Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Redkens! Das Weib hätte Ihnen niemals ein Autogramm geben können –
es war ein Geist.«
    Redkens war auf der ersten Reise zum Lebensplaneten nicht dabeigewesen, also wußte er nichts
von den merkwürdigen Späßen des unfaßlichen Wesens. »Ein Geist? Aber ich kenne doch die
Rallas …«
    »Es hätte ebensogut auch Kolumbus sein können«, warf Rhodan ein. »Aber Kolumbus hätte mich
sicher nicht so erschreckt wie diese – wie hieß die Dame?«
    »Rallas – die göttliche Rallas!« rief Redkens enttäuscht. »Wie ist ein Geist möglich, der
einen Körper hat?«
    »ES kann alles«, klärte Bully ihn auf, der allmählich seinen Schock überwand und begriff,
welcher Illusion er zum Opfer gefallen war. »ES schafft aus unserer Vorstellung heraus materielle
Illusionen. Es sind nichts als materialisierte Gedanken. Im Unterbewußtsein Rhodans war die
Erinnerung an diesen einen Film mit der Rallas – und schon bildete der Unsterbliche die
genaue Imitation und materialisierte sie hier im Schiff. Ganz einfach – obwohl ich zugeben
muß, im ersten Augenblick darauf hereingefallen zu sein.«
    »War ein ziemlich langer Augenblick«, machte ihn Rhodan aufmerksam und verstummte jäh. In
seinem Gehirn war plötzlich eine Stimme – die telepathische Stimme von ES, dem
Unsterblichen.
    »He, alter Freund«, sagte ES. »Du kommst mich besuchen? Ah, du hast gewichtige Gründe, wie ich
sehe. Nun, wir sollten uns ausführlich darüber unterhalten. Behaltet den jetzigen Kurs bei,
ebenfalls die Geschwindigkeit. In genau drei Minuten prallt ihr gegen den Schutzschirm von
Wanderer. Stellt den Antrieb ab.«
    Rhodan wartete auf weitere Anweisungen, aber sie blieben aus.
    Er sah Bully an. »Hast du eben eine Stimme gehört?«
    »Nein. Du?«
    Da wußte Rhodan, daß ES nur mit ihm allein gesprochen hatte. Und, so seltsam es auch schien,
diesmal schien ES Wert darauf zu legen, so schnell wie möglich mit Rhodan zu sprechen. Die exakte
Positionsangabe ließ darauf schließen.
    »Antrieb aus!« befahl Rhodan. »Bully, sorge dafür, daß die Mannschaft sich auf eine starke
Verzögerung gefaßt macht. Trotz unserer Schwerkraftfelder wird es einen hübschen Stoß geben. Wir
treffen in drei Minuten auf das Energiefeld von Wanderer. Es wird uns abbremsen. Und
dann …«
    Jemand lachte. Es war Redkens. Der junge Kadett stand immer noch gegen die Wand gelehnt. In
der Hand hielt er eine Postkarte mit einem Foto. Er starrte darauf und lachte, bis ihm Tränen
kamen.
    Bully ging hin und nahm ihm das Foto ab. Er sah nur eine Sekunde darauf, ehe auch er zu lachen
begann. Wortlos reichte er das Foto weiter. Rhodan sah eine haarscharfe und farbgetreue Aufnahme
der Dame, die ihn noch vor Minuten so energisch an ihren Busen gedrückt hatte. Darunter stand in
zierlicher Handschrift: »Meinem treuen Verehrer Redkens mit den besten Wünschen, die Rallas.«
    Topthor materialisierte mit seiner Flotte keine fünf Lichtstunden von Rhodans
STARDUST II entfernt im Normalraum.
    Er mußte die gleiche Feststellung wie Rhodan treffen. In einem Umkreis von fünfzig Lichtjahren
gab es keinen Brocken bemerkenswerter Materie – von der STARDUST II abgesehen.
    Topthor starrte mit verkniffenem Gesicht auf den Bildschirm. Von einem anderen Schirm herab
blickte ziemlich gelassen Grogham.
    »Nun, wo ist der Märchenplanet, Topthor?«
    Der Anführer der Überschweren ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er unterließ es keine
Sekunde, die STARDUST II zu beobachten.
    »Glauben Sie vielleicht, er liegt uns gleich vor der Nase? Es wird entsprechende
Vorsichtsmaßnahmen geben, und wenn ich mich nicht irre …«
    Er unterbrach sich.
    Auf dem Hauptbildschirm, auf dem die STARDUST II zu sehen war, geschah nun etwas sehr
Merkwürdiges.
    Die STARDUST II begann zu verschwinden. Es war, als fände dort, fünf Lichtstunden von ihnen
entfernt, eine Mondfinsternis statt. Es ging alles sehr schnell. Eine Hälfte der STARDUST II
verschwand im Verlauf von zwei Sekunden, der Rest benötigte zehn Sekunden. Der Prozeß des
Verschwindens lief also dem Ende zu langsamer ab.
    Topthor konnte sich den Vorgang nicht erklären.
    »Verdammt – das war keine normale Transition«, sagte er verstört. »Es fand keine
Erschütterung des Kontinuums statt. Es war überhaupt keine Transition.«
    Grogham wurde blaß. »Wie meinen Sie das?«
    Topthor gab Alarm. Die Flotte setzte zu einer Kurztransition über fünf Lichtstunden an. Als
sie wieder rematerialisierte, war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher