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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe
Autoren: Judith McNaught
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reden. „Verheirate diese Victoria mit wem du willst, nur nicht mit deinem Neffen. Eine Verbindung zwischen deiner und meiner Familie kann ich heute ebenso wenig billigen wie damals. Ich ...“ Sie unterbrach sich und fuhr dann triumphierend fort: „Ich werde meine Dorothy mit Winstons Sohn vermählen!
    Katherine hätte damals den Vater heiraten sollen, doch deinetwegen hat sie sich geweigert. Jetzt bekomme ich die Verbindung mit der Familie doch noch...in gehässiges Lächeln glitzerte in ihren Augen. „Nach all den Jahren werde ich die Ehe des Jahrzehnts stiften" damit segelte sie - von ihrem Rechtsbeistand gefolgt - aus dem Raum.
    Mit gemischten Gefühlen starrte Charles der Herzogin nach. Diese bösartige Alte hatte ihm eben unabsichtlich das gegeben, was ihm mehr bedeutete als das Leben selbst - Katherines Tochter!
    Aber die Freude darüber wurde fast augenblicklich von Zorn verdrängt. Diese ränkeschmiedende herzlose Greisin würde doch noch das durchsetzen, wofür sie vor zweiundzwanzig Jahren Katherines und sein Glück zerstört hatte. Katherine war vor Verzweiflung als Ehefrau eines irischen Arztes nach Amerika ausgewandert.
    Die Wut darüber, daß die Herzogin doch noch ihren Willen bekommen sollte, weckte seinen Widerspruchsgeist. Er dachte lange nach, und dann kam ihm eine Idee.
    „Dobson“, befahl er schließlich seinem Butler, „bringe mir Feder und Pergament. Ich möchte eine Verlobungsanzeige aufsetzen. Sieh zu, daß sie sofort der,Times“ übergeben wird.“
    „Ja, Eure Hoheit.“
    Charles sah seinen alten Diener frohlockend an. „Die alte Herzogin irrt sich, Dobson“, sagte er. „Nicht sie wird die Ehe des Jahrzehnts stiften, sondern ich! “

    ~ * ~

    Jeden Morgen um neun Uhr öffnete Northrup, der Butler, das massige Portal zum schlossartigen Landsitz des Marquis von Wakefield und nahm ein Exemplar der ,Times“ entgegen. Ein Lakai trug die Zeitung auf einem silbernen Tablett in den Speisesaal, wo Jason Fielding, Marquis von Wakefield wie gewöhnlich frühstückte und die Post durchsah. „Die ,Times“, Mylord“, murmelte der Bedienstete ehrerbietig, als er die Zeitung neben die Kaffeetasse legte. Wortlos schlug der Marquis sie auf.
    All das spielte sich mit präziser Routine ab, denn Lord Fielding erwartete, daß auf Schloss Wakefields Park, seinen Landgütern und in seinen Stadthäusern alles so ruhig funktionierte wie eine gut geölte Maschinerie. Seine Diener fürchteten und bewunderten ihn und versuchten stets, seinen Ansprüchen zu genügen.
    Die eifrigen Londoner Schönheiten, die Lord Fielding auf Bälle, in die Oper, zu Schauspielen und ins Bett mitnahm, empfanden ihm gegenüber ziemlich dasselbe, denn er behandelte sie meistens kaum wärmer als seine Dienerschaft. Dennoch folgten sie ihm mit sehnsüchtigen Blicken, denn trotz seiner zynischen Art, ließ seine männliche Ausstrahlung Frauenherzen höher schlagen.
    Sein dichtes Haar war pechschwarz, die stechenden Augen jadegrün, die Lippen fest und sinnlich geschwungen. Jeder Zug seines sonnengebräunten Gesichts, von den dichten Brauen bis zum kantig geschnittenen Kinn, drückte Stärke aus. Auch sein Körperbau war überwältigend maskulin. Jason Fielding war sehr groß, hatte breite Schultern, schmale Hüften und muskulöse Schenkel. Ob er zu Pferde saß oder auf einem Ball tanzte, der Marquis von Wakefield wirkte gegen die anderen Männer wie ein Panther unter Hauskatzen.
    Wie Lady Wilson-Smyth einmal gescherzt hatte, war Jason Fielding so gefährlich und voller Anziehungskraft wie die Sünde...und zweifellos auch ebenso verrucht. Das Gemunkel über seine so tragisch ausgegangene Ehe mit Melissa war noch nicht verstummt. Trotzdem, oder besser gesagt, gerade deswegen, fühlten sich die Damen unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Erfahrene verheiratete Frauen schmiedeten Ränke, um in sein Bett zu kommen. Jüngere im heiratsfähigen Alter träumten davon, sein kaltes Herz zum Schmelzen und ihn auf die Knie zu bringen.
    Einige der vernünftigeren Mitglieder der feinen Gesellschaft äußerten die Meinung, daß Lord Fielding guten Grund hätte, Frauen gegenüber zynisch zu sein. Es war allgemein bekannt, wie skandalös sich seine Frau Melissa die schöne Marquise von Wakefield, in eine Liebesaffäre nach der anderen gestürzt hatte. Jeder hatte von den Affären gewusst... einschließlich Jason Fielding selbst.
    Der Lakai verharrte, eine silberne Kaffeekanne in der Hand, neben dem Stuhl Lord Fieldings. „Wünschen Sie noch
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