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Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Titel: Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Wert,
    weil sie ein Verbrechen voraussehen ließen, so daß man es verhindern konnte, anstatt es zu rächen. Ich habe keinen Zweifel, daß wir eine Nachricht von der Art hier vor uns haben. Wir müssen sie nur erst entschlüsseln.«
    Wiederum glättete er das Papier auf seinem unbenutzten Teller. Ich stand auf, beugte mich über ihn und starrte auf die seltsame Nachricht, die wie folgt lautete:
    534 K 2 13 127 36 31 4 17 21 41 DOUGLAS 109 293 5 37 BIRLSTONE 26 BIRLSTONE 9 47 171
    »Werden Sie daraus schlau, Holmes?«
    »Es ist offensichtlich der Versuch, eine geheime Nachricht zu übermitteln.«
    »Aber was nützt uns eine verschlüsselte Nachricht ohne Schlüssel?«
    »In diesem Falle überhaupt nichts.«
    »Warum sagen Sie >in diesem Falle    »Weil es eine Menge chiffrierter Texte gibt, die ich genauso leicht lesen kann wie die Hieroglyphen der Schmerzenssäule. Solche primitiven Chiffrierungen regen den Geist eines intelligenten Menschen an, ohne ihn anzustrengen. Aber dies hier ist etwas anderes. Hier bezieht man sich ganz klar auf die Worte einer Buchseite. Solange man mir nicht sagt, um welche Seite in welchem Buch es sich handelt, kann ich damit nichts anfangen.«
    »Aber warum >Douglas< und >Birlstone    »Das ist ganz klar. Weil diese Wörter auf der betreffenden Seite nicht vorkommen.«
    »Warum hat er dann das Buch nicht genannt?«
    »Ihre natürliche Klugheit, mein lieber Watson, Ihre angeborene Schläue, die eine Freude für all Ihre Freunde ist, würde Siesicherlich daran hindern, Nachricht und Schlüssel in ein und denselben
    Briefumschlag zu stecken. Sollte der Brief in falsche Hände geraten, so wäre das das Ende. Wenn man sie aber getrennt schickt, müssen schon beide Briefe in falsche Hände geraten, bevor etwas Schlimmes
    passieren kann. Unsere zweite Post ist jetzt überfällig, und es sollte mich wundern, wenn sie uns nicht einen weiteren Brief mit der Erklärung bringt oder, was noch wahrscheinlicher ist, gleich den Band selbst, auf den sich der Code bezieht.«
    Holmes' Vermutung erwies sich als richtig, als uns ein paar Minuten darauf Billy, der Page, genau den Brief brachte, auf den wir warteten.
    »Die gleiche Schrift«, bemerkte Holmes, als er den Umschlag öffnete. »Und tatsächlich unterschrieben!«
    fügte er aufgeregt hinzu, als er die Epistel entfaltete. »Sehen Sie! Wir kommen voran, Watson.«
    Seine Stirn umwölkte sich jedoch, als er den Inhalt zur Kenntnis nahm.
    »Du liebe Zeit, wie enttäuschend! Ich fürchte, Watson, alle unsere Erwartungen sind in nichts zerronnen.
    Ich hoffe nur, daß dieser Porlock keinen Schaden erleidet.
    >Lieber Mr. Holmes«, schreibt er, >ich will die Sache nicht weiter vorantreiben. Es ist zu gefährlich. Er hat Verdacht geschöpft. Ich weiß genau, daß er mich in Verdacht hat. Er kam völlig überraschend, als ich gerade dabei war, den Brief an Sie zu adressieren, der den Code-Schlüssel enthalten sollte. Ich konnte noch rasch etwas darauflegen, um ihn zu verdecken. Hätte er ihn gesehen, wäre er wohl ziemlich hart mit mir umgesprungen. Aber ich las den Verdacht in seinen Augen. Bitte, verbrennen Sie die chiffrierte Nachricht, die nun keinerlei Nutzen mehr hat. Fred Porlock.<«
    Eine Weile saß Holmes da, starrte finster ins Feuer und drehte den Brief in den Händen hin und her.
    »Immerhin«, sagte er schließlich, »braucht ja nichts daran zu sein. Sein schuldiges Gewissen kann ihn genarrt haben. Er wußte ja, daß er ein Verräter ist, und da mag er die Anklage in den Augen des anderen gelesen haben.«
    »Diese andere Person war Professor Moriarty?«
    »Kein anderer. Wenn irgend jemand in der Bande von >ihm< spricht, dann ist klar, wer gemeint ist. >Er< ist für sie alle nur einer — der große Boß.«
    »Aber was kann er tun?«
    »Hm, das ist die Frage. Wenn man eins der intelligentesten Gehirne Europas gegen sich hat, hinter dem dazu noch alle Mächte der Finsternis stehen, gibt es allerhand Möglichkeiten. Vergleichen Sie doch bitte einmal die Schrift des Briefes mit der auf dem Umschlag, den er ja vor dem beängstigenden Besuch
    geschrieben hat. Sehen Sie, das eine ist klar und deutlich geschrieben, das andere kaum lesbar.«
    »Warum hat er überhaupt geschrieben? Er hätte die Sache doch einfach fallenlassen können.«
    »Weil er sich Sorgen gemacht hat, daß ich mich vielleicht nach ihm erkundigen würde, was ihn in alle möglichen Schwierigkeiten bringen könnte.«
    »Das kann sein«, sagte ich, »natürlich.« Ich hatte die erste
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