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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe
Autoren: Mirinda Jarrett
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Sie nie wieder hierher. Nur wegen Ihres Vaters, und weil Jerusa so sehr darum gebeten hat, gab ich meine Einwilligung zu dieser Heirat, und glücklicherweise habe ich diese Verlobung gelöst, ehe es zu spät war.“
    „Sie haben sie gelöst?“ krächzte Tom. „Ich bin hierhergekommen, um das Verlöbnis zu beenden.“
    „Meine Tochter hat Ihnen nicht den Laufpaß gegeben, aber ich, Carberry. Und jetzt verschwinden Sie.“
    Und diesmal zögerte Tom nicht.
    Kopfschüttelnd ging Gabriel hinter seinen Schreibtisch zurück. Aus der untersten Lade holte er eine Flasche Rum hervor, entkorkte sie und reichte sie Joshua. „Laß dich erst bei deiner Mutter sehen, nachdem du dich gewaschen hast. Du weißt, wie sie über Schlägereien denkt.“
    Joshua lächelte etwas verzerrt und nahm die Flasche zur Hand. Der Rum schmerzte an seinen Lippen, aber er schmeckte gut. Es war das erste Mal, daß sein Vater ihm von der Flasche aus seiner Schreibtischschublade anbot, und Joshua freute sich über die seltene Anerkennung, die damit verbunden war.
    Es war eine der Eigenheiten seiner Familie, daß er und Jerusa zwar vor einundzwanzig Jahren kurz nacheinander geboren wurden, ihre Positionen aber seltsam vertauscht waren. Joshua versuchte stets, sich zu beweisen, während Jerusa, der schöne Liebling, sich von niemandem unterdrücken ließ und der alles leichtfiel. Aber er war niemals eifersüchtig, dazu stand Jerusa ihm zu nahe.
    Er hoffte, sie würden sie bald finden.
    Sein Vater ließ die Flasche auf dem Tisch zwischen ihnen stehen. „Du hast mit den französischen Inseln Handel getrieben, Joshua. Hast du jemals von einem Piraten Deveaux gehört?“
    Joshua schüttelte den Kopf. „Nicht, daß ich wüßte. Woher kommt er?“
    „Früher segelte er meist von Fort Royale auf Martinique ab. Ich habe gesehen, wie er eine Pistole nahm und sich an Bord der alten Revenge in den Kopf schoß. Deine Mutter war dabei. Es war furchtbar.“
    Gabriel seufzte, und seine Gedanken schweiften in die Vergangenheit. „Es muß jetzt beinahe dreißig Jahre her sein, obwohl ich mich daran erinnere, als wäre es gestern gewesen. Und ich denke, jemand will mich genau das glauben lassen.“
    Er nahm das Blatt Papier mit seiner rechten Hand, und zu seiner Überraschung bemerkte Joshua, daß die Finger seines Vaters zitterten. „Dies hier war sein Zeichen, Junge. Alle seine Männer trugen es als Brandmal, und wenn er wollte, daß seine Taten bekannt wurden, ließ Deveaux ein solches Stück Papier zurück. “
    „Wie sollte er irgend etwas mit Jerusa zu tun haben?“ fragte Joshua. „Du hast gesagt, daß der Mann tot ist.“
    „Ja, das stimmt, und das gilt auch für seine bösartige Mannschaft. Alle, die nicht mit dem Schiff zusammen untergegangen sind, haben wir nach Bridgetown gebracht, wo sie gehängt wurden. Aber, so wahr mir Gott helfe, jetzt könnte ich es nicht mehr beschwören. “
    Joshua hielt den Atem an und wartete mit einer Mischung aus Furcht und Erregung auf das, was nun kommen würde. Es gab einige Geschichten aus der Vergangenheit seines Vaters - und auch aus der seiner Mutter die so oft erzählt wurden, daß sie zu Familiensagen geworden waren. Aber die meisten seiner Abenteuer als Kaperer hatte Gabriel für sich behalten, um sie vor allem seinen Söhnen zu verschweigen, die wegen jeder einzelnen Heldentat an seinen Lippen gehangen hätten.
    Gabriel griff in die Schachtel mit den Briefen auf seinem Schreibtisch. Jetzt hielt er ein anderes Blatt Papier in der Hand, das schon vergilbt war, dem anderen, neueren aber sonst glich. „Deveaux entführte deine Mutter an unserem Hochzeitstag, als sie in meinem Elternhaus in Westgate in den Garten ging. Und alles war genauso wie jetzt bei Jerusas Verschwinden, bis hin zu dieser verfluchten schwarzen Lilie, obwohl niemand mehr am Leben sein dürfte, der davon wissen kann, abgesehen von deiner Mutter und mir.“
    Starr blickte Joshua die schwarzen Lilien an. Wer sich die Mühe machte, nach Newport zu kommen, um die Entführung seiner Mutter nachzuahmen, würde das makabere Spiel auch zu Ende bringen wollen.
    „Aber offensichtlich hat dieser Deveaux zugelassen, daß du Mutter befreist“, sagte Joshua nachdenklich. „Er hat ihr nichts getan.“
    „Er hätte uns beide getötet, wenn es ihm gelungen wäre“, entgegnete Gabriel finster, „so wie er es mit so vielen anderen getan hat. Christian Deveaux war der grausamste Mann, den ich jemals gekannt habe, Joshua. Er war ein Teufel. Wenn ich daran
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