herbeieilenden Polizisten – und eine Sekunde später stand er mit dem Mausbiber mitten in
einer Grassteppe, die von dichtem Urwald umgeben war. Über ihnen strahlte der blaue Himmel.
    »So«, zwitscherte Gucky befriedigt. »Was sagst du nun?«
    »Was hast du mit mir vor?« fragte Nomo voller Furcht. »Wenn du mich töten willst, dann tue es
gleich.«
    »Warum töten? Rhodan möchte noch einiges von dir wissen.«
    »Die Erde ist weit …«
    »Aber Rhodan nicht, mein Freund. Tropnow mußte sterben, weil er Rhodan töten wollte.«
    »Rhodan ist hier auf Volat?«
    Gucky griff erneut nach Nomo. »Wir reden zuviel. Ich bringe dich jetzt an einen sicheren
Ort.«
    Als sie erneut materialisierten, suchte Gucky einen markanten Felsen nahe beim Hauptplateau
aus.
    Nomo fühlte kaum festen Boden unter den Füßen, als er die Augen aufschlug. Aber Gucky war
schon wieder verschwunden und hatte ihn allein zurückgelassen. Fürchtete er nicht, daß er, Nomo,
fliehen könne?
    Aber dann sah der Japaner, daß es von hier aus keine Flucht gab.
    Gucky hatte ihn auf der Spitze eines aus dem Dschungel ragenden Felsens abgesetzt. Der Felsen
war wie eine Nadel, mehr als hundert Meter hoch und am Fuß zwanzig Meter breit. Die Wände waren
glatt und fugenlos. Die Spitze bestand aus einem winzigen Plateau mit kaum einem Meter
Kantenlänge.
    Es gab auf ganz Volat kein besseres Gefängnis.
    Nomo besaß nur das, was er in den Taschen getragen hatte. Damit ließ sich nichts anfangen. Es
gab keine Hoffnung, von hier zu entkommen.
    Nomo setzte sich und versuchte, des Schwindelgefühls Herr zu werden, das ihn überkam, wenn er
in die Tiefe blickte. Einige der Bäume waren sehr hoch, aber sie standen zu weit entfernt, als
daß er sie hätte erreichen können. Wenn er nach oben in den Himmel sah, war es ihm, als sei er
allein auf der Welt. Um ihn herum war nur das Nichts und das laue Wehen des Windes, der aus den
Niederungen kam.
    Einen Quadratmeter zum Leben …
    Würde man ihn am Leben lassen? Tropnow war bereits gestorben. Yatuhins Verzweiflung wuchs. Er
wußte, daß er nicht mit der Todesstrafe zu rechnen hatte, aber er wollte auch nicht mit der
Schmach weiterleben, ein Verräter zu sein.
    Nomo Yatuhin war Japaner. Seine Vorfahren hatten das Blut der Samurai in sich. Sie starben von
eigener Hand, wenn sie in die Gewalt des Feindes gerieten. Es war eine Schande, von der Hand
eines Gegners getötet zu werden.
    Nomo sah sich erneut um. Wie sollte er sich töten? Er besaß keine Waffe, keinen Gegenstand,
mit dem er es hätte tun können. Es blieb nur der Sturz in die Tiefe.
    Er schauderte
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