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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon
Autoren: Perry Rhodan
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Unbegreifliche homerisch gelacht, als bedeute das
alles für ihn nichts anderes als einen Spaß. Rhodan hatte sehr bald begriffen, daß es in der Tat
so war.
    Aber er hatte noch etwas anderes begriffen. ES hatte ihm mit Hilfe eines
Fiktiv-Materietransmitters ein Ungeheuer ins Schiff teleportiert. Und genau das war der Grund,
warum er nun nach Wanderer zurückgekehrt war. Er wollte ES bitten, ihm eine solche Anlage zur
Verfügung zu stellen.
    »Wir werden Wanderer finden«, verscheuchte Rhodan Bullys Bedenken. »Ich weiß nur nicht, wie
lange es dauern wird.« Er entsann sich, wie er damals mit ES gesprochen hatte. Eigentlich war es
ein freundschaftliches Gespräch gewesen. ›Alter Freund‹, so hatten sie sich gegenseitig genannt.
ES hatte eben Humor. »Gib die dritte Alarmstufe durch. Es ist immerhin möglich, daß wir mit
einigen harten Späßen empfangen werden.«
    Bully nickte und begab sich in die Funkzentrale, um von dort aus alles Nötige zu veranlassen.
Rhodan blieb allein in der geräumigen Zentrale zurück. Er stand da und starrte verloren auf den
Bildschirm, der nichts anderes als weit entfernte Sterne zeigte. Keine Spur von Wanderer, dem
Lebensplaneten, auf dem ES hauste und sich seiner Unsterblichkeit wegen unendlich langweilte.
    »Hallo, Darling!«
    Es war Rhodan, als träfe ihn der Schlag. Unter den fünfhundert Besatzungsmitgliedern gab es
natürlich auch Frauen und Mädchen, aber er konnte sich nicht entsinnen, jemals mit einer von
ihnen Beziehungen unterhalten zu haben, die diese Anrede rechtfertigten.
    Er fuhr herum und starrte in das Gesicht einer Frau. Irgendwie kam ihm das Gesicht bekannt
vor. Er mußte es schon einmal gesehen haben.
    »Aber Darling, kennst du mich denn nicht mehr?«
    Die Stimme war einschmeichelnd und liebkosend. Das Gesicht besaß einen Liebreiz, dem auch
Rhodan sich nicht verschließen konnte. Aber er wußte, daß er keinem wirklichen Menschen
gegenüberstand, sondern nur einer Materie-Gedanken-Spiegelung des Unsterblichen.
    »Hallo, Madam«, ging er auf den Scherz ein. »Sie kommen im Auftrag meines alten Freundes,
nehme ich an. Bitte, nehmen Sie Platz.«
    »Aber Darling, seit wann so förmlich?«
    Sie trat auf ihn zu und legte ihre schlanken Arme um seinen Nacken. Rhodan spürte die Wärme
ihres Körpers und war unfähig, sich zu rühren. Wie erstarrt blieb er stehen und atmete den Duft
der schönen Frau ein. Sie trug ein Kleid, das nur aus einem antiken Umhang zu bestehen
schien.
    »Ähem«, räusperte sich Rhodan. Er hatte nicht viel Erfahrung im Umgang mit Frauen, schon gar
nicht mit Frauen, die überhaupt nicht existierten. Doch war die Nähe dieser körperlichen
Erscheinung genauso real wie damals die des grauenhaften Ungeheuers. Immerhin hatte ES seine
Taktik geändert und war von Ungeheuern zu Frauen übergegangen.
    »Nun?« machte die Schöne und lächelte verführerisch. »Du gehst wohl nicht oft ins Kino,
wie?«
    »Selten«, gab Rhodan zu und wußte plötzlich, wer da aus dem Nichts in die Zentrale gekommen
war. Der Unsterbliche hatte in seiner Erinnerung geforscht, den flüchtigen Eindruck an einen
längst vergessenen Film gefunden – und materialisiert. Darum also kam sie ihm so bekannt
vor.
    »Perry!« sagte sie plötzlich und umarmte Rhodan so stürmisch, daß er keine Bewegung der Abwehr
machen konnte. »Liebst du mich eigentlich noch immer? Nicht wahr, ich habe dir damals doch sehr
gefallen?«
    Verdammt, sie existiert nicht in Wirklichkeit, redete Rhodan sich erbittert ein, obwohl er
genau wußte, daß sie doch existierte. Nicht die gleiche Persönlichkeit, soweit er das beurteilen
konnte. Nur eine Nachahmung, die aus der Erinnerung heraus materialisiert worden war. Oder
aber – und auch das war bereits einmal vorgekommen – ES holte sich den tatsächlichen
Menschen von der Erde – nur seinen Geist. Aber der Geist genügte, um den Körper ebenfalls
materialisieren zu lassen. ES hatte sogar schon ganze Menschengruppen aus der Vergangenheit der
Erde geholt und sie in die Zeitebene des Kunstplaneten Wanderer versetzt, wo sie so handelten,
als seien sie noch auf der Erde.
    Die Körperwärme der schönen Filmschauspielerin, deren Namen Rhodan nicht einmal wußte, war
sehr wirklichkeitsgetreu. Er wehrte sich gegen das merkwürdige Gefühl, das von ihm Besitz zu
ergreifen drohte. Mit Aufbietung aller seiner Kräfte wollte er die Frau von sich stoßen.
    Aber die Schöne hatte Kräfte, mit denen sie selbst einen
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