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Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel
Autoren: Alisha Bionda
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wurde beschrieben, was wir erlebt hatten. Jede auch noch so unwichtige Kleinigkeit, die wir auf unserer Expedition erlebt hatten, stand da niedergeschrieben. Die Fahrt auf dem Amazonas, der Angriff der Spinnen, der Hinterhalt der Wilden. Der Aufstieg und die Unglücke.
    Alle unsere Gedanken und all die Pläne, die wir geschmiedet hatten.“
    „Verstehe ich Sie richtig?“, fragte ich.
    „Ja, das tun Sie“, antwortete der Professor. „Doch lassen Sie mich genauer werden: Lord Rowton hatte einen Plan gefasst. Seit der Begegnung mit dem Allosaurus an der Lagune sprach er davon. Er wollte eines der wilden Tiere dieser verlorenen Welt einfangen und mit nach London nehmen.“
    „Und?“ Holmes sog an der Pfeife, blies hellen Rauch zur getäfelten Decke hinauf.
    „In dem seltsamen Buch wurde Lord Rowton erwähnt. Wir anderen natürlich auch. Die Expedition, so stand es in dem Buch, würde einen Pterodactylus fangen und mit nach London bringen, um ihn schließlich der Gelehrtenversammlung in der Queen`s Hall zu präsentieren. Das Tier würde jedoch ausbrechen, davonfliegen und spurlos verschwinden.“
    „Was haben Sie daraufhin getan?“, hakte Holmes nach.
    „Keiner von uns dachte daran, den einmal gefassten Plan zu verändern. Wir fingen einen der Urzeitvögel ein. Er wird morgen in London eintreffen. Dann wird vielleicht genau das geschehen, wovon das Buch berichtet, vielleicht aber auch nicht.“ Er zwinkerte uns zu. „Natürlich werden wir die Flucht des wilden Tieres zu vereiteln wissen.“
    Holmes ging zum Fenster, starrte nach draußen. Dann lief er im Raum hin und her. Die Arme hielt er auf dem Rücken verschränkt.

    „Das klingt mysteriös. Aber was hat das alles mit dem gelösten Fall zu tun, den Sie anfangs ansprachen?“ Er spähte auf den Titel des Buches, auf dem noch immer die Hand des Professors ruhte. „ Die verlorene Welt “, las er. Den Namen des Autors konnte er nicht erkennen, da die Hand des Forschers auf ihm ruhte.
    „Wir wissen nicht, was es mit dem Skelett auf sich hatte“, erklärte Challenger weiter. „Aber wir fanden dort noch ein weiteres Buch.“ Er legte es ebenfalls auf den Tisch. „Es heißt Eine Studie in Scharlachrot .“ Er überreichte es Holmes, der es an sich nahm und eifrig darin herumblätterte. Immer schneller schlug er die Seiten um.
    „Das ist phänomenal, Watson“, rief er aus. „Alles, was wir erlebt haben, steht dort geschrieben.“
    „Ist denn das möglich?“
    Er hielt es mir hin, so dass ich mich vom Wahrheitsgehalt seiner Worte überzeugen konnte. „In der Tat, das ist unmöglich. Wer hat es geschrieben?“ Ich schaute auf den Namen und sprach ihn laut aus:
    „Arthur Ignatius Conan Doyle.“ Ich gab das Buch zurück an Holmes.
    „Nie von ihm gehört.“
    Holmes schaute erneut in das Buch hinein. „Es ist 1887 in Beeton`s Christmas Annual erschienen. Haben Sie jemals von dieser Publikation gehört?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Es gibt sie nicht“, sagte Challenger. „Ich habe es überprüft.“
    „Und der Autor?“
    „Im Buch ist eine Adresse angegeben.“
    Holmes suchte danach und fand sie auch. „Hier ist sie“, murmelte er. „1 Bush Villas in Elm Grove, in Southsea.“
    „Das liegt bei Portsmouth“, bemerkte ich.
    Challenger nickte langsam. „Wir haben die Anschrift natürlich überprüft. Es gibt keinen Schriftsteller dieses Namens. Es gibt überhaupt niemanden in der Stadt, der so heißt. Ja, in ganz England gibt es niemanden, der den Namen trägt.“
    „Das ist also das Rätsel“, sinnierte Holmes.
    Challenger schwieg.
    Holmes ging wieder zum Fenster. „Wer war das Skelett in der Höhle? Woher hatte es diese Bücher, die es eigentlich gar nicht gibt? Wie kam es dorthin? Wie kann in den Büchern geschrieben stehen, was doch gerade erst geschehen ist?“ Holmes wirkte verwirrt und beunruhigt. Er schüttelte den Kopf und seine Hakennase warf einen unheilvollen Schatten auf seine kleinen Augen. „Wie ist es möglich, dass es Dinge gibt, die es gar nicht geben kann?“
    Challenger erhob sich. „Das, meine Herren, ist alles“, sagte er.
    „Mehr habe ich Ihnen nicht mitzuteilen.“ Er zuckte die Achseln.
    „Denn mehr weiß ich selbst nicht. Ich dachte aber, dass es Sie interessiert, worauf ich gestoßen bin.“ Er ging zur Tür. „Das Buch dürfen Sie behalten.“
    „Es ist ein ungelöstes Rätsel“, murmelte Holmes, „eines, das sich jeder Logik widersetzt.“
    „Wenn Sie es gelöst haben“; sagte der Professor, „dann
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