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Silber

Titel: Silber
Autoren: Steven Savile
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Terrorismus beschäftigen, zu meiden.
    Wenn es um Lesestoff geht, bin ich wie eine Elster, die nach allem schnappt, was funkelt. Ich habe so guilty pleasures wie Lee Childs
Jack Reacher
-Romane. Zuletzt hat mich »Free Agent« begeistert, ein Thriller, der im Kalten Krieg spielt, geschrieben von Jeremy Duns, einem jungen britischen Autor, der hier in Stockholm lebt. Des Weiteren sind meine Regale mit David Hewson, Jay McInerny, Douglas Coupland, Clive Barker, Stephen Gallagher, Michael Marshall, Boris Starling, Nick Hornby, Paul Auster, Tim Powers und Jonathan Carroll gefüllt. Ein einigermaßen bunt gemischter Haufen, wie gesagt.
    Fand die Recherche für »Silber« größtenteils online statt, oder eher klassisch, in Bibliotheken und anhand von Büchern? Einige Quellen hast du ja schon genannt …
    Es war eine Mischung aus beidem. In Stockholm haben wir die Kungliga Biblioteket, eine brillante Bücherei. Sie ist die Heimat einiger unglaublicher Artefakte, etwa des
Codex Gigas
, der
Teufelsbibel 10
, über die vor ein oder zwei Jahren im Fernsehen von National Geographic berichtet wurde. Das Internet ist ebenfalls eine wahre Schatztruhe, vorausgesetzt, man umschifft die wilden Spekulationen, den gefälschten Unsinn und die verrückten Verschwörungstheorien. Das Schwierigste an einer Online-Recherche dürfte aber sein, sich nicht in dem Labyrinth aus Hyperlinks und Querverweisen zu verlieren. Man macht sich auf die Suche nach einer Referenz zu Flavius Josephus und verbringt auf einmal Stunden auf einer obskuren Seite über die Jüdische Diaspora. Und das, obwohl man eigentlich nur ein Datum gebraucht hat, um Mohamens Aufstieg innerhalb der Sikarier-Sekte zeitlich nachzuvollziehen, oder weil man nach einem spezifischen Kleidungsstück oder so gesucht hat. Ich finde zu viele Sachen interessant und bin leicht abzulenken. Und es ist gar nicht so leicht, während der Internet-Recherche nicht in Sackgassen zu landen oder sich in die Irre führen zu lassen.
    Verschwörungen, Prophezeiungen, Religion, Action, ein globales Setting, Agenten, Computer-Hacker … gibt es eine Formel, um einen modernen Thriller zu schreiben?
    Wahrscheinlich gibt es die, aber ich weiß nicht, ob ich ihr folgen möchte … wenn das Sinn ergibt? Im Fall von »Silber« habe ich mich für ein Team anstelle eines einzelnen Helden wie Lee Childs Jack Reacher 11 entschieden, weil ich so in der Lage bin, viele verschiedene Arten von Geschichten zu erzählen, verschiedene Arten des Storytellings zu nutzen, was den Spaß beim Schreiben nicht unwesentlich erhöht. Das ist es, worum es bei einem Buch wie »Silber« meiner Meinung nach gehen sollte. Thriller sollen mitreißend sein, wie ihr Name schon sagt. Das heißt aber nicht, dass es auf jeder Seite eine Autoverfolgungsjagd geben muss. Unterschiedliche Leser werden verschiedene Dinge aufregend finden. Manche wird der Spionage-Aspekt fesseln, andere die Kalter-Krieg-Brutalität von Konstantin, andere der technische Genius von Jude … Das Team gibt mir viele Freiheiten, all die Dinge zu erkunden, die mich interessieren. Die Moral des Krieges, zum Beispiel. Das kommt in meinen Werken immer wieder zur Sprache.
    Dan Brown hat nicht nur deine Pläne für einen Geschichts-Thriller über die Tempelritter verhindert, er hat auch das komplette Thriller-Genre an sich verändert. Zum einen hat er es größer und erfolgreicher gemacht – zum anderen hat er gewisse Klischees, Vorurteile und sogar eine bestimmte Art von Cover-Design etabliert. Wie arbeitet es sich in seinem Schatten?
    Ich halte Dan Brown für einen unglaublichen Erzähler. Was er macht, ist richtig schwierig. Lass uns ehrlich sein: Alle drei oder vier Seiten eine Cliffhanger-artige Spannung aufzubauen, muss richtig anstrengend sein. Dazu braucht man einen dichten Plot und echtes Talent. Mir hat jeder von Browns Thrillern gefallen, den ich gelesen habe, und ich denke, dass es für zeitgenössische Thriller-Autoren wichtig ist, zu wissen, was auf dem Markt passiert.
    Es ist leicht, Tiefschläge gegen einen Autor von Dan Browns Format auszuteilen. Wer aber sein Handwerk ernst nimmt, sollte sich anschauen, was Brown macht und wie er es macht, und dann einen Schritt weiter gehen und überlegen, worauf die Leute in seinen Büchern ansprechen. Achtzig Millionen Menschen, die seine Bücher in vierzig Sprachen lesen, können sich nicht alle irren.
    Mir war vom ersten Tag an klar, dass die Leute »Silber« trotz aller Unterschiede mit Browns Büchern vergleichen
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