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Sieben Jahre und eine Nacht

Sieben Jahre und eine Nacht

Titel: Sieben Jahre und eine Nacht
Autoren: Emilie Rose
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fragte sich Flynn, warum sie sich ohne sein Wissen an die New Horizons Fertility Clinic gewandt hatte. Aber weitaus am wichtigsten war ihm im Moment, dass ihre Ehe noch bestand. Und dass sich Renee offensichtlich ein Kind von ihm wünschte.
    „Ich rufe meinen Anwalt an, damit er mich in dieser ungewöhnlichen Situation berät. Außerdem nehme ich ein paar Tage frei.“
    „Du? Du nimmst doch sonst nie frei. Und so ungern ich es sage: Im Moment passt das leider gar nicht.“
    „Das ist mir egal. Wichtiger ist, dass die Dinge so schnell wie möglich wieder ins Reine kommen.“
    „Da magst du recht haben. Also, hiermit entschuldige ich mich ausdrücklich bei dir. Weißt du, wenn du dich je für eine andere Frau interessiert hättest, hätte das meinem Gedächtnis vielleicht auf die Sprünge geholfen. Ich weiß selbst, dass das keine gute Entschuldigung ist … Wie bist du eigentlich auf das Thema Scheidung gekommen? Will Renee einen anderen heiraten?“
    Flynn zuckte zusammen. Sicher war Renee in der Zwischenzeit ab und zu mit Männern ausgegangen, so wie er mit Frauen. Aber allein die Vorstellung erfüllte ihn mit einem Besitzanspruch, der ihn überraschte.
    Er stand auf und nahm die Dokumente, die seine Ehe hätten beenden sollen. Renees Anfrage bei der New Horizons Fertility Clinic ließ er unerwähnt.
    „Ich habe Renee seit Jahren nicht gesehen.“ So hatte sie es gewollt. Aber nun würde er Kontakt zu ihr aufnehmen. Flynns Herz schlug schneller. „Keine Ahnung, was sie vorhat.“
    „Du weißt ja hoffentlich selbst, dass nichts davon an die Öffentlichkeit dringen darf. Ich will auf keinen Fall, dass wir Kunden an die Konkurrenz verlieren, vor allem nicht an Golden Gate Promotions. Diesen Triumph gönne ich Athos Koteas nicht.“
    Flynn nickte. „Schon klar.“
    Zurück in seinem Büro, ging er als Erstes zum Aktenvernichter. Während die Blätter durchliefen, sah Flynn aus dem Fenster. Die Sonne schien herrlich, als wollte sie einen Neuanfang verkünden.
    Nie hatte er etwas mehr bedauert als die Trennung von Renee. Aber durch die Nachlässigkeit seines älteren Bruders bot sich ihm unerwartet eine Chance …
    Ob die Anziehung zwischen Flynn und Renee nach wie vor bestand? Wenn ja, war er entschlossen, seine Frau zurückzugewinnen. Er starrte auf den Aktenvernichter. Endlich waren aus dem größten Fehler seines Lebens nichts als Papierschnipsel geworden. Flynn hätte jubeln können. Dann setzte er sich an seinen Computer.
    Er musste herausfinden, wo seine Frau lebte.
    MADCOM2.
    Als Renee in ihre Einfahrt einbog, fiel Renee sofort das Nummernschild des hellblauen BMWs auf. Beinah hätte sie mit der Stoßstange den Briefkasten gerammt!
    MADCOM – Maddox Communications. Ihr Magen zog sich zusammen, als sie ihren Minivan neben dem Wagen ihres Besuchers parkte. Die Zwei auf dem Kennzeichen konnte nur Flynn bedeuten. Renee wusste es, noch ehe ihr Ex… – ihr Mann – aus dem Auto ausstieg.
    Seit die Klinik sie informiert hatte, dass Flynn seine Zustimmung verweigert hatte, war ihr klar gewesen, dass er früher oder später auftauchen würde. Auch ihr Anwalt hatte sie auf diese Möglichkeit hingewiesen.
    Doch sie hatte nicht damit gerechnet, ihn so schnell wiederzusehen. Kaum hatte sie den Zündschlüssel abgezogen, öffnete Flynn auch schon die Tür.
    Renee zwang sich, wenigstens ruhig zu wirken. Sie nahm ihre Tasche vom Beifahrersitz und stieg aus, ohne auf Flynns hilfsbereit ausgestreckte Hand zu achten. Sie würde es nicht ertragen, ihn zu berühren.
    Obwohl sie der bevorstehenden Unterhaltung mit mulmigen Gefühlen entgegensah, hob sie den Kopf. Und sah den Mann an, der ihr das Herz gebrochen hatte.
    Seine Augen waren so strahlend blau wie eh und je. An den Schläfen zeigten sich die ersten Silberfäden im schwarzen Haar. An seiner Figur mit den breiten Schultern hatte sich nichts verändert, und obschon er einen Anzug trug, war Renee sich sicher, dass Flynn kein bisschen zugenommen hatte.
    Aber um seinen Mund lag ein entschlossener Zug, und auf der Stirn zeigte sich eine leichte Furche: Die vergangenen sieben Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen.
    Und um die Augen? Waren das Lachfalten? Nein, sicher nicht … Dabei hatte Flynn in der ersten Zeit ihrer Beziehung viel und gerne gelacht – vor seinem Eintritt bei MC.
    „Hallo Flynn.“
    „Hallo Renee.“
    Allein der Klang seiner Stimme ließ Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen.
    „Seit wann weißt du es?“, fragte Flynn ruhig.
    „Dass wir nicht
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