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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers
Autoren: Jacquelyn Frank
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angsterfüllt, doch eindeutig auf ihn gerichtet.
    »Unmöglich«, brummte er laut.
    »Ha! Der Beweis für deine idiotische Sturheit«, spottete Baylor.
    »Halt deine hinterhältige Klappe, mein Freund!«, knurrte Trace wütend und benutzte die Klinge seines Schwerts an Baylors Hals, um ihn dazu zu zwingen, sich aufrecht auf die Fersen zu hocken. Obwohl er gehorchte, schnitt die scharf geschliffene Klinge in seine Haut, und Blut lief ihm über den breiten Hals. Was Trace betraf, so hatte sich seine Stimmung von dem Groll darüber, dass er verraten worden war, in rasende Wut verwandelt. »Glaubst du wirklich, dass es so endet? Glaubst du wirklich, ich nehme dich einfach in Gewahrsam und überlasse es meinen Regenten, über dein Schicksal zu bestimmen? Nachdem du mir bis hierher gefolgt bist und mir etwas von Intrigen und Aufruhr ins Ohr geflüstert hast, um die Regenten gegeneinander auszuspielen? Eine Schwester gegen ihren Bruder? Oh nein, Baylor«, versicherte Trace mit einer Stimme, in der ein bedrohlicher Unterton mitschwang, »ich bin der Wesir unseres Großkanzlers, und ich berate ihn, doch während ich dich öffentlich hängen würde, um ein abschreckendes Beispiel zu geben, sieht Tristan nicht, was für eine Bedrohung du in Wirklichkeit bist.«
    »Seine Hoheit«, fuhr er verbittert fort, »überschätzt leider ihre Macht und ihre Stärke. Eine Schwäche, die nur die Zeit heilen kann. Und dann ist da noch sein unerschütterliches Vertrauen in die Loyalität seiner Schwester, weswegen er über Intriganten wie dich nur lacht. Ein Fehler, den viele junge Herrscher machen. Er vergisst, dass Stimmen wie deine immer das Gehör der Unzufriedenen und Abtrünnigen finden, ob sie nun erfolgreich sind mit ihren Zielen oder nicht.
    Der Regent ist noch viel zu jung, um sich einer solchen Herausforderung zu stellen, und unsere Friedensbemühungen mit den anderen Schattenwandlern lenken ihn ab, sodass er es nicht bemerkt. Also nein«, versicherte Trace dem vor ihm knienden Mann, »das hier wird nicht freundlich enden. Es wird damit enden, dass mein Schwert diese aufrührerischen Stimmbänder durchtrennt, damit nicht einmal ein Flüstern deiner fehlgeleiteten Worte zu irgendeinem Schattenbewohner dringen kann.«
    »Es ist gegen das Gesetz, dass ein Schattenbewohner einem anderen das Leben nimmt!«, brachte Baylor ihm schnaubend in Erinnerung. »Ein Gesetz, das du erlassen hast, wenn ich dich daran erinnern darf! Wie soll dieses politische System jemals stabil werden, wenn sich nicht einmal die eigenen Gesetzgeber an ihre Regeln halten?«
    »Zitiere mir nicht meine eigenen Gesetze, Verräter«, zischte Trace durch die zusammengebissenen Zähne und verstärkte den Druck auf die Klinge, bis Baylor protestierend krächzte. »Oder hast du vergessen, dass ein Angriff auf jemanden aus der Regierung als Akt des Verrats und als Kriegserklärung betrachtet wird? Im Krieg wird das Recht nach Lage der Dinge und nach Prüfung der Sachlage aufgehoben.« Trace beugte sich vor, um ihm aus nächster Nähe in die Augen zu schauen. »Hast du den Dolch vergessen, den du mir gerade eben in den Rücken gestoßen hast?«
    Das Aufstöhnen des Mädchens auf dem Boden war unüberhörbar, und Trace erhielt den Druck auf seine Klinge aufrecht, während er zu ihr hinübersah. Ihre Augen glitten tatsächlich über seinen Rücken, so als suchte sie nach dem Dolch, den er gerade erwähnt hatte.
    Heilige Dunkelheit, Baylor hatte recht! Die Verlorene konnte ihn sehen! Sie konnte alles hören, was sie sagten. Es war ganz und gar unmöglich, sagte ihm sein Verstand, und doch …
    Trace wandte den Blick ab. Er hatte keine Zeit, sich ablenken zu lassen.
    Er wusste, dass Baylor sich nicht um irgendeine Verlorene scherte, die irgendetwas wahrnahm. Er benutzte sie nur, um Zeit zu gewinnen und einen Ausweg zu suchen. Wenn Trace noch länger wartete, würde er ihn am Ende noch fertigmachen. Er packte den Griff seines Katana noch fester und stemmte die Beine gegen die zunehmende körperliche Schwäche. Er sah, wie Baylor seinen Körper ebenfalls anspannte, um sich aus seiner Lage zu befreien. Doch Trace wusste, dass Baylor darauf wartete, dass er das Schwert zurückzog, um auszuholen, und diesen Vorteil wollte er ihm nicht verschaffen, auch wenn es seine Aufgabe erschwerte und sie im Grunde grausamer machte.
    Trace atmete einmal tief durch, und mit einem wilden Schrei, wie um seiner Wut Luft zu machen, warf er sich mit seinem ganzen Gewicht auf das Schwert. Es war die
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