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Shayne - der Verführer (German Edition)

Shayne - der Verführer (German Edition)

Titel: Shayne - der Verführer (German Edition)
Autoren: JoAnn Ross
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herausgefunden, wie unehrenhaft Churchill sein konnte. Als sie sein letztes Angebot ablehnte, hatte er doch tatsächlich versucht, sie zu verführen. Seit sie ihm sehr deutlich klar gemacht hatte, dass sie lieber mit einem Alligator ins Bett steigen würde, sorgte er dafür, dass sie möglichst nichts mehr ankaufen konnte. Darum überbot er sie bei jeder Auktion, die sie gemeinsam besuchten.
    “Der Kerl bekommt meinen Laden nicht!” sagte sie laut zu sich selbst und umklammerte vor Zorn das Lenkrad so fest, dass ihr die Finger schmerzten.
    Churchill erinnerte sie stark an Alan, der sie beide beim Karneval in Venedig miteinander bekannt gemacht hatte. Wahrscheinlich hatte er deshalb gedacht, dass er ihr den Laden abnehmen konnte, indem er sich an sie heranmachte und ihr schöntat. Schließlich hatte sie sich bereits von einem professionellen Charmeur hereinlegen lassen. Doch da war sie auch jünger gewesen.
    Nur um zwei Jahre, erinnerte sie ihre innere Stimme.
    Bliss fand, das machte trotzdem einen großen Unterschied. Damals war sie noch viel naiver gewesen. Sie seufzte. Sie war älter, leider aber nicht viel klüger geworden. Churchill hatte unlängst bei einer Versteigerung eine ihrer Freundinnen, die ihren Laden in Houma nicht an ihn verkaufen wollte, ständig überboten. Sie hätte damit rechnen müssen, dass er diese Taktik wieder anwandte, und hätte sich ein Gegenmittel überlegen müssen.
    Nun ja, das war schon Schnee von gestern. Sie hatte ja immer noch die wundervollen Sachen aus Paris. Mit dieser Ware konnte sie ihren Laden lange genug betreiben, bis ihr etwas einfiel, um Nigel Churchills Übernahmepläne zu durchkreuzen.
    “Was machst du hier?” fragten Michael und Shayne wie aus einem Mund.
    “Ich habe ein Büro im ersten Stock gemietet”, sagte Michael. “Ich habe gesetzlich das Recht, mich hier aufzuhalten.”
    Shayne achtete nicht auf die Anspielung auf sein ungesetzliches Eindringen. “Bliss Fortune ist deine Vermieterin?” Wieso war den Ermittlern in New Orleans diese wichtige Tatsache entgangen?
    “Stimmt.” Michael verschränkte die Arme und fasste seinen jüngsten Bruder scharf ins Auge. “Sie ist eine großartige Frau. Und darum frage ich mich, wieso mein Bruder mitten in der Nacht in ihren Laden einbricht.”
    “Es ist nicht mitten in der Nacht”, wehrte Shayne ab.
    Michael fluchte. “Ich hatte schon vergessen, dass du nie klar antwortest. Es ist ein Wunder, dass Mom bei deiner Erziehung keine schneeweißen Haare bekommen hat.”
    “Roarke und ich haben ihr wahrscheinlich ein paar graue Haare verschafft”, gestand Shayne. “Vergiss aber nicht, dass sie eine Geheimwaffe hatte.”
    “Welche?”
    “Dich. Ein falscher Schritt und wir mussten uns vor unserem großen Bruder verantworten.”
    “Jemand musste schließlich auf euch zwei aufpassen.”
    Vor allem, da Dad nie da war … Keiner der Brüder sprach es aus, aber sie dachten es beide.
    “Hast du von ihm gehört?”
    Michael sah noch finsterer drein. “Nicht mehr, seit Mom vor zwei Jahren operiert wurde. Vermutlich hat Roarke ihm damals Bescheid gesagt. Er kam nur lange genug in die Stadt, um Mom im Krankenhaus zu besuchen.”
    “Das war toll von ihm.”
    “Ach ja, war es das?” fragte Mike grimmig.
    Patrick O’Malley, ihr Vater, war stets ruhelos durch die Welt gezogen und hatte als Fotoreporter viele Preise bekommen. Obwohl ihre Mutter sich bemüht hatte, die drei Söhne großzuziehen, hatte Michael die eigentliche Verantwortung getragen. Er hatte sich nie beklagt, sondern willig seine Rolle als Mann im Haus angenommen.
    Shayne erinnerte sich, dass Michael sogar ein Baseball-Stipendium an der UCLA, der University of California and Los Angeles, ausgeschlagen hatte. Damit hatte er auf die Profiliga und seine Freundin verzichtet, die ihn daraufhin verlassen hatte.
    Shayne hatte seinen berühmten Vater in seinem ganzen Leben nur dreimal getroffen. Im Gegensatz zu Mike, der seinen Vater hasste, weil er die Familie verlassen hatte, entwickelte Shayne für Patrick O’Malley zwiespältige Gefühle.
    “Du hast meine Frage noch nicht beantwortet”, drängte Michael. “Was machst du hier?”
    “Wahrscheinlich glaubst du mir nicht, wenn ich sage, dass ich für Mom ein Geburtstagsgeschenk kaufen wollte.”
    “Sie hat erst in zwei Monaten Geburtstag.”
    “Es ist schwer, für sie etwas Passendes zu finden. Darum wollte ich mich jetzt schon umsehen.”
    “Guter Versuch, aber das kaufe ich dir nicht ab.” Mike verschränkte
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