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Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Titel: Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)
Autoren: Sherman Lee
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Lawman Ranger und der Reverend Cherokee hier sind."
    "So?" sagte der Häuptling und zog die Brauen hoch.
    Der Hopi biß sich auf die Lippen. "Es heißt, sie suchen eine Bande von Weißen, die Frauen dabeihaben. Eine sei die Frau von Lawman Ranger. Ein Comanche sei auch dabei. Der hat den Sohn des Reverends getötet."
    "So ist es", sagte Reverend Sequoiah.
    Der Mann räusperte sich umständlich. Die beiden Alten blickten ihn geduldig an und warteten. "Ich denke ich weiß, wo die Leute sind, die ihr sucht."
    Der Chief ergriff den Mann mit beiden Händen an den Schultern und blickte ihm tief in die Augen. "Wo denn?" fragte er mit ernster Stimme.
    "Meine Familie und ich sind vor zehn Tagen gekommen", sagte der Mann.
    "Und ich darf dir sagen, uns hat das gewundert", sagte Chief Two Star Roberts. "Erscheint mitten im Schneegestöber."
    "Die Wahrheit ist", sagte der Mann, "eine Bande Weißer mit Frauen und einem Comanchen hat uns von unserer Farm vertrieben."
    "Das hast du nicht erwähnt", sagte der Chief.
    Reverend Sequoiahs Augen begannen zu glühen.
    "Ich habe mich gefürchtet", sagte der schmächtige Hopi. "Außerdem hat mir der Anführer der Bande Geld gegeben, viel Geld. Ich wollte nicht darüber reden."
    "Die Bande hat meine Tochter Henrietta in einer Falle gefangen", sagte Chief Two Star. "Sie haben erst Big Sams Sohn und dann seine Frau und seine Tochter entführt. Der Comanche hat Reverend Sequoiahs Sohn Zachary mit einem Pfeil getötet. Das sind Mörder. Die Bande hat den Tod verdient. Und du schweigst?"
    Der Mann blickte zu Boden. "Ich schäme mich und schweige nicht mehr, Chief."
    Häuptling Two Star Roberts schloß seine Augen und sog die frühlingshafte Luft ein. "Die nächsten Tage bleibt es schön", sagte er. "Sequoiah, wir müssen reiten." Zu dem niedergeschlagenen Hopi gewandt, sagte er, "Weck die Trommeln auf. Rufe die Braves zusammen. Meine Krieger und ich haben einen Gang zu gehen. Wir haben ein Werk zu tun. Heute noch."
    "Wir haben Recht zu sprechen", sagte Reverend Sequoiah Watts ernst.
     

*
     
    Der morgendliche Wind strich lau durch die kahlen Bäume. Die Sonne schien. Alles glitzerte feucht. Wasser rieselte vom Dach der Hütte.
    Nogales hatte die Hosenträger über das blaue Unterhemd gestreift. Hemd brauchte er heute keins. Er öffnete die Tür und trat ins Freie. Plötzlich lag ein grelles Sirren in der Luft. Es kam näher. Dann steckte ein zitternder Pfeil im oberen Türbalken. Entgeistert hob Nogales den Kopf und schielte nach oben, auf das Geschoß.
    "Ihr seid umstellt", kam eine klare Indianerstimme aus dem Wäldchen. "Kommt mit erhobenen Hände aus dem Haus, wenn ihr leben wollt. Wenn ihr sterben wollt, kämpft!"
    Nogales sah sich ängstlich um, entdeckte aber niemanden. Er stürzte zurück ins Haus und schlug die Tür zu.
    Im Gebüsch zwischen den Kiefern nahm Big Sam das Fernrohr vom Auge. Krieger in Pelzjacken, mit Vorderladern in den Händen, umstanden ihn. Andere trugen Pfeil und Bogen. Pferde prusteten.
    "Und du bist sicher, daß im Haus keine Frauen sind?" sagte Chief Two Star Roberts.
    "Seit einer Stunde schaue ich in jedes Fenster." Big Sam kaute auf seiner Unterlippe und überlegte. "Ich habe den Mexikaner, den Comanchen, den Fallensteller und den Alten mit der speckigen Melone gesehen, aber keine Frau."
    "Fehlt ein Mann?" sagte der Chief.
    Big Sam nickte. "Der Spieler." Seine Augen starrten auf einen unbestimmten Punkt in der Ferne. "Er muß mit den Frauen abgehauen sein."
    Chief Two Star blickte grimmig. "Ich verstehe, daß du am liebsten weiterziehen würdest", sagte er schließlich. "Doch ich will den Fallensteller."
    "Und ich den Comanchen", sagte Reverend Sequoiah Watts, der hinzutrat. "Die wissen sicher, wo die Frauen sind."
    Sie besprachen sich noch, als vom Haus her Schüsse erschollen. Kugeln pfiffen durch die Wipfel der Kiefern. Die Männer duckten sich und griffen zu ihren Waffen.
    "Sie haben sich entschlossen, zu kämpfen", sagte Chief Two Star Roberts.
    Es krachte wieder. Big Sam spähte durch die Zweige und sah, wie eine Wolke aus Pulverdampf in der offenen Hüttentür hing. Sie verdichtete sich mit jedem weiteren Schuß. Die Tür wurde wieder zugeworfen und der Rauch waberte die Wand entlang davon.
    Das schrille Kampfgeschrei der stürmenden Hopi-Krieger hallte durch das Wäldchen. Pfeile zuckten durch die Luft. Zahllose Schüsse zerrissen die Morgenstille. Das Glas der Fenster zerplatzte, als die Indianer mit ihren Vorderladern auf die dunklen Gestalten hinter
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