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Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)

Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)

Titel: Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)
Autoren: Carol Grayson
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musste in Las Vegas bleiben. Zum einen ließ LAPD sie bis zum Ende der Verhandlungen nicht aus der Stadt und seine Leute bewachten sie rund um die Uhr. Zum anderen wollte sie selbst in Richards Nähe bleiben, der sich im Krankenhaus gut erholte. Ihrer beider Liebe hatte eine außergewöhnliche Feuerprobe bestanden. Dann stand einer weiteren gemeinsamen Zukunft auch nichts mehr entgegen, erst recht nicht nach dem Tod von Elias Lakehurst. Die Beisetzung seiner Überreste fand in L.A. statt, aber Nora nahm nicht daran teil. Es war ihr auch egal, was die Leute darüber dachten.
    Eine Meldung über die Beisetzung des bekannten Bankiers kam in den Nachrichten, als sie gerade bei Richard am Krankenbett saß. Es interessierte sie nicht einmal mehr. Dieses alte Leben lag hinter ihr. Im Gegenteil, sie schmiedeten nun gemeinsam Pläne für sich und für Noras Sohn Dominik. Sie hatte ihn angerufen, nachdem sie von Shy die Adresse des Internats in der Schweiz erhalten hatte. Der Junge war während des Gesprächs mehr und mehr aufgetaut. Als er hörte, dass sein Vater tot war, schien er wenig berührt. Nora teilte ihm mit, dass sie ihn gerne wieder bei sich haben wollte. „Daddy sagte, du hättest mich fortgeschickt“, meinte ihr Sohn daraufhin erstaunt. Nora begann bei diesem Satz zu schluchzen und es kostete sie einige Mühe, dem Elfjährigen in ruhigen Sätzen die Wahrheit zu erzählen. Es wurde ein sehr langes Telefonat, das ihnen beiden gut tat, um als Mutter und Sohn wieder zueinander zu finden.
    Moses King buchtete man vorübergehend ebenfalls ein. Aber Detective Woods und auch Shy waren sicher, dass er auf Bewährung rauskommen und sicherlich nicht nochmal die Dummheit begehen würde, sich mit einem Geldhai einzulassen. Shy wusste nicht, ob er Moses jemals würde verzeihen können. Ihre Freundschaft war dabei auf der Strecke geblieben, diese Gewissheit tat weh. So weh wie die Tatsache, dass er Irvine kurz nach ihrer Rückkehr aus den Augen verloren hatte.
    Shy flog die Cessna zurück nach L.A. geflogen, wo Irvine ihm die Waffe zurückgab und sich eine kleine Bedenkzeit ausbat, was seinen neuen Job in einer Detektei anging. Shy konnte seine Enttäuschung über diesen Entschluss kaum verbergen, ließ ihm jedoch die Zeit, sich über die Dinge klar zu werden. Andererseits war ihm klar, dass ein so gebildeter und gutaussehender Junge wie Irvine überall in dieser Stadt einen Job bekommen würde. Er überlegte sogar, seine Beziehungen zur Prominenz spielen zu lassen, um ihm eine gute Stelle zu vermitteln. Aber das wäre ein Eingriff in seine Privatsphäre gewesen und das stand ihm nicht zu.
    Bislang schien ihr ganzes Zusammensein eher einer flüchtigen Affäre zu ähneln, die nicht einmal einen Höhepunkt erreicht hatte. Wenn er daran dachte, verfluchte er Nora Lakehurst, die in einem wirklich ungünstigen Augenblick in ihr Motelzimmer gestürmt kam. Shy verspürte jeden Tag eine unbestimmte Sehnsucht nach dem Jungen, die er mit möglichst viel Arbeit zu betäuben versuchte. Das meiste davon war Bürokram oder die Observation untreuer Ehegatten. Nur wenige seiner Fälle waren je so aufregend wie der Lakehurst-Fall gewesen.
    Trotzdem blieben da immer noch die Nächte. Nächte in einem leeren Bett und die Erinnerung an das Motel in der Wüste. An den fruchtig-herben Duft von Irvines Haut, sein manchmal unterkühlter Humor, seinen Snobismus und die jugendliche Schüchternheit, als er in seinen Armen gelegen hatte. Ja, Shy dachte nahezu ständig an diesen abenteuerlichen Fall. Warum meldete sich Irvine nicht endlich? Diese Unruhe war kaum mehr zu ertragen. Manche Nächte betäubte er ab und zu mit Alkohol in einer Bar. An diesem Abend bekam er Besuch. Nora Lakehurst klopfte an die Tür seines Büros und trat mit einem Lächeln ein. Sie sah sehr gut erholt aus, trug ein hübsches, lindgrünes Sommerkostüm und hatte das blonde Haar hochgesteckt. Shy war ehrlich erfreut, die junge Frau so glücklich zu sehen.
    „Es ist alles überstanden, Mr. Black“, sagte sie nach der Begrüßung und strahlte ihn an. Sie wirkte um einiges jünger als bei ihrem letzten Treffen und trug nur wenig Make-Up. „Dank Ihnen“, betonte sie ausdrücklich. Mit diesen Worten überreichte sie ihm einen ausgefüllten Scheck mit einer großzügigen Summe. Shy hob ablehnend die Hände. „Das ist wirklich nicht nötig.“
    „Doch, ist es. Und ich bestehe darauf, dass sie diesen Betrag auch in Richards Namen als Lohn für Ihre Mühen annehmen, Mr. Black! Sie
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