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Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel
Autoren: T Brezina
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deinen Großen, Robin.«
    »Kann das nicht warten? Wir sind mitten im Unterricht«, schritt Frau Hebbel ein.
    »Bitte, Frau Hebbel, nein. Es wäre besser, wenn Penny sich das selbst ansieht. Ihr Hund ist … «
    Penny befürchtete das Schlimmste. War Robin etwas zugestoßen? War er vielleicht angefahren worden?
    »Was ist mit ihm?«, wollte die Lehrerin ungeduldig wissen.
    »Er schmust!«
    Das Gelächter wurde lauter, und die ganze Klasse wollte jetzt mitkommen und den schmusenden Robin sehen.
    »Also dann, Penny, kümmere dich um deine Hunde. In Zukunft lass sie besser zu Hause.« Die Lehrerin bedeutete Penny, dem Hausmeister zu folgen. Auf die Kommentare, die sie begleiteten, hätte Penny gut verzichten können.
    Auf dem Weg hinter das Gebäude zu dem Garten bestürmte Penny Herrn Gröll mit Fragen. Doch er sagte nur: »Das musst du gesehen haben. Mir ist schon viel untergekommen, so was aber noch nicht.«

Vernarrt in einen Esel
    Der Anblick war ungewöhnlich, höchst erstaunlich und sogar rührend.
    Der Schulgarten wurde von einem Maschendrahtzaun zur Straße hin abgegrenzt. Das Loch an der unteren Kante des Zaunes war nicht zu übersehen. Robin hatte, wie schon öfter, die Schnauze unter das Gitter gebohrt und den Rand mit dem ganzen Körper in die Höhe gedrückt. Wollte der Berner Sennenhund etwas erkunden, hielt ihn nichts auf.
    Der Hausmeister hatte nicht übertrieben. Jedenfalls sah es nach Schmusen aus, auch wenn es bei Tieren vielleicht etwas anderes zu bedeuten hatte.
    Robin stand in einer Parklücke, hielt seine Schnauze hochgestreckt und beschnupperte und schleckte eine breite feuchte Nase. Sie war dunkel und umgeben von schneeweißem Fell. Die Nase gehörte einem Esel, der an Robin mindestens so interessiert war wie der Hund an ihm. Unerschrocken rieb er seinen Kopf gegen Robins Schnauze. Die langen Ohren waren neugierig nach vorn gedreht.
    Penny schmunzelte und schüttelte langsam den Kopf. Robin war es mal wieder gelungen, sie zu überraschen.
    »Das tun die zwei schon die ganze Zeit«, sagte der Hausmeister und öffnete das Tor. Penny ging langsam auf die beiden Tiere zu. Weder der Esel noch Robin beachteten sie. Sie hatten nur Augen füreinander.
    »Schönes Tier«, stellte Penny fest und nickte bewundernd. Das Fell des Esels glänzte, die weißen Ringe um die großen, wachen Augen verliehen ihm etwas Kluges, sie sahen wie eine Brille aus.
    Erst als sie neben den beiden stand, nahm Robin von seinem Frauchen Notiz. Er drehte den Kopf zu ihr.
    »Hast du einen neuen Freund gefunden?«, fragte Penny.
    Als Antwort wandte sich Robin wieder dem Esel zu.
    Der Esel trug einen schmalen Riemen mit einem Stückchen Leine um den Hals.
    »Wo kommt er her?«, wollte sie von Herrn Gröll wissen.
    Der Hausmeister zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Er stand auf einmal da, und dein Hund ist ab durch den Zaun zu ihm.«
    Der Esel gab ein komisches Bild ab, weil es so aussah, als hätte ihn jemand wie ein Auto oder Motorrad am Gehsteigrand geparkt. Er machte auch keine Anstalten wegzugehen, sondern schien zu warten. Suchend blickte Penny die schmale Straße auf und ab. Hier gab es nur Wohnhäuser mit Gärten und ein paar schmucklose Betonbauten, in denen Firmen ihre Büros hatten.
    »Vom Himmel kann er nicht gefallen sein«, stellte Penny fest.
    Robin beendete das Schmusen und stellte sich neben seinen neuen Freund. Wie zwei ungleiche Zugtiere sahen sie aus, die nur darauf warteten, vor einen Wagen gespannt zu werden.
    Penny streckte dem Esel den Handrücken entgegen und spürte gleich darauf die feuchte Nase und die weichen Nüstern an ihren Fingern. Zärtlich streichelte sie ihm über die Stirn, was ihm gut gefiel. Fest presste er seinen Kopf gegen ihre Hand, und sie musste dagegenhalten, um nicht ins Stolpern zu geraten.
    »Kann er im Garten bleiben?« Penny lächelte den Hausmeister bittend an. Sie wusste, er konnte einem flehenden Blick nicht widerstehen.
    Widerwillig schnaufend willigte er mit einer großzügigen Handbewegung ein. Penny nahm die kurze Leine und zog sanft daran. Gehorsam setzte sich der Esel in Bewegung und schritt neben ihr am Zaun entlang zum Gartentor, das wohl schon lange nicht mehr geölt worden war. Als Herr Gröll es aufdrückte, quietschte es erbärmlich.
    Sofort blieb der Esel wie angewurzelt stehen. Seine Ohren schwenkten zurück und vor und wieder zurück. Die Augen waren ganz weit geöffnet.
    »Das war nur das Tor, das tut dir nichts«, redete Penny beruhigend auf ihn ein. Ein
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