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Sieben Jahre und eine Nacht

Sieben Jahre und eine Nacht

Titel: Sieben Jahre und eine Nacht
Autoren: Emilie Rose
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Spender, den ich persönlich kenne.“
    „Und mir hättest du davon nichts erzählt?“
    „Na ja“, räumte Renee ein. „Vielleicht war das keine so gute Idee. Nur … nachdem ich seitenweise Spenderlisten durchgearbeitet hatte, erschien mir das weitaus das Beste. Aber da du dich ja geweigert hast, wird mir nichts anderes übrig bleiben, als doch einen anderen Spender zu nehmen.“
    „Nicht unbedingt“, antwortete Flynn und sah sie durchdringend an.
    „Wie meinst du das?“
    „Renee, ich wollte immer, dass wir zusammen ein Kind haben.“
    „Das stimmt doch überhaupt nicht! Vor siebeneinhalb Jahren habe ich dich gefragt, nein sogar gebeten … Aber du hast Nein gesagt.“
    „Weil es zum falschen Zeitpunkt war. Damals musste ich mich in meiner neuen Position zurechtfinden.“
    „Obwohl du diesen Job nie gemocht hast, er dich unglücklich macht.“
    „Aber Brock und Madd Comm brauchten mich.“
    „Auch ich hätte dich gebraucht, Flynn“, sagte Renee und bemerkte dabei, wie sich ihre Stimmlage veränderte.
    Dennoch fuhr sie fort: „Den Mann, den ich geliebt habe. Meinen Ehemann. Ich hätte dir gerne geholfen, mit der Trauer um deinen Dad fertig zu werden. Aber ich konnte doch nicht einfach zusehen, wie dich die Arbeit bei MC kaputt macht. Nachdem du deinen Traum, Architekt zu werden, aufgegeben hast, wurdest du immer schweigsamer. Fast wie ein Fremder. Wir haben nicht mehr miteinander geredet. Und uns nicht mehr geliebt. Außerdem warst du kaum noch zu Hause.“
    „Ich habe dich nicht betrogen. Nur gearbeitet.“
    „Es war schrecklich zuzusehen, wie unsere Liebe langsam starb.“
    „Wann war dieser Punkt erreicht?“, fragte Flynn.
    „Das frage ich dich.“ Aber Renee wusste es: Als sie sich dabei erwischt hatte, wie sie Trost im Alkohol suchte. Damals fürchtete sie, so zu enden wie ihre unglückliche alkoholabhängige Mutter, die am Ende von ihren Liebhabern nur Verachtung geerntet hatte. Renee wollte auf keinen Fall, dass Flynn auf sie herabsah. Lieber hatte sie einen Schlussstrich gezogen.
    Wenn sie an ihre Kindheit dachte, fielen ihr Streitgespräche zwischen ihrer Mutter und „Onkels“ ein, das Zuschlagen von Türen und das laute Motorengeräusch wegfahrender Autos. In einer solchen Atmosphäre sollten Kinder nicht aufwachsen …
    „Glaub mir, an mir lag es nicht. Ich habe dich die ganze Zeit geliebt. Renee, wir hätten es schaffen können, wenn du uns nur eine Chance gegeben hättest.“
    „Glaube ich nicht. Nicht mit diesem Job, der dich und mich aufgezehrt hat. Ich habe meinem Anwalt gesagt, dass er die Unterlagen neu vorbereiten soll. Ich will nach wie vor nichts von dir.“
    „Nur ein Kind.“
    Auch das war ein Traum, der sich zerschlagen hatte: Eigentlich hatten sie sich drei, wenn nicht sogar vier Kinder gewünscht, eine richtig große Familie. Denn Renee war als Einzelkind nicht glücklich gewesen. „Wie ich schon sagte, werde ich eine andere Spende in Anspruch nehmen.“
    „Das brauchst du nicht.“
    Einen Augenblick schien Renee der Herzschlag auszusetzen. „Was sagst du da?“
    „Du kannst ein Baby von mir haben.“
    „In der Klinik sagten sie mir, dass deine Spermien vernichtet wurden. Willst du noch einmal spenden?“
    „Ich rede nicht von künstlicher Befruchtung. Du kannst ein Kind von mir haben, auf ganz normalem Weg.“
    Aus der Fassung gebracht wich Renee zurück, bis sie gegen die Arbeitsplatte stieß. Sex mit Flynn! Sie spürte, wie Sehnsucht in ihr aufstieg.
    Sie hatten so gut zusammengepasst! Weder vor noch nach ihm hatte sie etwas Vergleichbares erlebt. Aber unmöglich konnte sie sich erneut darauf einlassen.
    „Vergiss es. Für Sex ohne feste Bindung hatte ich noch nie etwas übrig.“
    „Es ist doch kein Sex ohne feste Bindung“, widersprach Flynn. „Schließlich sind wir verheiratet! Und außerdem: Du hast mir oft erzählt, wie sehr du darunter gelitten hast, dass du deinen Vater nicht kanntest. Von mir weißt du alles.“
    Das klang gut. Verlockend. Und gefährlich. „Und was hast du davon?“
    „Ich bin fünfunddreißig. Zeit, an Kinder zu denken, finde ich.“
    Erschrocken sagte Renee: „Ich suche keinen Mann, der an der Entwicklung des Babys Anteil nimmt, falls du das meinst.“
    „Wie viele Stunden in der Woche arbeitest du in deinem Catering-Betrieb? Fünfzig? Oder sechzig?“
    Hatte er etwa Erkundigungen über sie eingeholt? „Für das Kind werde ich mir eben Zeit nehmen.“
    „So wie Lorraine?“
    „Das ging unter die Gürtellinie, selbst
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