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Shannara I

Titel: Shannara I
Autoren: Terry Brooks
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dir das Geheimnis des Schwertes nicht zu verraten? Vielleicht hast du recht. Vielleicht wäre es für alle besser gewesen, wenn ich dir von Anfang an alles gesagt hätte.«
    Shea sah ihn an. Das schmale Gesicht war eine Maske dunkler Höhlen und kantiger Linien, hinter der sich ein ewiges Rätsel zu verbergen schien.
    »Nein, Ihr habt recht gehabt«, antwortete Shea langsam. »Ich bin nicht sicher, dass ich die Wahrheit ertragen hätte.«
    Allanon legte den Kopf ein wenig schief, als erwäge er die Möglichkeit.
    »Ich hätte mehr Vertrauen zu dir haben sollen, Shea, aber ich hatte Angst.« Er machte eine Pause, als Shea ihn zweifelnd ansah. »Du glaubst mir nicht, aber es ist wahr. Dir und allen anderen bin ich immer übermenschlich erschienen. Es war notwendig, sonst hättest du deine Rolle nie spielen können. Aber ein Druide ist trotzdem nur ein menschliches Wesen. Und du vergisst etwas. Bevor er zum Dämonen-Lord wurde, war Brona ein Druide. Bis zu einem gewissen Grad müssen die Druiden also die Verantwortung dafür mittragen, was aus ihm wurde. Wir haben zugelassen, dass er sich zum Dämonen-Lord entwickelte. Unser Wissen lieferte ihm die Gelegenheit dazu; unsere Absonderung vom Rest der Welt erlaubte ihm, sich zu entwickeln. Es hätte dazu kommen können, dass die ganze Menschheit versklavt oder vernichtet worden wäre, und die Schuld hätte bei uns gelegen. Die Druiden hatten zweimal die Gelegenheit, ihn zu vernichten - und zweimal gelang es ihnen nicht. Ich war der Letzte in der Reihe. Scheiterte auch ich, wäre niemand mehr da gewesen, der die Menschen vor dem Bösen hätte schützen können. Ja, ich hatte Angst. Ein kleiner Fehler, und Brona wäre für immer Sieger geblieben.« Die Stimme des Druiden sank zu einem Flüstern herab, und er starrte auf den Boden. »Du musst noch etwas erfahren. Brimen war mehr als ein Vorfahre. Brimen war mein Vater.«
    »Euer Vater!« Shea wurde für einen Augenblick hellwach. »Aber das kann nicht -«
    Allanon lächelte schwach, als Shea unsicher verstummte.
    »Manchmal wirst du wohl geahnt haben, dass ich älter war, als ein normaler Mensch es werden konnte. Nach dem Ersten Krieg der Rassen entdeckten die Druiden das Geheimnis der Langlebigkeit. Aber sie fordert einen Preis - einen Preis, den Brona nicht bezahlen wollte. Sie erfordert vieles, vor allem Disziplin, Shea. Sie ist kein Geschenk. Und für unsere wache Zeit sammeln wir eine Schuld an, die durch eine besondere Art von Schlaf abgetragen werden muss, indem wir uns vom Altern erholen. Es bedarf vieler Schritte zur Langlebigkeit, und manche davon sind nicht - angenehm. Nicht ein einziger ist leicht. Brona suchte nach einem anderen Weg, nach einem, der diesen Preis nicht kostete, nicht diese Opfer, aber am Ende fand er nur Illusion.« Der Druide schien sich für lange Augenblicke in sich selbst zurückzuziehen, dann fuhr er fort: »Brimen war mein Vater. Er hatte die Chance, der Bedrohung durch den Dämonen-Lord ein Ende zu machen, aber er beging zu viele Fehler, und Brona entkam ihm. Seine Flucht hatte mein Vater zu verantworten - und wenn der Dämonen-Lord mit seinen Plänen Erfolg gehabt hätte, wäre die Schuld meinem Vater zuzumessen gewesen. Ich lebte mit der Angst davor, bis eine Besessenheit daraus wurde. Ich schwor mir, diese Fehler nicht zu wiederholen. Ich fürchte, ich hatte nie rechtes Vertrauen zu dir, Shea. Ich befürchtete, du könntest zu schwach sein für deine Aufgabe, und ich verbarg die Wahrheit, um meine eigenen Zwecke zu fördern. Ich bin in vieler Beziehung ungerecht zu dir gewesen. Aber du warst meine letzte Chance, meinen Vater zu erlösen, mein eigenes Gewissen zu befreien und die Verantwortung der Druiden für die unheilvolle Entstehung von Brona für immer zu löschen.« Er zögerte und blickte Shea in die Augen. »Ich habe mich geirrt, Shea. Du warst ein besserer Mann, als ich es dir zugetraut habe.«
    Shea lächelte und schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein, Allanon. Ihr sprecht immer davon, dass man hinterher leicht klüger sein könne. Sagt Euch das selbst zu Eurer Erleichterung.«
    Der Druide erwiderte Sheas Lächeln.
    »Ich würde mir wünschen… würde mir wünschen, dass wir mehr Zeit hätten, Shea Ohmsford. Zeit, um einander besser kennenzulernen. Aber ich habe eine Schuld abzutragen…nur allzu bald-« Er verstummte beinahe traurig und senkte den Kopf. Der verwunderte Talbewohner wartete einen Augenblick, weil er glaubte, Allanon werde noch etwas sagen, aber sein Gegenüber
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