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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition)
Autoren: She Seya Rutan
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und sein Besitzer überlebte. Gleichzeitig hatte der Händler dem Säufer auch noch einen guten Preis geboten. Diesen hatte es gefreut und erleichtert hatte er eingeschlagen.
    Der Tierhändler hingegen hatte sich trotz der Vorgeschichte einen schönen Profit versprochen. Der Kanarra war ungewöhnlich und sah schön aus. Es gab nur sehr wenige Kanarras, die eine solche Fellfarbe in dieser Zeichnung hatten. Doch der Händler hatte sich geirrt. Niemand kaufte den Kanarra. Immer wieder wurde nur nach jungen Exemplaren gefragt. Bei ihm hingegen schreckten alle potenziellen Kunden zurück.
    Der Kanarra seufzte in Gedanken. Er wusste, was er machen musste, wollte er nicht doch noch ein abruptes Ende finden. Wenn es ihm nicht gelang, seinen Besitzer von sich zu überzeugen, würde er nicht mehr lange leben. Egal, wie oft er es sich bisher schon vorgestellt hatte: Noch war er lange nicht bereit dazu, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er musste sich mit seinem neuen Besitzer arrangieren. Irgendwie.
     
    ***
     
    Ungläubig schaute Krischan durch die Fensterscheiben des Besten Zooshops für extraterrestrische Tiere diesseits der Milchstraße . Er vermochte kaum etwas zu erkennen, doch das, was er sah, ließ darauf schließen, dass der Händler nicht mehr da war. Die Käfige und Boxen waren leer. Das Gitter vor der Tür war fest verschlossen und daran prangte ein Schild mit höhnisch großen Buchstaben: ‚Wiedereröffnung 01.09.2153’
    Krischan las sich immer wieder das Schild durch und konnte es nicht fassen. Der Typ würde erst in anderthalb Jahren wieder kommen! Krischan vermochte keinen klaren Gedanken zu fassen angesichts der Konsequenzen, die sich daraus ergaben. Verzweifelt schlug er gegen die Scheiben. Voller Panik war er aus seinem Appartement gelaufen und jetzt klebten ihm die Haare verschwitzt im Nacken. Der Kanarra hatte ihn nicht nur überrumpelt. Nein, in seiner eigenen Wohnung, der Festung eines Lebens, befand sich eine Bestie! Krischan war zu Tode erschrocken gewesen.
    Er hatte sich noch vor seinem Haus kurzerhand krankgemeldet und seiner Firma mitgeteilt, dass er heute nicht kommen würde. In seinem ganzen Leben hatte er sich noch nicht krankgemeldet, aber das hier war ein Notfall der besonderen Art und er hatte keine Zeit verlieren wollen. Der Kanarra musste verschwinden, daher war es wirklich das Beste, sofort zum Händler zu gehen und ihn aufzufordern, das Tier zurückzunehmen. Krischan hätte sogar auf sein Geld verzichtet, Hauptsache er war diese Bestie für immer los.
    Jetzt jedoch stand er hier und so wie es aussah, gab es keine Möglichkeit, das Geschäft rückgängig zu machen. Noch einmal ließ Krischan seinen Frust an dem Glas aus, ohne dass sich am Ergebnis etwas änderte. Einzig sein Zustand wurde noch schlechter als er es sowieso schon war. Vollkommen fertig drehte er sich um und lehnte sich an die Scheibe.
    „Es muss eine andere Möglichkeit geben, die Raubkatze aus meinem Appartement zu entfernen“, murmelte er nach einigen Minuten in Gedanken. Die Frage, die er dabei jedoch nicht beantworten konnte, war: Wie sollte das gehen?
    Er hatte Angst zurückzukehren und daran würde sich so schnell nichts ändern. Wenn er nur an den fauchenden Kanarra dachte, erfasste ihn Panik in den verschiedensten Ausprägungen. Hektisch überlegte er, an wen er sich wenden konnte, von wem Hilfe zu erwarten war. Seine Schwester kam dafür nicht in Betracht. Er glaubte nicht, dass sie einen Kanarra zähmen konnte. Fraglich war auch, ob sie ihm überhaupt Glauben schenken würde in Anbetracht seiner vorher sehr deutlich vorgetragenen Abscheu gegen Tiere im Allgemeinen und Haustiere im Besonderen.
    Mit seiner Schwester endeten dann aber auch schon die Möglichkeiten, die er besaß. Ihm fiel niemand weiter ein. Einen Freundes- oder Bekanntenkreis hatte er nicht vorzuweisen. Blieb denn überhaupt niemand?
    Vielleicht die Polizei? Das war eine Möglichkeit, auch wenn er an keinem Erfolg glaubte. Krischan überlegte noch nicht einmal zu Ende und zog dabei seinen Planer hervor, um den Notruf aufzugeben. Beinahe hätte er wieder aufgelegt, als ihm einfiel, dass er gar nicht wusste, was er sagen wollte. Doch in diesem Moment erschien auch schon das Bild einer blonden Frau, die sich nach seinem Problem erkundigte. Stockend erzählte er von dem angriffslustigen Kanarra.
    Der Blick der Polizistin sprach Bände, als er sein Problem stammelnd erklärte, dennoch lehnte sie nicht von vornherein ab. „Wir sind dafür nicht
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